Gebührenwahn in der Schweiz

schweizer-gebuehrenwahn«Es ist höchst bedenklich, wenn so viel Geld ohne demokratische Legitimation eingetrieben wird», kritisiert Gebührenfachmann Franz Jaeger. Der Anreiz, sich über Gebühren Mittel zu beschaffen, sei in Zeiten leerer Kassen umso grösser. Im Wallis teilte der Staatsrat Anfang Februar freimütig mit, dass durch die Tariferhöhung von Gerichts- oder Verwaltungsbehörden zusätzliche 2.5 Millionen Franken eingenommen werden sollen. Bei gleichbleibenden Dienstleistungen, versteht sich. (Quelle: «Ja zu fairen Gebühren»)

Lest weiter ….

Der Mann spricht mir aus der Seele. Es ist mittlerweile richtig auffällig, das für jedes amtliche Scheinchen irgendeine Gebühr verlangt wird. Es ist auch so, wenn eindeutig ist das ich diesen gewissen Schein nicht brauche, weil sich in 1 Monat sowieso etwas verändert (wo dieser Schein hinfällig wird), muss ich den Schein trotzdem haben und bezahlen, da sich die verschiedenen Ämter nicht absprechen. Das würde auf ein Kommunikationsproblem hinweisen, ist es aber nicht, sondern eine Geldquelle.

Viele Schweizer zeigen immer nach Deutschland wegen der hohen Steuern. Ich behaupte wenn man die Gebühren mit rein rechnet kommt man auf eine ähnliche Steuerbelastung.

Was mich aber nun richtig ärgert ist, dass man mittlerweile für eine Rechnung (Postversand) auch Gebühren zahlen muss!

Erwachsene sollten keine Kinder ansprechen

krankEigentlich wollte ich meine Finger still halten, denn ich könnte auf viele News die auf der Welt rumgeistern etwas schreiben. Hier mal eine gute Empfehlung der kranken Welt:

„Die Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienste St. Gallen (KJPD) geben eine Empfehlung ab: «Grundsätzlich sollten Erwachsene darauf verzichten, fremde Kinder anzusprechen, etwa um nach dem Weg, der Uhrzeit oder Ähnlichem zu fragen.» Man sollte sich bewusst machen, dass eine solche durchaus harmlos gemeinte Frage ein Kind stark verunsichern kann. Da es in aller Regel gelernt hat, sich nicht mit fremden Personen abzugeben oder gar Angst bekommen kann, sei es in derartigen Situationen ratsam, einfach den nächsten erwachsenen Passanten um Auskunft zu bitten, so die KJPD.“

Es wird doch immer bescheuerter, oder?

Originalartikel: Sugus-Suche entpuppt sich als Jungschar-Aktion

Schweiz – Ausländerfeindliches Pack?

no-hateIch habe lange überlegt ob ich zu diesem Thema etwas schreiben sollte, doch am Dienstag wurde ich auf dem OBI-Parkplatz in Konstanz von von einem „Deutschen“ als „Ausländerfeindliches Pack“ beschimpft. Ihn hatte anscheinend gestört, dass ich nicht so korrekt zwischen den Parkbegrenzungsstreifen geparkt habe. So meinte er seine Meinung lauthals über die Schweiz und deren Abstimmung letzten Sonntag kundtun zu müssen und wie blöd die Schweizer parken. Als er merkte, dass ich zwar ein Schweizer Nummernschild habe, aber mein Dialekt nunmal Bayrisch ist schlich er davon.

