IM Schubert (Reloaded)

Reloaded :: Die Problematik der Gerechtigkeit. Da ich nun sehr viele Mails bekommen habe, warum ich den Artikel des IM Schubert gelöscht habe, befasse ich mich nochmals mit dieser Thematik. In diesem neuen Text sind alte Bestandteile des Textes vom gelöschten Bericht. Ich bin aussenstehender und kein betroffener – vielleicht kann ich auch deshalb unbefangener das Thema angehen.

Auslöser war der Bericht im ARD-Kontraste. Nach längerer Überlegung, wie man so eine Sache gerecht lösen kann, war ich in einer Sackgasse gelandet. Eine emotionale Lösung gibt es nicht, denn wenn man das Opfer war und wegen der Bespitzelung in ein Gefängnis kommt, dann will man das dieser Mann auch zu seinen Taten steht und im besten Falle seine Strafe bekommt. Die unbekannte Grösse ist der IM Schubert selbst, über ihn, ausser seinen Taten weiss man nichts. Dazu kommt, das ich mich auf die Quellen wegen der schwere der Tat verlassen muss, ich kann sie nicht objektiv verifizieren.

Hier die Punkte der Überlegung:
Die Schwere der Tat, Moral, Zeitraum des Mauerfall 1989 bis jetzt, die Opfer, der Täter und die berühmte Gerechtigkeit. Nach langer Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, das „Gerechtigkeit“ keine eierlegende Wollmilchsau ist. Gerechtigkeit ist generell zweischneidig und kann den Charakter der Moral je nach Ort und Zeitraum (geschichtlich gesehen) verändern.

Natürlich stellt sich auch die Frage, wie lange die Vergangenheit beleuchtet werden soll. Der Mauerfall ist einige Zeit zurück (1989), also fast 19 Jahre und es sollte die schwere der Tat berücksichtigt werden um diesen Fall zu beleuchten. Sind wegen den Aktivitäten Menschen in ein Gefängnis gekommen oder welche Repressalien wurden für die bespitzelten Menschen von der Stasi angewendet, aufgrund der Bespitzelung von IM`s.

Wäre auch interessant, wie der Betroffene heute zu seiner Aktivität als IM steht. Aufarbeitung der Vergangenheit ist immer ein zweischneidiges Schwert. Zum einen tut mir der Mann irgendwie Leid, aber auf der anderen Seite und ich gehe davon aus, dass das Magazin ARD-Kontraste gut recherchiert hat, ist eine schwere Konsequenzen durch die Bespitzelung bei den Opfern entstanden (Gefängnis) und die grosszügige Belohnungen von der Staatsseite wegen der Spitzeldienste ist nicht unerheblich. Genauso muss die Gegenseite beleuchtet werden, denn es gibt auch diejenigen, damit meine ich nicht den Religionslehrer der Ausstellung, die eine sehr offensive und aggressive Vergangenheitsbewältigung als ihr Lebensziel sehen. Auch diese Leute, die sich moralisch auf der guten Seite befinden, können schnell in ein anderes Extrem kommen. Wie früher bei der Hexenjagd. Natürlich ist so ein Thema sehr polarisierend.

Vergangenheitsbewältigung
Wie löst man das Dilemma mit moralischen Ansprüchen, auf der einen Seite stehen die Täter und auf der anderen Seite die Opfer. Die Lösung wäre ein Kompromiss. Die maximale Aufarbeitungszeit der Stasivergangenheit darf nicht länger existieren als die DDR bestanden hat. Im Einzelfall ist zu überprüfen welchen Schaden der IM angerichtet hat. Es ist schliesslich ein Unterschied ob jemand wegen der Bespitzelung für 10 Jahre in das Gefängnis wandert oder es eher kleine Repressalien vom Regime der DDR waren. Wenn es kleinere Vergehen waren, müssen sie nicht unbedingt nach 18 Jahren Vergangenheit an die Öffentlichkeit kommen. Eine gewisse Flexibilität in dieser Sache wäre sicherlich angebracht. (Beim Fall IM Schubert wäre es das kleinere Übel gewesen, die Ausstellung ohne Gerichtsbeschluss weiterlaufen zu lassen, nun weiss es der ganze deutschsprachige Raum den Namen und bekommt eine ganz andere Dimension).

Auch ein IM kann einsehen, dass er ziemlichen Mist gebaut hat und diese Chance sollte jeder Mensch haben. Ich beleuchte das Thema natürlich aus der Entfernung und bin auch nicht betroffen, deshalb kann ich die beiden Seiten auch gut verstehen. Die Opfer die nicht vergessen können und die Täter die schnell vergessen.

Aber bleiben wir bei dem IM Schubert, hier scheint eine schwere der Tat zu bestehen. Die einzige Strafe seines Handelns ist die Veröffentlichung seines Klarnamens. Er bestreitet nicht seine Tätigkeit, was man schon positive Bewerten kann. Wie hat der Mann die letzten 18 Jahre gelebt, immer mit der Angst vor öffentlicher Aufdeckung seiner Taten?

Mein Fazit: Vernünftig wäre es, wenn sich die ehemaligen IM mit den Betroffenen auseinandersetzen. Die Täter müssen ihr Verhalten als falsch anerkennen, bei schweren Vergehen sollte es unproblematisch sein, wie in diesem Falle, den Klarnamen bei einer Ausstellung zu nennen. Es sollte ein demokratischer Prozess ablaufen, emotional und moralisch haben die Opfer sicher Anspruch auf eine Form von Bestrafung, dies wäre die Öffentlichkeit. Die kleinen Vergehen (wie kann man die definieren?) sollten nach 20 Jahren erledigt sein, die DDR existierte von 1949-1989, also 40 Jahre – dieser Zeitraum sollte für die schweren Vergehen eines IM als Grundlage für Veröffentlichungen seines Klarnamens gelten, 30 Jahre für mittlere Vergehen. Das wäre meine Lösung.
Ausser ein IM versucht mit den Betroffenen und freiwillig ein Gespräch und versucht eine Aufarbeitung der Vergangenheit – aber das glaube ich, ist nur ein Wunschdenken. Im Prinzip müssten die Opfer über die Veröffentlichung eines Klarnamens entscheiden.

Der Rechtsstaat
Besonders heikel ist das Thema wegen dem Gerichtsurteil. Der Pfarrer darf den Namen nicht im Klartext nennen, nun war aber der Bericht im ARD mit Namensnennung. Dies ist ein Schritt zu einer absoluten Öffentlichkeit, man hat den Namen im Fernsehen hören können und kann es zusätzlich bei Kontraste nachlesen, diese Information ist nun ja „sehr Öffentlich“.
Zum anderen gibt es das Urteil des Bundesverfassungsgericht (1994, wonach nur die Namen von IM mit exponierter Stellung oder einer heute herausragenden Position veröffentlicht werden dürfen), das steht meineserachtens über jeder anderen Gerichtsbarkeit. Wie kann es sein, das ein Gericht das Urteil des Bundesverfassungsgericht übergeht. Hier sollte die Rechtsprechung der Gerichte auf das Urteil des Bundesverfassungsgericht zurückgegriffen werden.

