Die fehlgeleiteten Blogbesucher

Als ich über meinen Künstlerkollegen berichtete „Onanieren auf die Kunst“ schnellte die Besucherzahl des Blogs extrem in die Höhe. Warum war auch klar, denn beim Auswerten der Statistik waren die Suchbegriffe eindeutig. Zum Beispiel wie: onanieren, onanieren wie, onanieren auf bild, onanieren bildvorlage, … das kann man beliebig fortsetzen.

Oder bei einer Firmenseite eines Windkraftanlagenherstellers, dessen Seite ich gemacht hatte, war der höchste Zugriff auf das Wort „Permaneterregt“. Eigentlich war damit nur der Generator gemeint, aber 70% der Zugriffe liefen auf dieses Wort hinaus. Damit lässt sich mal wieder beweisen welche Suchbegriffe im Internet am häufigsten vorkommen.

Vermutlich waren viele enttäuscht oder sie bekamen durch den Bericht eine neue Anregung – vielleicht sich als Künstler zu betätigen? Im schlimmsten Falle löse ich jetzt eine neue Kunstform aus. Oder vielleicht fliesst das in eine Maltherapie ein für Sexualstraftäter. Verarbeiten nicht Maltherapeuten mit den Patienten innere Prozesse mit Malerei?

Und der Titel „Meine scharfen Bilder“ zieht auch die Besucher magnetisch an.

Seetage

Am Sonntag war ein herrlicher Tag am See. Mitten im See war ich wieder in meinem Element. Die Wassertemperatur ist nicht zu kalt und nicht zu warm, das nennt man optimal.
Die Motorboote lieferten sich wieder die üblichen Rennen, da lob ich mir so ein schönes Segelboot wie auf dem Foto. Noch 2 Monate und dann wird der See wieder ziemlich leer sein und ich kann wieder mit dem Skiff rudern. Das macht bei dem jetzigen Wellengang von den Motorbooten keinen grossen Spass und ab November bin ich dann meistens fast alleine auf dem See. Und er ist dann wieder Spiegelglatt.

Übrigens ist es gar nicht so leicht gute Fotos mit ausgestreckten Armen zu machen.

Der Künstler und die Schifffahrt

kapitaen_klein.jpg Wasser ist ja mein Element und alles was mit diesem Medium zu tun hat finde ich spannend. Gestern auf dem Kursschiff „Arenenberg“ der Schiffahrt Untersee und Rhein durfte ich mal auf die Brücke. Vielleicht mein nächster Beruf? Ich kenne fast alle Angestellten auf den Schiffen, da ich in Mannenbach oft die Kursschiffe festmache (Ehrenamtlicher Hafenmeister). Ich wohne ja nur ein paar Meter von der Anlegestelle entfernt. Sehr beeindruckend – nur die vielen Touristen und deren Verhalten strapazieren die Schiffsbesatzung sehr. Ob ich dazu die Nerven hätte? Künstler und Kapitän? Ich vermute das lässt sich schwer vereinbaren. Träumen kann man ja mal.

Das Q-Quadrat

Letzte Woche war eine ziemlich turbulente Woche. Zumindest was Wahrscheinlichkeiten, Zufall, Theorie und Praxis angeht bei Computern – genauer bei Mac`s. Dann kam noch eine Anfrage wegen dem Q-Quadrat – hmmm ein Q-Quadrat? Beim nachfragen entpuppte sich das ganze als Sammelsurium von Informationsteilen. Zum einen meine Kuhgeschichten (das documenta gegenprojekt) und mein Lichtquadrat. Das kommt davon, wenn man alles in einem Topf schmeisst, dann kommt ein Q-Quadrat raus.

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Nun stellt sich die Frage, ob man es berechnen oder beschreiben kann. Das Q-Quadrat ist nicht berechenbar, eine vage Beschreibung ist sicherlich möglich in einem hochgeistigen Erguss:

„Das kinetischen Q-Quadrat und seine Durchbrüche in der Architektur erarbeiten die Semantik des Antagonismus. Deswegen zirkelt diese Kommunikationen in eine dominante Struktur der Partizipation konvertibel ein. So institutionalisiert es keineswegs die axiale Quadratur der Q sondern Expansionen und Vergleiche denen irreversible und konspirative Kunstkommunikationen definiert sind. In den Mutationen der Verdichtung von Sprache, welchen zugleich affirmativen Emanzipationen einzelner Ismus forschen, instrumentalisieren die Neuformulierung exklusiv. Es ist jene Praxis des Blickwinkels welche anstelle eines Produktionsmodus einen Erfahrungswert destruiert. Das Q-Qadrat ist somit die Ausgangslage zur Prax-Q.“