Die Abstimmung: Diese hat mit Ausländerfeindlichkeit absolut nicht zu tun, sondern ist ein Bestandteil der direkten Demokratie, die auch in den EU Staaten vorteilhaft wäre. Auch die Meinung die Schweizer wären Rosinenpicker, was ist dann Grossbritannien? Die EU ist mehr ein Wirtschafts-Interessenverband und eine Superbürokratie und nicht eine Union für die Bürger, dass war es noch damals mit der Europäische Wirtschaftsgemeinschaft. Die Politik die von Brüssel ausgeht, halte ich für Friedenserhalt und Wohlstand der grossen Masse höchst gefährlich. Die Schere zwischen Reich und Arm ist immer weiter auseinander gegangen, die EU ist nur für einige wenige von Vorteil. Die allergrösste Schwäche der EU ist, dass sie nicht gewillt und fähig ist, die fatalen Schritte die bisher gemacht wurden, zu korrigieren. Im Gegenteil – es wird solange rumgedoktert bis der Patient tot ist.

Es gibt ein Sprichwort „die Suppe wird nie so heiss gegessen wie sie gekocht wird“, aber dieser Grundsatz scheint zu Zeit komplett abgekommen zu sein, denn jeder der im politischen Spektrums sehr weit links und rechts verbrennt sich den Mund bei den Diskussionen. Es geht um eine Begrenzung zur Zuwanderung und um sonst nichts – Herr Mörgeli oder Herr Blocher sind nicht die Schweiz, sondern Populisten (die trotzdem im Kern ihrer Aussagen recht haben) und die gibt es im gesamten EU-Raum und links wie rechts.
Es ist schon unglaublich welche dubiosen Diskussionen vom Zaun gebrochen werden. Demokratie heisst auch, sich mit anderen Meinungen auseinander zu setzen. Ein Beispiel, gäbe es die direkte Demokratie könnte man jetzt in der EU den Anbau des Genmais vom Volk abstimmen lassen und nicht von den Bürokraten der EU.

Ich habe in den seit 15 Jahren niemals gegen mich eine Ausländerfeindliche Bemerkungen bzw. Stimmung erlebt, im Gegenteil. Mein gesamter Freundeskreis sind Schweizer. Und es gibt auch die Deutschen in der Schweiz, die meinen sie wären etwas besseres als die Schweizer – schneller im Denken und Arbeiten, wissen genau was richtig ist, sind den Schweizern in allen Dingen überlegen, usw. – das macht sie auch nicht besonders beliebt – auch nicht bei mir. Man sollte nicht vergessen, wir sind Gäste und sollten Respekt vor der Kultur und den Einwohnern habe, dann ist die Schweiz alles andere als Ausländerfeindlich.

 

Einen guten Beitrag: Mehr Demokratie wäre wichtig für die EU

economiesuisse – die Angstmacher und Schwarzmaler

«Mehrere Multis wollen die Schweiz verlassen»
Gemäss Rudolf Wehrli zeigen sich bald die ersten Folgen der angenommenen Abzocker-Intiative: Einige grosse Firmen hätten konkrete Pläne zum Wegzug aus der Schweiz.

Nach der Annahme der Abzocker-Initiative haben gemäss economiesuisse-Präsident Rudolf Wehrli mehrere internationale Unternehmen vor, die Schweiz zu verlassen. «Die Pläne zum Wegzug sind ausgearbeitet», sagte Wehrli in der «Rundschau» von SRF 1 vom Mittwochabend.

economiesuisseMan hat ja regelrecht darauf gewartet, wann beginnt nach der Abstimmung der „Abzocker-Initiative“ der logische Schritt von economiesuisse – die Angstkampagne zu starten. Man will ja dem Volk zeigen welches Konsequenzen ihre Abstimmung hat. Typisches Verlegenheitsgerede einer beleidigten Diva aus der Defensive, denn wer keine Argumente hat, der droht.

Laut Wehrli`s Aussage «Mehrere Multis wollen die Schweiz verlassen» würde ja beweisen, dass das Geschäftsmodell der Multis nur auf Abzocke ausgelegt ist. Wenn man die Entschädigungen nicht mal dem Firmenbesitzer, also dem Aktionär, überlassen kann – würde es im Umkehrschluss bedeuten, diese Unternehmen sind nur darauf aus möglichst hohe Boni und Abfindungen zu bezahlen. Dann ist es sicher vernünftig, das diese Multis wegziehen (wir wissen alle, das dies nicht passiert). Am besten nach Griechenland.