Zumindest scheint doch eins klar, die Vermeidung war der eigentliche Sprengstoff zum jetzigen Desaster für den IM Schubert – das hat aber das Gericht zu verantworten. Der IM Schubert hat nur sein demokratisches Recht wahrgenommen um eine Verfügung zu bewirken (das sollte der Mann auch mal bedenken, zur DDR Zeit gab es dieses demokratische Recht nicht).

Update April: Wie es scheint wird das Urteil am 22. April aufgehoben. Der Rechtsanwalt Thomas Höllrich, eine Lokalgrösse der Linken vertritt den IM Schubert – das zeigt das zumindest die Linken im Osten noch ziemlich mit dem alten Regime verhaftet sind. Dafür gibt es in Westdeutschland die alten KPD-Anhänger. Anscheinend gibt es auch noch einen zweiten ehemaliger Zuträger des Ministeriums für Staatssicherheit, dieser geht inzwischen ebenfalls gegen Käbischs Ausstellung vor, auch er ist vertreten von Höllrich.
Dass der IM einen Präzedenzfall schaffen wolle ist mittlerweile jedem klar, das würde für die Zukunft bedeuten, das jeder ehemalige IM gegen den Klarnamen klagen kann und dann auch Recht bekommt. Das wäre für die Zukunft ein fatales Signal. Denn nach meiner Meinung sind noch 22 Jahre Zeit vorhanden um die Vergangenheit abzuschliessen.

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Hier die Kommentare des Beitrags (aus der Datenbank rekonstruiert, kann sein das ich nicht alle erwischt habe):

Holgi: Die Tat sollte niemals zeitlich terminiert werden. Ob in 20 oder 50 Jahren. Wer Schuld auf sich geladen hat, sollte dafür büssen.

Ich: @Holger: So sehe ich das nicht, irgendwann muss ein Schlussstrich gezogen werden, sonst geht es endlos.

Holger IM: Sehr sachlich formuliert! Eine Hexenjagd bringt nicht viel. Aufarbeitung heisst: Sich den objektiven Tatbestand anzusehen und darüber zu reden. Danke für den sachlichen Artikel, der auch die Jäger und Gejagten berücksichtigt.

Ebert: Mir tut der IM nicht leid!!! Er hat anderen viel Leid bereitet.

Ebert: Gut geschrieben! Aber sie sind in der Schweiz auch nicht bespitzelt worden. Demokratie heisst auch über unbequeme Vorfälle zu reden.

Ronny: IM Schubert war kein Genosse geschweige denn ein Verbrecher.
Im Gegenteil , die meisten Jugendlichen, die er beobachtet standen kurz vor ihre Inhaftierung ,angeschwärzt von den sogenannten guten Bürger der DDR, denen er meist das Gefängnis ersparte.
Durch seine Betreuung und seine Berichte über die Jugendliche konnte er meist der staatlichen Stellen überzeugen, dass die Anschwärzungen fast immer haltlos waren. Meisten verhinderte er nicht nur Gefängnis sonder gab diesen Jugendlichen auch persönlichen halt.
Solches an dem Pranger stellen dieses IM ist ein Verbrechen.

Ich: @Ronny: Das ist normalerweise tatsächlich der zweite Schritt. Der IM Schubert war ein guter Mensch und hat Jugendliche vor dem Gefängnis bewahrt.

Der dritte Schritt: Es stellt sich im Nachhinein heraus, das diese Aussage „Wunschdenken“ ist, besonders wenn die Nachricht vom zweiten Schritt aus dem Bekanntenkreis kommt oder von anderen ehemaligen IM`s. Vielleicht stimmt in diesem Falle auch das Beispiel, ist aber vermutlich nur ein Teil von der Wahrheit und zwar nur die positive Variante. Zumindest hat Kontraste noch andere Unterlagen, die das Gegenteil aussagen.

Der vierte Schritt: Der IM Schubert sieht sich einer Verschwörung gegenüber. Es ist ein normaler menschlicher Vorgang die Vergangenheit so hinzudrehen, damit sie schöner aussieht und bis man selbst daran glaubt.

Der fünfte Schritt: … wenn es ein ordentliches Rechtssystem gibt, wird das Urteil der Ost-Richterin aufgehoben und die Ausstellung kann gezeigt werden.

Der fünfte mögliche Schritt: Das Urteil bleibt bestehen und der Pfarrer wird mit einer hohen Geldbusse bestraft. Dann bin ehrlich gesagt froh in einem der (noch) demokratischsten Länder zu wohnen, in der Schweiz. Dann ist Deutschland wieder bei der DDR angekommen.

Werner: @Ronny: So ein Quatsch!
@Michael : Gut analysiert! ich hoffe wir haben in Deutschland noch ein demokratisches Rechtssystem.

Stasi IM: Ich wollte als IM auch nur gutes tun und ich bekam viel gutes zurück (Geld und Urlaubsreisen von der Stasi). Ich glaube ich muss kotzen …

Klaus: Tragisch wenn man seine Meinung nicht mehr frei äussern kann, wegen der Ossirichterin. :-(

Klaus: Ehemalige Stasi-Leute behindern laut Birthler Aufarbeitung
Berlin (dpa) – Ehemalige Stasi-Mitarbeiter versuchen nach Ansicht der Stasi-Unterlagenbeauftragten Marianne Birthler immer mehr, die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit zu behindern. In jüngster Zeit sei zu beobachten, dass Ex-Mitarbeiter häufiger gegen das Bekanntwerden ihrer Namen klagen. Das behindere die öffentliche Auseinandersetzung, sagte Birthler der dpa. Dieses Phänomen sei neu, sie sehe es mit Sorge.

ein ex IM: Sie schreiben: „Auch ein IM kann einsehen, dass er ziemlichen Mist gebaut hat und diese Chance sollte jeder Mensch haben.“

Auch wenn das Thema mir gehörig auf die Nuss geht, so sehe ich doch hier eine etwas objektivere, auch neutrale Meinung zu diesem Fall. Die meisten Berichte sind eine Hetzjagd auf den ehemaligen IM Schubert.

Hochachtungsvoll
ein ex IM

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Die anderen Kommentare sind bei: DIE WELT UND DER CHINESISCHE ALPTRAUM! (ATTACKE AUS PEKING) zu sehen, ich bekomme sie nicht hierher verschoben.

