Das „Nichts“ ist keine einfache Sache, eher eine Glaubenssache

Nochmals von der Fee zum „Nichts“. Das „Nichts“ zu beweisen ist unmöglich, denn der Beweis hätte ja eine Substanz oder Aussage. Was ist dann das „Nichts“? Wenn ich die naturwissenschaftliche Sichtweise verlasse und meinen Fokus auf das Bewusstsein lenke (ein Versuch das Wort „Spirituell“ zu umschiffen) – dann ist mir etwas nicht bewusst. Wenn ich es nichts wahrnehme, dann ist es auch nicht vorhanden. Tatsächlich aber ist alles vorhanden – der eigne Filter macht das „Nichts“ aus.

Ein einfaches Beispiel: Wenn ich an Gott (wie auch immer) glaube, dann ist Gott für mich vorhanden – glaube ich nicht daran, existiert Gott für mich nicht. Also ist Gott „Nicht“. Jetzt würden die Gottfetischisten mit erhobenen Zeigefinger sagen, derjenige weiss es nur nicht, aber Gott ist deshalb trotzdem vorhanden. (Gottfetischisten deshalb – weil sie meinen sie hätten die Wahrheit gepachtet und es gäbe nur eine Wahrheit)

Und hier liegt das Problem, tatsächlich haben beide Recht. Ich behaupte vielmehr, das absolut alles Vorhanden ist – was wir entdecken, das wir wahrnehmen, was wir sehen. Was wir nicht wahrnehmen, sehen, wissen und vorstellen können – das ist für mich das „Nichts“. Die absolute Wahrheit gibt es genauso wenig. Es gibt vielmehr unendlich viele Wahrheiten.

Das Bewusstsein, wenn es sich entwickelt und aus sich selbst erschafft, kann aus dem „Nichts“ etwas erschaffen – das ist das schöpferische in uns. (Die Frage, woher das Bewusstsein kommt und wie es entsteht, lassen wir mal ausser acht)
 
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In der Naturwissenschaft verhält es sich ähnlich, wir bauen immer grössere Maschinen um das allerkleinste zu entdecken. Das was wir suchen ist schon immer da, wir müssen es nur entdecken. Oder, wir können es entdecken weil wir danach suchen. Vorher ist erstmal „Nichts“ bis wir es entdeckt haben.

Wenn wir uns der Kunst zuwenden, könnte man jetzt fragen – hat ein Bild schon immer existiert – obwohl ich es noch nicht gemalt habe. Dadurch das es unendlich viele Möglichkeiten gibt, hat auch dieses Bild schon immer existiert – ich als Künstler, male dann am richtigen Ort und zum richtigen Zeitpunkt genau dieses Bild.
Jetzt würde man vorschnell sagen, dann erschaffe ich nichts neues. Indirekt stimmt es, aber wenn ich von etwas nichts weiss, schaffe ich für mich definitiv etwas neues. Da vorher ja „Nichts“ war.

Würde es dann heissen, das sich nichts wirklich neues entwickeln kann.

Die Schöpfung ist alles und nichts. Da unendliche Möglichkeiten bestehen müssen sie nur manifestiert werden. Das nennt man Erfahrung. So gesehen schafft man als „Einzelbewusstsein“ sich immer neue Erfahrungswerte, die Summe aller ist die Schöpfung.
Dies alles ist natürlich keine gesicherte Erkenntnis. Es ist vielmehr meine Erkenntnis und mein Glaubenssatz – also subjektiv. Aber was ist schon Objektiv? Die Mathematik, die Physik?