Die economiesuisse hat wieder einmal bewiesen wie unnütz sie ist. Klassisches Eigentor.

Empfehlung: Maler werden – Schwarzmaler

Gier ist gut. Gier ist gesund. Wir alle sollten etwas gierig sein. | seeblog

gier

Zur Zeit ist der Fall von Vasella in aller Munde. Das 72 Millionen Franken schwere Konkurrenzverbot (Novartis) hat einiges an Unruhe gebracht. Vasella verzichtet auf seine Abgangsentschädigung, aber nur auf Druck weil «Die geballte Macht aus Politik, Medien und entrüsteten Aktionären zu gross war und ein Imageschaden drohte.»

Aber keine Bange, sein Verwaltungsratspräsidentposten bei Novartis bleibt bestehen. Gibt dann noch einen Beratervertrag, vermutlich so um die 30.000 CHF – nicht Monatlich – „Tagessatz selbstverständlich“.

72 Millionen Franken – ein paar Jahre arbeiten, dann eine solche Abfindung zu bekommen und ich hätte mehr als ausgesorgt. Der Masse bleibt da nur Lottospielen bzw. Euromillions. Die Wahrscheinlichkeit erscheint mir aber geringer so einen Jackpot zu bekommen, als in der freien Wirtschaft.

Die Revolution der Manager
Eine Analyse von Constantin Seibt

Daniel Vasella ist kein Einzelfall. Rund um die Welt sind Manager die herrschende Klasse. Sie machen die Millionen und die Skandale. Doch wie haben sie es an die Macht geschafft?

Heute sind sie die dominierende Kaste dieses Planeten: die Manager. Ihre Macht zeigt sich an zwei Dingen: an ihren explosionsartig wachsenden Gehältern. Und an ihren explosionsartig endenden Karrieren.

Die Entdeckung der Gier
Es war ein todsicheres Geschäft. Die Raider machten Millionen und Skandale. Nicht zuletzt durch ihre Manieren. Der Spekulant Ivan Boesky etwa gab in einem New Yorker Luxusrestaurant die Speisekarte mit einem knappen: «Alles!» zurück. Er dinierte für 35’000 Dollar. Danach sagte er der Presse: «Gier ist gut. Gier ist gesund. Wir alle sollten etwas gierig sein.» Auszug – Quelle Tagesanzeiger

Ein wirklich gut geschriebener Text von Constantin Seibt – Lesenswert (tagesanzeiger.ch)

So ist das Leben, bis es sich wendet.

Wenn Ökonomen die Realität verleugnen

Massenarbeitslosigkeit herrscht in weiten Teilen Europas – und es wird immer schlimmer. Trotzdem fordern Ökonomen, dass wir noch mehr arbeiten und noch mehr Zuwanderung zulassen. Ein Irrsinn.

Am diesjährigen Weltwirtschaftsgipfeltreffen in Davos sorgte die folgende Statistik für Aufsehen: In den nächsten zehn Jahren werden weltweit rund 1, 2 Milliarden junge Menschen einen Arbeitsplatz suchen. Nur 300 Millionen gute Jobs werden jedoch zu vergeben sein. Diesen interessanten Artikel weiterlesen bei bazonline.ch

Empfehlenswerter Bericht!

Schaf-Hinrichtung – Kunst?

Kunststudenten wollen das kleine braune Schaf „Norbert“ mit einer Guillotine köpfen, wenn genug Internetuser dafür stimmen. Bald endet das Votum – und die Entscheidung ist bei weitem nicht eindeutig….