Die Welt und der chinesische Alptraum! (Attacke aus Peking)

chinaverbrecher.jpg

Eigentlich müsste es heissen: Die Welt und der chinesische Alptraum! Absurd, sagen jene die vernarrt sind in den Globalismus und sich über den Handel mit China erhebliche Gewinne versprechen und blind geworden sind gegenüber den gesundheitlichen Gefahren, die Waren aus China mitbringen. Aber was da ständig aus China geliefert wird, wird von Kritikern mit Besorgnis betrachtet. China liefert nicht nur gefälschte und verfälschte westliche Produkte und gefährdet auf kriminelle Weise Hersteller und Konsumenten in Europa und in den USA, sondern auch chemisch verseuchte Ware; oftmals Kinderspielzeug, aber auch Zahnpasta und andere kosmetische Artikel. Nun wurde radioaktiv verseuchter Stahl aus China in Italien von der Polizei beschlagnahmt: 30 Tonnen vom Stahlproduzenten Tisco, dessen Stahl aus China geliefert wurde.. Daraus sollten Schornsteinrohre gefertigt werden.

Chinas heimlicher Krieg gegen den Westen? oraclesyndicate
Arznei-Skandal in China erschreckt Amerikaner süddeutsche
„Heparin“-Rückruf: Ist der aus China gelieferte Rohstoff verseucht? abendblatt
Bundesbehörde nimmt Heparin vom Markt spiegel
Gift aus China – für die ganze Welt tagesspiegel
Die Suche nach verseuchtem Puppenhaar süddeutsche
Polizei beschlagnahmt radioaktiven Stahl aus China spiegel

Aber mal ganz ehrlich, die wenigsten schauen woher das Produkt kommt, Hauptsache billig und hinterher wird gejammert wenn man gesundheitsschädliche Auswirkungen spürt.

Tibet und die chinesische Propaganda
Die staatliche chinesische „Volkszeitung“ schreibt, der Friedensnobelpreisträger habe der Gewalt niemals abgeschworen. „Die sogenannte friedliche Gewaltlosigkeit der Dalai-Clique war von Anfang an eine Lüge. 2008 werden die von der ganzen Welt erwarteten Olympischen Spiele in Peking stattfinden. Aber der Dalai Lama plant, die Spiele als Geisel zu nehmen, um die chinesische Regierung zu zwingen, Zugeständnisse an Tibet in Sachen Unabhängigkeit zu machen.“ Aber die „Clique des Dalai Lama“ werde unweigerlich besiegt werden. „Es spielt keine Rolle, ob der Dalai Lama und seine Anhänger sich mit dem Deckmantel von ‚Frieden‘ und ‚Gewaltlosigkeit‘ verkleiden, ihre spalterischen Sabotage-Aktivitäten sind zum Scheitern verurteilt“, hieß es in dem Kommentar, der auch von anderen staatlichen Zeitungen gedruckt wurde.

Das ist die Sprache der chinesischen Regierung. Erinnert ein wenig an die Nazizeit. China war noch nie ein demokratisches Land, kann es zur Zeit auch nicht werden und will es auch nicht. Die Tibeter befinden sich in Notwehr und da ist Gewalt legitim gegen die chinesischen Besatzer. Wieviel Unterdrückung und Zerstörung von Kultur muss der Mensch aushalten und soll auch noch passiv bleiben. Deswegen finde ich auch die Aussage des Dalai Lama, wenn die Gewalt nicht aufhört er zurücktreten will, für absolut falsch. Zum einen lebt er nicht in Tibet und wird unterdrückt und zum zweiten führt die Gewaltlosigkeit zur Eliminierung von Mensch und Kultur.

IOC Präsident – Glaube und Realität
„Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Jacques Rogge, hat Kritik an der Durchführung der Sommerspiele in Peking zurückgewiesen. Er verwies auf positive Auswirkungen des Sportereignisses auf das Gastgeberland. China werde sich durch die Spiele den Blicken der Welt öffnen und zum Guten ändern, erklärte Rogge„.

Wo lebt Jacques Rogge eigentlich, im Märchenland? „Es war einmal und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute … “ Manchmal frage ich mich, wie weltfremd manche Menschen sind, liegt aber daran, das sich solche Menschen aufgrund ihres Einkommens und Position in einem Elfenbeinturm wohnen und jeglichen Blick auf die Realität verlieren. Wenn dies so wäre, wie Jacques Rogge behauptet, wäre genauso gut der Kommunismus möglich, scheiterte aber immer am Mensch. Vielleicht sollte er lieber als Märchenonkel durch die Lande ziehen, das nötige Talent hat er.

Nochmals Jacques Rogge: „China werde sich wandeln, indem es sich dem Blick von 25 000 Medien öffnen werde“. Recht hat er, die Fernsehkameras von 25.000 Medien zeigen die sportlichen Wettkämpfe und 0 Medien zeigen was hinter den Kulissen passiert. Glaubt der Mann wirklich, China öffnet den Medien die Türe – so wie jetzt in Tibet?

Neben dem militärischen Vorgehen trieb China zuletzt seine Medien- und Propaganda-Offensive voran, um die Autonomie-Proteste in Tibet einzudämmen. Die Niederschlagung der Proteste löste im Westen eine Debatte über einen Boykott der Olympischen Sommerspiele in Peking aus.

Taiwan schließt Olympia-Boykott nicht aus netzeitung.de
„Der Dalai Lama will Olympia als Geisel nehmen“ spiegel.de
Ruf nach einem Olympia-Boykott wird lauter welt.de
Notizen über Chinas dunkle Seiten deutschlandfunk
Peking dirigiert Aufruhr in Tibet: Britischer Geheimdienst bestätigt die Aussagen des Dalai Lama über die inszenierten Gewaltausbrüche tibetnews.de
China greift durch – Exiltibeter sprechen von über 100 Toten spiegel
Zwei Tote bei neuen Tibeter-Protesten Financial Times Deutschland
Tibet-Unruhen: China lernte aus Tiananmen-Massaker nachrichten.at

China will Olympia-Fackel auf den Everest bringen
China will an seinen Plänen für den Weg der Olympischen Fackel trotz der Krise in Tibet festhalten. Am Vormittag beginnt die Zeremonie in Olympia, die von einem massiven Sicherheitsaufgebot begleitet wird. Weltweit sind Proteste angekündigt.
Am besten man bläst mittendrin die Fackel aus, das wäre doch ein gutes Zeichen und vermutlich einmalig. Die Chinesen wollen das Problem mit Tibet auch nicht erhellen, also brauchen sie auch kein olympisches Licht. Hochachtung: Fackel-Läuferin Narisa Chakrabongse aus Thailand entscheidet sich gegen das Tragen von Olympia-Fackel für China! Typisch Deutsch: Ganz im Gegenteil schauen wir auf die deutschen Fackelträger, die Hockey-Olympiasiegerin Nadine Ernsting-Krienke, den Wolfsburger Fußball-Trainer Felix Magath und den früheren Formel-1-Piloten Hans-Joachim Stuck, welche vom Fackellauf-Sponsor Volkswagen VW aufgeboten werden.