Verstanden? Mit anderen Worten gesagt – warum schmeckt eine Gemüsesuppe die man püriert nachher anders als unpüriert? Oder ist es wie bei einem Instrument, mit den Einzelteilen kann man auch einen Klang erzeugen und wenn das Instrument zusammengesetzt ist gibt es den Gesamtklang?

Könnte man das so sehen?

Damit meine ich, dass das Sammelsurium an Informationen wie oben beschrieben das Q-Quadrat ergeben, eben wie eine pürierte Gemüsesuppe. Darüber werde ich mir noch Gedanken machen müssen.

Der Künstler, die Idee, die Umsetzung, das Foto

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Fotografie beschäftigt mich schon ziemlich lange, hier ein digital bearbeitetes Foto. Für mich ist auch wichtig wie das Foto entsteht. Auf diesem stehe ich mit dem Rücken zum See auf dem Schiffsanlegeplatz. Ich halte den Fotoapparat mit ausgestreckten Armen und diesen speziellen Gesichtausdruck bekomme ich deshalb – weil ich gerade Richtung See kippe und weiss wie hoch die Anlegestelle ist.
Ich weiss sogar noch was ich in denm Augenblick gedacht habe „Scheiss Idee“, als ich unten ankam war ich sogar sicher das es eine war. Aber muss man nicht ein wenig leiden für ein gute Idee?

„Der Abflug“ – grösser

Die scharfen Bilder

Heute kam eine Frau aus Basel in meine Galerie und stellte sehr gute Fragen. Es war ein sehr anregendes Gespräch, zum Schluss meinte Sie das ich „richtig scharfe Bilder mache“. Das hat mich natürlich gefreut. Mich würde natürlich auch freuen, wenn sich die Herren der UBS vom Wolfsberg in den Niederungen von Mannenbach sehen lassen würden oder von anderen Institutionen die Künstler fördern. Das wäre dann sehr verschärft. Mittlerweile stelle ich fest, das diese one-man-show recht anstrengend ist und gegen den Mainstream zu schwimmen kostet einiges an Energie. Um optimal seine kreativität auszuleben sollte man die Existenzsicherung besser im Griff haben, aber das wäre ein neues Thema wert. Hier mein neuestes scharfes Bild.

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Das ganze ein wenig grösser: scharf

Der Zufall

finger.jpgGestern war ich wieder mit meinem Fotoapparat im See. Machmal entsteht durch den nervösen Zeigefinger ein besonderes Zufallsbild. Da war der Finger vor der Linse, als ich meine Füsse die auf einer Leiter im Wasser standen, fotografieren wollte. Der Wellengang machte es mir nicht gerade einfach die Füsse zu erwischen. Heraus kam diese klassische Unterwasseraufnahme mit Finger. Der See ist schon ziemlich grün, aber so grün? Ist das nicht Documenta-würdig? Dazu müsste man es auf 4 x 4 Meter anfertigen, mit dem Titel „Die Linien des Lebens“ und etwas geistreiches würde mir doch sicher einfallen.

Die Mannenbacher Stedipfähle

Pfähle im Wasser, das Ries vor Ermatingen oder das Unterwasseries in Mannenbach waren schon immer Objekte der Faszination und regen meine Phantasie sehr an. Was ist ein Ries? Das sind Holzstämme die im Grund des Untersee verankert sind, diese sind als Rechteck ausgeführt und in diesem Rechteck (Fächer) werden grosse Zweige versenkt, also Reisig – daher der Name „Ries“. Diese dienen den Jungfischen als Schutz vor Hecht und sonstigen Raubfischen.

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Zum anderen sind die verwitterten grossen Holzpfähle sehr eindrucksvoll. In Ermatingen stehen dort noch die wirklich grossen für die Schiffe, die ab und zu durch neue ersetzt werden. Hier in Mannenbach ist die ganze Stedi/Hafen mit Metallpfosten ausgeführt, aber seitlich sind noch ein paar alte aus Holz. Das sind die auf dem Foto.