Die holde KUNST – darf Kunst so weit gehen?
Zwei Berliner Kunststudenten, Iman Rezai und Rouven Materne wollen eventuell ein Schaf mit einer originalgetreu nachgebauten Guillotine hinrichten. Im Internet rufen sie seit Wochen zu einer Abstimmung auf: „Soll dieses Schaf getötet werden?“ Dazu läuft ein Video, in dem das Fallbeil unzählige Male auf die Richtbank kracht. An diesem Donnerstag, Christi Himmelfahrt, läuft die Abstimmungsfrist ab. Was dem puscheligen Schaf „Norbert“ nun droht, ist offen. „Wenn die Leute demokratisch wollen, dass ein Schaf hingerichtet wird, dann muss es auch hingerichtet werden“, sagt Rezai. „Deshalb haben wir die Guillotine so gebaut, dass sie funktioniert.“

Was fällt als erstes auf – es ist wie üblich provokativ und polarisierend.
Die Idee dahinter, besser gesagt die Philosophie der Kunstaktion besticht vordergründig mit einer klaren Logik: Mit ihrem Experiment wollen die Künstler die Demokratie auf die Probe stellen. „Die Auswirkungen unserer „demokratischen“ Entscheidungen sind uns längst nicht mehr bewusst“, sagt Rezai. „Es wird permanent im Namen der Demokratie, des Friedens und der Menschenrechte die eigene sowie die Freiheit anderer beschnitten.“
In Wahrheit ist dies nur der politische und moralische inszenierte Boden für die Provokation.

Auf dem seeblog gibt es ja schon einige Artikel darüber, Künstler lässt Hund verhungern oder Die Grenze der künstlerischen Freiheit endet hier! und Geburt als Kunstperformance – The Birth of Baby X. Erst kürzlich wurde einer Berliner Künstlerin gerichtlich verboten, in einer „Performance“ zwei Hundewelpen zu erdrosseln.

Passend zum Zeitgeist sind diese zugegebenermassen perfekt Marketingtechnisch zubereiteten Kunstaktionen, denn zu Profitgier kommt nunmal auch eine grosse Portion Dekadenz.

Zum Abstimmen geht es hier: Schafhinrichtung
Wäre es nicht passend auch eine Abstimmung für die Künstler durchzuführen, dann könnte man auf Basis ihrer Idee  demokratisch abstimmen ob man sie köpft oder teert und federt. Stimmt ab -> siehe rechts!

Blick Journalisten mit dem Tod bedroht mit toten Fischen in ihren Briefkästen

Der November 2011 steht wohl für das Motto „Hetze“ – als hätten sich die Medien abgesprochen, diesmal wurde der Spiess umgedreht.

Heisst es nicht wer Wind sät wird Sturm ernten, im Leben trifft man sich zweimal, wie man in den Wald ruft, so …? Dies scheint den Blick Journalisten widerfahren zu sein. Nun wird beklagt wie ungerecht diese Welt doch ist. Die Plakate gleichen ihren eigenen Schlagzeilen, also „Blick-Like“ und die armen Journalisten müssen nun am eigenen Leib erleben, wie es ist wenn sie über andere schreiben. Das nennt man dann Erfahrung am eigenen Leib. Doch daraus lernen werden sie sicher nichts, denn sie sind ja die Opfer. Hetzen ist das Geschäft von BLICK , das trägt sicher zu einer höheren Auflage bei – das ist nun zu einem Bumerang geworden. Sicher ist, der Wurf erscheint ungefährlich, nur wenn der Bumerang zurück kommt und trifft tut es weh.