Der Gipfel der Empörung faz
Volkswagen begleitet Fackellauf nach Peking Wo Unrecht ist, sind grosse deutsche Firmen normalerweise auch nicht weit, besonders wenn man mit China seine Geschäfte macht, das trübt den Blick. Aber hier ist die Sachlage mehr als klar: „Der Volkswagen-Konzern wird 2008 erstmals in China mehr als eine Million Fahrzeuge verkaufen. Der deutsche Autobauer prüfe darum bereits neue Produktionsstandorte im Reich der Mitte, bestätigte VW-China-Chef Winfried Vahland gestern in Peking. „Spätestens 2010 brauchen wir neue Kapazitäten.“

Wenn es um unsere wirtschaftlichen Interessen geht, sind wir doch sehr schnell bereit, für das mächtige China bei Menschenrechtsfragen ein Auge zuzudrücken.

Westliche Künstler in Tibet – dabei sein ist alles?
Wie ich schon in Bericht vom 5.1.2008 „Kunstausstellung in China“ erwähnt habe, sollten meine Künstlerkollegen von Ausstellungen in China absehen. Nun zeigt China das wahre Gesicht, von Menschenrechten keine Spur und das wusste jeder, bevor der Konflikt mit Tibet begann. Profitinteresse lässt weniger Spielraum, um China mit klaren Konsequenzen zu drohen.

Nachdem der Artikel veröffentlicht war, kam postwendend Mails mit einem Virus (Trojan.Dropper-4944) mit dieser IP 22.133.6.171. Hier die Daten von Whois:
person: Data Communication Bureau Shandong
nic-hdl: DS95-AP
e-mail: ip@sdinfo.net
address: No.77 Jingsan Road,Jinan,Shandong,P.R.China

Die meisten Malware-verseuchten Websites sitzen in China golem.de
Chinesische Trojaner-Viren rp-online.de
Chinesen hacken sich in deutsche Firmen rp-online.de

Nette Chinesen! Mit der Meinungsfreiheit haben sie irgendwie Probleme oder sie nehmen die Überschrift wortwörtlich! ;-) Falls der seeblog demnächst nicht mehr erreichbar ist, dann waren es es die Chinesischen Propagandamitarbeiter.

Zeit läuft für Steuersünder

zeit.jpgNach der Aufdeckung zahlreicher Schwarzgeld-Depots in Liechtenstein herrscht in Deutschland das große Zittern. Weil die Steuerfahnder allerdings überlastet sind, können viele Steuersünder damit rechnen, dass ihre Taten wegen Verjährung nicht mehr bestraft werden.

Also erstmal ruhig bleiben und nicht in Panik geraten, damit meine ich die vielen kleinen Steuersünder, die ganz grossen Steuerbetrüger sollen sie ruhig erwischen. Obwohl viele nicht mal eine Chance haben, das Finanzamt hinters Licht zu führen – die meisten kommen eher spärlich über die Runden. Zu sehen ist das in Konstanz, die Menschenschlange vor der „Konstanzer Tafel“ wird auch jeden Monat länger. Sehr bedenklich!

Aber der Staat zeigt auch wie wunderbar man mit Steuergeldern umgehen kann: „Steuerzahler retten Krisenbank IKB erneut“, damit die Bürger auch wissen, was man mit ihren Steuergeldern so alles macht. An den drei Hilfspaketen für die Bank über mehr als 8,5 Milliarden Euro tragen die KfW und der Bund den Löwenanteil.

Thema Steuerfahndung
Steuerfahndung Teil 1: Jagd auf den Otto Normalbetrüger
Steuerfahndung Teil 2: Im Kontrollnetz des Fiskus
Steuerfahndung Teil 3: Elektronische Helfer der Finanzbehörden
Steuerfahndung Teil 4: Steuererklärungen im Fadenkreuz
Steuerfahndung Teil 5: Im Ernstfall Ruhe bewahren

Zu lesen bei Focus-Online

Was ich auch nicht wusste: „Die Tat verjährt bereits nach fünf Jahren“

Karfreitagsstimmung

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Soweit ich mich erinnern kann, sind die Karfreitage schon immer ziemlich verregnet gewesen. Es gibt auch zwei Bilder die ich vor Jahren gemalt habe mit dem Titel „Karfreitag“ (sind auch tatsächlich am Karfreitag entstanden). Diesmal ein Stimmungsbild vom Untersee mit Blick auf die Mettnau, man kann sogar leicht die Liebesinsel (direkt in der Mitte des Fotos) erkennen. Ich gebe natürlich zu, das die meisten die nicht hier am See wohnen, nichts mit dem Bild anfangen können. Aber der Strich (Grenze, Linie, Horizont, Oben und Unten) ist allemal interessant, vermutlich nur weil ich mich mit dem Thema als Künstler auseinandersetze.

Nun eins von Samstag
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Kunstgrenze in Konstanz als getarnte Mobilfunkmasten?

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Letzte Woche hatte ich mir mal wieder in Konstanz die Kunstgrenze angesehen oder sind das etwa getarnte Mobilfunkmasten? ;-) Weniger wäre mehr gewesen. So schaut es aus wie ein Holocaust- Denkmal. Dachte hier geht es um das Tarot als Aussage. Obwohl die ganz links gefällt mir. (klick auf das Foto und es wird grösser)

Künstler bringen andere Künstler manchmal auf neue Ideen. So gesehen hat mich die Kunstgrenze zum data.com Projekt geführt. Man erweitert den Raum der Kunstgrenze, bezieht die gängigen Sicherheitshysterie der Politiker ein und die entstehende Realität der Überwachung und bekommt so ein neues Kunstprojekt „Den Überwachungsraum Euregio-Bodensee“. Aber darüber habe ich ja schon geschrieben: Zumindest auch eine Grenze – die Kunstgrenze.

Lob der Steuerhinterziehung

Von Roger Köppel: Das Schweizer Bankgeheimnis ist Ausdruck des berechtigten Misstrauens der Bürger gegen den Staat. Eine Art Selbstverteidigung. Deswegen muss es verteidigt werden. Auch die Deutschen profitieren davon.