„In der Nacht auf Freitag sind fünf Journalisten des «Blicks» massiv bedroht worden. Unbekannte hatten tote Fische in ihren Briefkästen deponiert und auf dem Schulweg ihrer Kinder Hetzflyer verteilt.“

Die Aktion fand in der Nacht auf Freitag statt. Unbekannte legten fünf Journalisten tote Fische in die Briefkasten, verteilten Drohflyer und veröffentlichten Plakate mit den Gesichtern sowie den Telefonnummern der «Blick»-Angestellten. Dies alles geschah nicht ganz überraschend und ist wohl ein Racheakt von Fussball-Anhängern. Solche diskutieren in verschiedenen Foren und auf Facebook schon seit mehreren Tagen über die Berichterstattung des «Blicks» im Zusammenhang mit dem Fan, der in Rom durch eine Petarde verletzt wurde. Das Blatt nannte den Mann in mehreren Beiträgen «Petarden-Trottel***». Ein Fan schrieb mit Bezug auf einen «Blick»-Redaktor: «Dem gehört das Maul gestopft.» … weiterlesen (Quelle: 20min) Wenn man den ***Bericht des Blick liesst, dann muss man sich nicht wundern, dass ein Echo kommt.

Peer Teuwsen, Leiter des Schweizer Büros der Zeit, bezeichnete die Berichterstattung als «Pranger» und das Vorgehen des Blicks als «Skandal», wie er in einem Interview mit nationofswine.ch sagte.

Teuwsen wirft neben dem Blick auch anderen Medien vor, die Objektivität verloren zu haben. Gewisse Journalisten würden jegliches Mass verlieren. … weiterlesen (Quelle: Tagesanzeiger)

20min hat vorsorglich die Kommentare gesperrt, es waren wohl zu viele Leser der Meinung, dass Blick es wohl verdient hat. „Das ist doch sehr demokratisch und unterstreicht die Meinungsfreiheit“.

Offensichtlich hat Ringier Mühe damit, die eigene Giftsuppe zu löffeln, die sie gekocht haben. Sollen wir jetzt in Tränen ausbrechen, weil der Rechts-Journalismus des „BLICK“ von seiner eigenen, braunen Leserschaft eingeholt wird? Wenn Ringer wieder zu einer vernünftigen Berichterstattung zurückkehrt, werden sie von ihrer Leserschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit auch wieder mit Respekt behandelt werden und solche Vorfälle wird es dann sicher auch nicht geben – denn auch die Leser gehören dann einer anderen Gruppierung an (das wird nicht passieren, da der Umsatz einbrechen würde und sie keine Ahnung von guten Journalismus haben). Oder gibt es ähnliche Vorfällen von einer Zeitung, die eine gute Berichterstattung macht – ich glaube kaum.

Lesenswert: Wie man in den Wald ruft … (Quelle: Medienwoche)

In der USA läuft eine ganz andere Hetze:
Wie „Fox News“ Krieg gegen „Occupy“ führt
Konservative Medien haben Mühe mit den Aktivisten von «Occupy Wall Street». Allen voran der TV-Sender «Fox News»: Er fährt eine regelrechte Hetz-Kampagne gegen die Bewegung. … weiterlesen (Quelle: 20min)
„Glück gehabt, dass sie nicht gegen militante Gruppierungen hetzen … „

oder

Wieder Nazi-Hetze gegen Angela Merkel in Athen
Nach Angela Merkels unermüdlichem Einsatz beim großen Krisen-Gipfel in Brüssel, bei dem sie den Banken einen 50-Prozent-Schuldenschnitt abrang, erntet die Bundeskanzlerin jede Menge Lob.
Doch die Griechen selbst schießen quer – wieder einmal! Mit Mitteln, die nichts mit Kritik, mit Ärger, Not oder Zukunftsangst zu tun haben.
„Die  Griechen haben keinen Ärger, Not oder Zukunftsangst – wo leben die Journalisten der Bildzeitung eigentlich?“.

Deutsche Hähnchenerzeugung im Interesse der Verbraucher (mit Antibiotika) vs. Marketing und Werbung

Haehnchen.jpg

© Cartoon: www.lachhaft-cartoons.de

Eigentlich geht es nicht um das Hähnchen, das ist stellvertretend für alle Erzeugnisse , sondern was uns Verbraucher als Marketing- und Werbemassnahme vorgesetzt wird.