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Mit der Unerbittlichkeit eines Lateinlehrers legte Ex-Finanzminister Hans Eichel seinen Standpunkt im Schweizer Fernsehen dar: Man habe nichts gegen das Bankgeheimnis, und man habe nichts gegen Steuerwettbewerb, aber es sei nun mal eine Tatsache, dass die Schweizer Gesetze und Finanzbetriebe Anreize für kriminelle Steuerflucht aus Deutschland schaffen. Es gebe keinen Zweifel, dass Deutsche beträchtliche Vermögenswerte mit unlauteren Motiven unerkannt außer Landes bringen dank der Beihilfe schweizerischer Banken. Vor allem etwas irritierte Eichel heftig: Die Schweiz unterscheidet zwischen Steuerbetrug und Steuerhinterziehung. Betrug wird hart bestraft. Steuerhinterziehung lediglich gebüßt. Im einen Fall leistet die Schweiz Rechtshilfe, im anderen nicht. Diese Unterscheidung, betonte der frühere Minister, sei eines Rechtsstaats nicht mehr würdig. Die Schweiz solle sich doch bitte an die internationalen Regeln halten und auch Steuerhinterziehung als Verbrechen werten. Das Bankgeheimnis sei entsprechend aufzuweichen.

Auf den ersten Blick leuchten Eichels Argumente ein, und es gibt vermutlich Millionen Deutsche, die ihm auf Anhieb zustimmen würden: Steuerbetrug und Steuerhinterziehung sind doch Straftaten, und wer Steuerhinterziehung duldet, sich dumm stellt und daran auch noch massiv verdient, macht sich zum Komplizen krimineller Machenschaften. Es kann nicht sein, dass Schweizer Bankiers Kapitalflucht aus dem Ausland stimulieren und sich auf juristische Spitzfindigkeiten herausreden. Mehr noch: Die Entkriminalisierung der Steuerhinterziehung durch die Schweiz ist selber ein krimineller Akt, durch den sich die Rosinenpicker-Eidgenossen wieder einmal Wettbewerbsvorteile im Finanzsektor erschwindeln. Kein vernünftiger Mensch, so geht das Argument, kann im Ernst den Standpunkt vertreten, dass Steuerhinterziehung als Kavaliersdelikt zu betrachten sei, als leichte Übertretung, die man nur mit Bußen ahndet. Die Ansicht wird auch in der Schweiz bis weit ins bürgerliche Lager geteilt. Das schlechte Gewissen sagt, Hans Eichels Analyse stimme, das Bankgeheimnis sei aufzugeben, und Steuerhinterziehung sei so schlimm wie der Steuerbetrug.

Obschon es alle sagen und viele glauben, ist das Gegenteil richtig. Eichel irrt. Die Schweiz hat recht, wenn sie Steuerhinterziehung nicht zum Kapitaldelikt erklärt. Es ist sinnvoll und staatspolitisch vernünftig, zwischen Steuerbetrug und Steuerhinterziehung zu unterscheiden. Es wäre ein Kapitalfehler, würde sich die Schweiz auf Druck von Deutschland und Europa zwingen lassen, diese weithin bekämpfte Unterscheidung aufzugeben. Man muss sich auch nicht schämen dafür, dass der Staat gegenüber Steuerhinterziehung zwar Bußen und Nachsteuern fordert, aber eben ausdrücklich auf internationale Rechtshilfe und eine Anwendung des Strafgesetzbuches verzichtet. Erstens ist Betrug tatsächlich gravierender als Hinterziehung. Zweitens haben wir es bei dieser feinen rechtlichen Differenzierung nicht mit einem faulen Trick der Banken zu tun, sondern, ganz im Gegenteil, sie ist Ausdruck freiheitlicher Gesinnung und rührt somit an den Kern der schweizerischen Staatsidee. Es geht darum, die Privatsphäre zu schützen. Die Person und ihr Eigentum gehen den Interessen des Staates voran. In Deutschland ist und war es meistens umgekehrt.

Die Schweiz ist im Unterschied zu Deutschland und zur EU von unten nach oben aufgebaut. Die Bürger dürfen über ihre Gesetze direkt abstimmen, sie haben das Recht, durch Referenden und Initiativen Einfluss zu nehmen auf die Politik. Die Steuersätze sind eine ureigene Domäne des Bürgers. Die Kostenkontrolle wird nicht den Parlamenten überlassen, sondern von den Wählern wahrgenommen. Abgaben müssen bewilligt, Ausgaben vors Volk gebracht werden. Der Staat gehört den Bürgern, und nicht die Bürger gehören dem Staat. In weiser Voraussicht und gesunder Skepsis haben die Gründer der modernen Eidgenossenschaft über ihre zahlreichen Gestaltungs- und Verhinderungsinstrumente hinaus aber noch eine letzte Sicherung gegen staatlichen Machtmissbrauch und Misswirtschaft eingebaut: Sie haben sich die Möglichkeit bewahrt, notfalls außerhalb des eigenen Fiskalsystems private Vorsorge zu betreiben. Sie können auf eigenes Risiko, aber ohne strafrechtliche Konsequenzen, Vermögen horten, ohne es den Behörden zu melden. Was in der angelsächsischen Rechtslehre als Widerstandsrecht schon der Staatsphilosoph Thomas Hobbes zum Wesensmerkmal einer freiheitlichen Ordnung erklärte, ist in der Schweizer Tradition die Steuerhinterziehung. Sie ist die letzte Notfall- und Notwehrmaßnahme, die der Bürger in Anspruch nehmen kann, um sich vor den Begehrlichkeiten des Staates in Sicherheit zu bringen, ohne gleich auswandern zu müssen.

Man kann es beklagen, man kann es verurteilen, man kann es wie Eichel fälschlicherweise als Ausfluss einer liederlichen Rechtsauffassung deuten: Die schweizerische Milde gegenüber Steuerhinterziehern ist der Einsicht geschuldet, dass der Staat keinen heiligen Anspruch auf das Eigentum seiner Bürger erheben kann. Politisch gewollte Steuersätze können zu hoch sein und damit zu Enteignungen führen, gegen die sich die Leute eigenverantwortlich wehren dürfen, selbst wenn sie dadurch in Konflikt mit der Zentralgewalt geraten. Steuerhinterziehung ist verpönt, aber sie ist unter Inkaufnahme persönlicher Risiken machbar. Dieses Schlupfloch haben sich die Schweizerinnen und Schweizer rechtlich gewährt, um staatliche Macht zu brechen. Man darf am Fiskus vorbei Goldbarren im Garten vergraben, oder man kann versuchen, gewisse Konten nicht zu deklarieren. Das Bankgeheimnis schützt nicht dubiose Geschäfte, es sichert elementare bürgerliche Rechte. Die strafrechtliche Tolerierung von Steuerhinterziehern ist der Preis, den die Schweiz um der Freiheit willen zu zahlen bereit ist.

Das mag für deutsche Ohren seltsam klingen, aber vielleicht wird es einleuchtender, wenn man das Problem etwas distanziert betrachtet. Warum eigentlich gibt es Kapitalflucht aus Kerneuropa in angelsächsische Länder oder in die Schweiz? Warum verschieben unzählige Deutsche, aber auch Franzosen und Skandinavier Teile ihres Vermögens auf Banken außerhalb des eigenen Rechtssystems? Der Schweizer Privatbankier Konrad Hummler hat in einer hervorragenden Studie nachgewiesen, dass nicht allein die hohen Steuersätze in Deutschland Kapitalflucht auslösen, sondern ein Vertrauensverlust gegenüber dem deutschen Wohlfahrtsstaat, dem man die Sicherung der eigenen Altersvorsorge nicht mehr zutraut. Das Problem ist bekannt: Das hochgelobte europäische Sozialmodell krankt an der Demografie. Die umlagefinanzierten Systeme brechen ein. Immer weniger Steuerzahler müssen immer mehr Rentner alimentieren ohne die Hoffnung darauf, das Geld, das man einzahlte, jemals zurückzubekommen. Die Folge sind steigende Steuern, aggressive Steuerfahnder und Bürger, die ihr Vertrauen ins eigene System verlieren. Nicht das Bankgeheimnis, sondern die Sorge ums eigene Vermögen befördert die Kapitalflucht nach England oder in die Schweiz.

Die deutschen Politiker sollten das Problem ernst nehmen und nicht die Symptome bekämpfen. Nach mehreren Weltkriegen, gewaltigen Revolutionen, menschlichen Opfern, und Zusammenbrüchen, bei denen mehrfach riesige Vermögen untergingen, gibt es in vielen Ländern Europas, aber vor allem in Deutschland eine verständliche Nachfrage nach einem stabilen Hafen, wo man einen Notvorrat parken kann. Die Wiedervereinigung brachte den deutschen neue Lasten, die ertragen und getragen werden müssen. Jetzt verschärft sich der Abgabendruck aufgrund von Finanzierungslücken im Sozial- und Rentenstaat. Diese hausgemachten Probleme lassen sich durch eine Aufrüstung der Steuerfahndung nicht aus der Welt schaffen. Die Kriminalisierung des Schweizer Bankgeheimnisses samt Einmischung in andere Rechtssysteme ist purer Populismus. Gerade die Deutschen sollten aus eigener leidensvoller Erfahrung verstehen, wie wichtig die Existenz von Oasen ist, in denen man Eigentum vor staatlicher Verwüstung retten kann. Das Schweizer Bankgeheimnis liegt im deutschen Interesse.

Originalartikel: Lob der Steuerhinterziehung welt-online

Dreister Josef Ackermann

dreistesarschloch.jpgEine der größten Finanzkrisen in den letzten Jahrzehnten heisst es in den Medien. Nun meldet sich auch der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann zu Wort. Angesichts der internationalen Turbulenzen glaubt er nicht mehr an die Selbstheilungskraft der Finanzmärkte. Die Versorgung mit Liquidität reiche als Massnahme nicht aus, sagte Ackermann. Was genau Regierung und Zentralbanken tun sollten, ließ Ackermann zwar offen. Indirekt unterstützte er mit seinem Appell aber die Forderung, der Staat solle faule Kredite übernehmen, um die Banken zu entlasten. Alleine seien die Banken im Moment nicht in der Lage, einen Weg aus der Krise zu finden, gab Ackermann zu. Ackermann riet dazu, dass künftig ein „Rat der Weisen“ frühzeitig vor neuen Spekulationsblasen an den Finanzmärkten warnen solle. (Anscheinend sind die Banken ganz unschuldig in diese Krise hineingeschlittert)

ackermann.jpgNun soll der Staat für die Spekulationsverluste aufkommen? Josef Ackermann die Essenz der Dreistigkeit? Die Banken verzocken das Geld und es wird durch Steuergelder wieder glattgebügelt? Ich dachte immer, die Banken sollten selbst die Risiken abschätzen, nun muss man sich ernsthaft fragen was mit Ackermann los ist, hat ihm das viele Einkommen (Ackermann Verdienst 12 Millionen Euro) den letzten realen Sachverstand und Realitätssinn geraubt oder ist es nur Arroganz gepaart mit Ignoranz.

Noch schlimmer wiegt, das bekannt ist, dass die Medien Hiobsbotschaften rasend schnell verbreiten. Wenn Ackermann erzählt „er glaube nicht mehr an die Selbstheilungskraft der Finanzmärkte“ hat das seine Auswirkungen. Will er die Finanzkatastrophe bewusst drastisch verschlechtern? Oder weiss er von den emotionalen Gepflogenheiten an der Börse nichts, oder will er nur zeigen wie problemlos die Deutsche Bank die Finanzmisere überstanden hat. Unbegreiflich wie man so eine Aussage in dieser Zeit von sich geben kann, Verantwortungsgefühl gleich null. Hochmut kommt vor dem Fall, so der Volksmund.

Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit, da gab es Prämienzahlungen im Zusammenhang mit der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone im Jahre 2000. Die seinerzeit gezahlten 24,5 Millionen Euro Anerkennungsprämien an aktive Vorstandsmitglieder sprach Ackermann von einem „Signal“ auch an die Belegschaft, „nun mit demselben Einsatz für das neue Unternehmen zu kämpfen wie früher für Mannesmann“. Dumme Sprüche hatte er schon immer drauf.

Im Rahmen der sogenannten Mannesmann-Affäre musste sich Ackermann ab Januar 2004 vor dem Landgericht Düsseldorf verantworten. Die Anklage gegen ihn und fünf weitere Beteiligte lautete auf Untreue. Sie standen unter dem Verdacht, den Düsseldorfer Mannesmann-Konzern um rund 110 Millionen Mark (ca. 58 Millionen Euro) geschädigt zu haben. Gleich zu Beginn des Prozesses sorgte Ackermann für erhebliches Aufsehen durch die Aussage: „Dies ist das einzige Land, in dem diejenigen, die Erfolg haben und Werte schaffen, deswegen vor Gericht gestellt werden.“ Im Gedächtnis der Öffentlichkeit blieben insbesondere seine zu einem „V“ gespreizten Finger vor Prozessbeginn (Bild 1). Diese Siegesgewissheit wurde vielfach als überheblich kritisiert – die meisten Bürger empfanden das Zeichen wie das untere Bild (Bild 2). Mal sehen ob er nicht demnächst sagt „er wurde falsch verstanden“, das kommt bestimmt. ;-)

Irgendwie passt der untere Bericht „Der Virus Mensch“ gut dazu.