Proplanta ist ein unabhängiger Anbieter von Informationen und Services für den gesamten landwirtschaftlichen Sektor. Wenn man den Text der Proplanta liest vom 04.05.2011 „Deutsches Geflügel: Nachhaltig gut! – Kampagne wird erweitert„, dann muss man sich fragen wie das ganze mit der Realität aussieht. Werbung, Marketing vs. Realität.

Denn in der Realiät schaut es folgendermassen aus: „Massiver Antibiotika-Einsatz in der Hähnchenmast“. Auch diese Meldungen sind mit Vorsicht zu geniessen – entspricht sie tatsächlich der Realität? Der Verbraucher kann keines von beiden überprüfen.
Deutsche Hähnchen antibiotikaverseucht (Focus)
Die meisten Hähnchen bekommen Antibiotika (Spiegel)

Dazu heisst es in erner AFP-Meldung: Die Geflügelwirtschaft wies den Vorwurf des Einsatzes von Antibiotika als Wachstumsdoping zurück. „Das ist eine Unterstellung und schlicht nicht wahr“, erklärte der Geschäftsführer des Zentralverbandes der deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), Thomas Janning. Antibiotika würden in der deutschen Geflügelhaltung ausschließlich im konkreten Krankheitsfall und nur auf Anordnung eines Veterinärs verabreicht.
weiterlesen (NDR: Massiver Antibiotika-Einsatz in der Hähnchenmast)

Die ZGD schreibt … warum Geflügelfleisch aus Deutschland darüber hinaus zu einer nachhaltigen Lebensweise passt und machen Sie sich selbst ein Bild von den hohen Erzeugungsstandards.

Nachhaltige Lebensweise ist korrekt formuliert, denn nachhaltig könnte auch bedeuten: Bakterien, die gegen Antibiotika resistent sind, bedrohen die Gesundheit von Millionen. Zu den Brutstätten zählen Kliniken – und die Tierhaltung mit ihrem hohen Antibiotika-Einsatz. Jetzt warnen Experten: Die Gefahr könnte noch viel größer sein als bisher gedacht. … weiterlesen (Resistente Superkeime erobern die Umwelt, spiegel-online.de)

Da ich selbst in der Werbung und Marketing arbeite, möchte ich darauf hinweisen, dass es ausschliesslich um Absatzmärkte und Profit geht. Die Medien sind die Schaltstelle, denn sie profitieren von den Werbeanzeigen, die eben die aufbereitete andere Realität vorgaukeln. Genau genommen, muss man die komplette Medienlandschaft hinterfragen – heute die Meldung wie gesund alles ist, zwei Tage später das Gegenteil.

Andrerseits glaubt der Verbraucher meist unbedenklich alles, was ihm als Marketingmassnahme vorgesetzt wird, Gesund, artgerechte Haltung … zum anderen steigt der Verbrauch, dann ist eine artgerechte Hühnerhaltung schlicht unmöglich. Kein Bauer kann mit Freilandhaltung die Masse erzeugen die für den Markt benötigt wird. Das gesundeste Huhn ist das was nicht gegessen wird, vielleicht auch das glücklichste. ;-)

Es gibt eine interessante Doku: Ware Tier – die suche nach dem glückliche Huhn /stream bei veoh.com

Fazit: Nur weil etwas irgendwo steht, muss es nicht objektiv  und wahr sein – überall wo es etwas zu verdienen gibt wird gelogen und die Wahrheit so angepasst damit die Umsätze stimmen. Also überall!

 

Aktienhändler rücksichtsloser als Psychopathen

boersenguru.jpgWas wir alle schon immer vermuteten und ohne die Universität schon längst herausgefunden haben:

„Börsenmakler tun einer Studie zufolge alles, um erfolgreicher zu sein als ihre Konkurrenten. In einem Vergleich mit Psychopathen schnitten sie noch egoistischer ab.“

Das Timing der Studie ist perfekt: In einer MBA-Arbeit an der Universität St. Gallen haben Thomas Noll und Pascal Scherrer das Verhalten von 27 professionellen Tradern untersucht, die hauptsächlich bei Schweizer Banken, aber auch bei Rohstoffhändlern und Hedge-Funds arbeiten.
Sie taten das in einer Art und Weise, die den direkten Vergleich der Resultate mit einer existierenden Studie an 24 Psychopathen in deutschen Hochsicherheits-Kliniken und einer Kontrollgruppe von 24 «normalen» Personen ermöglichte. Die Ausgangs-Hypothese war, dass sich Trader in einem Gefangenendilemma-Computerspiel ähnlich rücksichtslos, egoistisch und unkooperativ wie Psychopathen verhalten würden – dabei aber eine deutlich bessere Performance erzielen. Quelle: NZZ

Weiterlesen: NZZ – Destruktive Dynamik im Handelsraum

Dazu der sehr passende Artikel vom 27. September 2011: Ein Börsenhändler packt aus – „Ziel ist es, aus der Krise richtig Geld zu machen“ oder
„Goldman Sachs regiert die Welt“ (welt.de)
Die böse Beichte eines Börsianers (stern.de)
Der ehrliche Spekulant bekennt sich zu seinem Hobby  (Financial Times Deutschland)

Könnte aber auch ein Hoax sein – Rastani ist kein echter Börsenhändler, sondern ein Mitglied der Guerrilla-Gruppe «The Yes Men». Die Organisation ist bekannt dafür, dass sich ihre Mitglieder als «Experten» ausgeben und in seriös wirkenden Interviews völlig überspitzte Aussagen machen. Und wenn es so wäre oder alles nur ein Fake war, passt das Interview aber trotzdem sehr gut zum Leitartikel! ;-) Denn die Aussage des Berichts kann man fast jeden Tag sehen.

Update: Die Aktion sei zwar «eine meisterhafte Performance» gewesen, doch Alessio Rastani gehöre nicht zur Organisation. «Yes Man» Andy Bichlbaum erklärt sich in einer kurzen Stellungnahme auf seiner Webseite einverstanden mit Rastanis Aussagen und lässt dem Leser die Freiheit, zu vermuten, dass seine Gruppe sehr wohl hinter einer solchen Aktion stehen könnte. Lesenswert: 5 Aktionen, um die Welt zu verbessern
Rastani ist ein aggressiver Selbstvermarkter, er betreibt eine Web-Seite, auf der er sich selbst als „erfahrenen Aktienhändler“ anpreist. Er hat ja nicht neues gesagt, oder?

YES WE CAN
Aber seien wir doch ehrlich, wen verwundert dies? Sicher gibt es auch ganz andere Bereiche in der Wirtschaft, wo dieses Ergebnis ähnlich sein könnte. Es ist der Zeitgeist unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Wie würde das Ergebnis dieser Studie wohl bei Politikern aussehen?

So zum Beispiel?
Politiker haben eine Wahrnehmungsstörung. Eine Wahrnehmungsstörung ist eine Störung in der Verarbeitung von Sinneseindrücken im Zentralnervensystem. Wahrnehmungsstörungen im engeren Sinne liegen dann vor, wenn das verlässlichste Umweltorientierungssystem – das Spüren, die Verbindung der Sinnessysteme untereinander oder die geordnete Abfolge von Sinnesreizen betroffen sind. Man unterscheidet zwischen taktil-kinästhetischer, intermodaler oder serialer Wahrnehmungsstörung. Beispiel: Dass man nach der Finanzkrise 2008 an eine Rückkehr zur Normalität geglaubt hat, sei nicht nur naiv gewesen, sondern zeugt von einer Wahrnehmungsstörung.