Ich bin mir sicher, man wird dieses Jahr noch einigen Blödsinn von Ackermann hören. Die sich entwickelnde grössere Finanzkrise gibt Josef Ackermann die Chance, absolut schwachsinnige Statements von sich zu geben. Dann wird wie üblich zurückgerudert, weil er sich falsch verstanden fühlt usw..
Der Mann sitzt so hoch über den Wolken, nicht nur in Frankfurt, dass er absolut nichts mehr von der Realität mitbekommt. Warten wir es ab …. Ackermann hält bestimmt nicht seine Klappe. :-)

Der Virus Mensch

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Der Virus Mensch

Würde man bei den Themen: Umweltschutz, Tierschutz, Nahrungsmittelproduktion, mündige soziale Gesellschaft, Wirtschaftssysteme, Wirtschaftwachstum usw. und den Planeten Erde im Kontext betrachten, müsste man ein seitenstarkes Buch herausgeben. Deshalb belasse ich es auf eine einfache Kurzfassung.

Man betrachte die Entwicklungszeit des Planeten Erde, man nehme den Zeitraum seit die Natur den Menschen hervorgebracht hat und man wird feststellen – der Mensch kann nur eine spontane Mutation des natürlichen Prozesses sein. Der Mensch agiert wie ein bösartiger Virus und vermehrt sich dem entsprechend schnell – die Schäden die er anrichtet an der Natur verändert diese – damit wird die Lebensgrundlage des Virus entzogen, so vernichtet sich auch der Virus selbst – ziemlich dumm oder.

Betrachtet man die sozialen Errungenschaften und stellt das Desaster (Kriege, Hungersnöte, selbst-gemachte Katastrophen) dagegen, so kommt man zu dem Schluss, dass die Schäden die der Mensch verursacht ungleich höher sind als der Nutzen. Der natürliche Prozess wird dazu führen, das der Mensch, so schnell wie er gekommen ist auch wieder verschwindet oder soweit reduziert wird und eventuell die Lebensform Mensch eine neue Chance erhält sich im natürlichen Gleichgewicht zu bewegen – oder auch nicht. Das Gleichgewicht ist nicht Friede, Freude, Eierkuchen – sondern Nachhaltigkeit weicht der Gier.

Schwer zu sagen, welches die Ursachen sind für diese aggressive biologische Lebensform – doch die Natur macht auch ihre Experimente und diese sind nicht unwichtig für zukünftige Entwicklungen – das sind dann wieder die grossen Chancen. So gesehen kann der Mensch auf Grundlage der natürlichen Gegebenheiten nichts dafür, das er soviel Schaden anrichtet und sich derart aggressiv verhält, gäbe es nicht die reale Möglichkeit sich selbst zu überwinden und zumindest den Schaden für die eigene Rasse und für den Planeten Erde einigermassen gering zu halten. Aber nicht mal dies schafft der Mensch. Trotzdem ist der Mensch auch ein geniales Produkt der Natur, er ist das einzige Lebewesen, das seinen selbstverursachten Untergang bewusst miterleben kann (generell wenn es zu spät ist). Die Krone der Schöpfung.

Der Mensch ist das Problem und macht die Probleme – diese Erkenntnis lässt sich auf alle anderen menschlichen Eigenschaften übertragen. Auf den Punkt gebracht: „Der Mensch geht mit der Natur im gleichen um, wie er mit seinesgleichen umgeht“.

Das ganze Thema ist natürlich äusserst pauschalisiert skizziert und von grosser Distanz gesehen. Ich empfinde es aber nicht mal so unrealistisch, natürlich gibt es unter den „bösartigen Viren“ auch die mit guten Eigenschaften.

(Die Epidemie Mensch: Die Weltbevölkerung umfasste im April 2007 rund 6,6 Milliarden Menschen und wird bei einem Wachstum von 78 Millionen pro Jahr bis Juli 2008 etwa 6,7 Milliarden erreichen. Die UNO erwartet bei mittlerer Projektion bis 2025 8,0 Milliarden und bis 2050 9,2 Milliarden Menschen.)

09.06.2009 – Auf Wunsch das Update, in Kurzform:

Eventuell war es doch nicht ein genetischer Defekt, vielleicht nur ein klitzekleiner und das liegt an unserem Denksystem. Der Verstand ist ein Werkzeug, das benutzt der Mensch auf vielfältige Weise. Der Verstand ist auch das konditionierte Ego.
Interessanterweise denkt der Mensch das er das Werkzeug wäre, sein ICH und da liegt schon das eigentliche Problem.

Das Verstand ist immer in Bewegung und braucht Bewusstsein als Energie. Je mehr man denkt desto unbewusster ist man, obwohl viele Menschen meinen durch das Denken wäre man bewusst. Das ist der Trick des Werkzeug, eigentlich ziemlich clever der Verstand. Dadurch ist der Mensch nie im Jetzt, den seine Gedanken kommen entweder aus der konditionierten Vergangenheit und werden in die Zukunft transportiert um zum Beispiel Ängste zu erzeugen, andere verweilen generell in der Zukunft. Nur keiner ist im Jetzt – deshalb hat der Mensch absolut keine Überblick wo er ist.

Witzigerweise versucht man über den Verstand herauszubekommen wer man IST, das ICH. Aber das kann niemals klappen, denn der Verstand ist nur ein Werkzeug das einem vorgaukelt wer man sein könnte oder gewesen war.

Den wirklichen Zustand hat man nur im absoluten Augenblick, eben das JETZT ohne den Verstand zu gebrauchen, alles ist im IST-Zustand. In diesem Zustand kann man alles erkennen ohne Denken zu müssen.

Ich denke die meisten wissen überhaupt nicht auf was ich rauswill und verstehen das geschriebene sowieso nicht. Eben weil sie darüber nachdenken müssen und das hört bekanntermassen nie auf. ;-)

Vielleicht demnächst mehr.

Klimaschutzziele, Sigmar Gabriel, Biosprit und Tibet

Der Umweltminister Sigmar Gabriel und seine Kompetenz, aber wo liegt diese eigentlich genau? Ich glaube er weiss es selbst nicht mal. Seine CO2 Einsparungspredigt beeindruckte nicht so besonders, dann die Superidee mit dem Biosprit und die Bürger sollen sparen und am besten neue Autos kaufen. Dafür bläst er letztes Jahr 44,66 Tonnen Kohlendioxid für seinen Kurztrip Mallorca – Berlin (Kabinettssitzung) – Mallorca in die Umwelt. Was soll man von ihm halten?
Der Biosprit den er forciert, ist eine ziemlich üble Sache für unsere Umwelt und Nahrungsmittelproduktion, besonders wenn dafür Genmais (von Monsanto) angebaut wird. Mutationen sind die Folge wie man im Bild unschwer erkennen kann.

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Klimaschutzziele verhindern Kurswechsel
Steffi Augter (Berlin)

Auch in der Politik wächst die Kritik am Biosprit. Doch die hehren Klimaschutzziele lassen keinen Kurswechsel zu.
Vom Raps zum Biosprit: Die Produktion des Benzins vom Acker ist teuer, das aggressive Ethanol eine Gefahr für viele alte Autos – und wirklich klimaneutral ist das Ganze auch nicht (dpa)

Manchmal passt die ganze Wahrheit in nur einen Satz: „Lange war Biosprit der Himmel – heute ist er die Hölle.“ Diese Erkenntnis von Naturschützern bringt Michael Kauch, Umweltexperte der FDP-Fraktion, von einem Kurztrip nach Brasilien mit. Sechs Tage lang tourte der Liberale mit Parlamentariern der G8-Staaten und der fünf großen Schwellenländer durch das Land, sprach über den Schutz der Regenwälder und wie Biomasse-Zertifikate verhindern können, dass der Urwald für den Anbau von Energiepflanzen abgeholzt wird.
Denn der Weg vom Ökohimmel in die Hölle ist kurz: Den Biosprit-Boom beobachtet man nicht nur in Lateinamerika mit wachsender Skepsis. Eine breite Koalition aus Umweltpolitikern, Ökoverbänden und Mineralölwirtschaft spricht sich inzwischen auch hierzulande für einen Kurswechsel bei der Förderung von Biosprit aus. Zehn Prozent Biokraftstoff soll nach einem EU-Beschluss ab 2020 europaweit getankt werden müssen. Deutschland strebt sogar eine Beimischungsquote von 20 Prozent an. Doch die Produktion des Benzins vom Acker ist teuer, das aggressive Ethanol eine Gefahr für viele alte Autos – und wirklich klimaneutral ist das Ganze auch nicht.
Es gibt mittlerweile kaum noch einen Experten, der nicht vor den negativen Folgen dieser Politik warnt. Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat die Gefahr zwar erkannt, doch seine Reaktion könnte die Lage noch verschlimmern. (Das macht er doch sicher, dafür hat er ein gutes Händchen)

Seiner „Biomasse-Nachhaltigkeitsverordnung“ zufolge dürfen Biokraftstoffe nicht von Flächen stammen, die bis 2005 Wald oder Naturschutzgebiet waren. Nur dann bekommen Pflanzenölhersteller Zertifikate, die ihren Beitrag zum Klimaschutz belegen. Doch dieser Plan hat eine Schwäche: Weil er nur Flächen für Biokraftstoffe, aber nicht für Nahrungsmittel erfasst, bauen Plantagenbesitzer in aller Welt Energiepflanzen wie Mais, Raps und Soja für deutsche Tankstellen dort an, wo der Wald längst gerodet ist.
Beim Anbau von Pflanzen für die Lebensmittelproduktion weichen sie dafür auf Regenwaldflächen aus. Deutschland fährt auf diese Weise zwar sauber Auto, heizt aber die Waldzerstörung weiter an. Die FDP fordert nun, die Biomassequote ganz auf Eis zu legen. „Sonst ist der Regenwald weg, bevor das erste Zertifikat ausgestellt wurde“, sagt Kauch.

Sein Vorschlag: Da sich die Zehn-Prozent-Quote wohl kaum abschaffen lasse (? Scheint so das man keine Gesetze der EU mehr rückgängig machen kann ?), sollte sie zumindest so lange ruhen, bis es ein verlässliches internationales System der Zertifizierung von Biokraftstoffen gibt. Denn auf Biomasse-Importe könne Deutschland kaum verzichten, ohne die ehrgeizigen Klimaziele zu gefährden. Und in Brüssel fordert Industriekommissar Günter Verheugen, Biokraftstoffe erst dann einzusetzen, wenn die Forschung Kraftstoffe entwickelt hat, deren Ökobilanz positiv ausfällt. Verheugen: „Wir sollten auf die Beimischung verzichten, bis wir über Biokraftstoffe der zweiten Generation verfügen, die wirklich nachhaltig sind“.

Quelle: Klimaschutzziele verhindern Kurswechsel Quelle: Wirtschaftswoche
OECD rügt Biosprit-Subventionen Quelle: Heise

Alter Beitrag: Sigmar Gabriel ein Heuchler? via seeblog

Berlin (dpa) – Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat die EU-Kommission zu deutlichen Korrekturen an ihren jüngsten Klimaschutz-Plänen aufgefordert. So müsse die Europäische Union (EU) das schädliche Kohlendioxid bis 2020 um 40 Prozent abbauen und nicht nur um 30 Prozent.
So kennt man Sigmar Gabriel – blinder Aktionismus, aber irgendwann stellt er sich selbst das Bein und fällt auf die Nase. Vorher denken – dann reden! Dafür gibt es nochmal ein schönes Beispiel:

China: Gabriel warnt vor innenpolitisch motivierten Tibet-Debatten Quelle: blog.china-guide
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat davor gewarnt, wegen des Themas Tibet die Beziehungen zu China zu gefährden. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und wertet damit wirtschaftliche Interessen ganz klar höher als Menschenrechte. Es stellt sich die Frage, ob es im Sinne der „deutschen Sache“ ist, die Augen vor Verfolgung und Diskriminierung zu verschließen. „Wir müssen lernen, dass in China eine andere Wahrnehmung des Dalai Lama vorherrscht“, fügte er hinzu.

Recht hat er, auch bei ihm als Umweltminister herrscht eine andere Wahrnehmung. Deshalb muss er viel im Web googeln um auf dem laufenden zu bleiben, aber auch das kann folgen haben: „Einmal googlen entspricht einer Stunde Licht“ Quelle: Spiegel
Eine Such-Anfrage bei Google verbraucht genauso viel Strom wie eine Energiesparlampe benötigt, um eine Stunde lang zu leuchten. So lautet die Schätzung eines großen Berliner Internet-Dienstleisters. Demnach gleicht der CO2-Ausstoß der IT-Industrie dem des Luftverkehrs.

UV Lichtobjekt Phase 2

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Ein neues Lichtobjekt mit UV-aktivem Plexiglas und CCFL. Macht Spass solche Bilder zu machen, da man dem Plexiglas nicht ansieht das es fluoreszent ist. Das Objekt wurde mit mehreren Schichten gebaut und teilweise mit Spiegeln, die nicht sichtbar sind, hinterlegt damit mehr UV-Licht an das Plexiglas kommt.