Die dubiosen Kunstaussteller

Wie versprochen fange ich nun die Liste der Kunstaussteller an, die dem Künstler einiges kosten oder im schlimmsten Falle ruinieren. Natürlich würde es mich freuen, wenn ich von den KünstlerkollegenInnen Informationen oder Erfahrungen genau zu dem Thema dazu bekomme. Ansonsten schläft diese Projekt wieder ein.

ARMUT.jpg

Camaver Kunsthaus (Italien)
https://www.camaver.com
340 Euro Gebühr für 3 Kunstwerke, um an einer Ausstellung teilzunehmen und dann wollen sie noch 20% Provision haben.

Artbusiness (Brasilien)
Ansprechpartner: Cammile Lobo Klein
https://www.artbusiness.com.br/
Im Prinzip geht es um die Galerie „79 Art Gallery in Curitiba (Brasilien)“
„Betrugsverdacht, es wurden wohl schon Anzeigen erstattet“

KSK Nachforderungen?
Information unter: https://www.ksk-protest.melson.de/

Galerie Böhner (Deutschland)
Auch hier sind die Konditionen zu hinterfragen, die sind ziemlich deftig. Rechnet mal selbst nach.
https://www.galerie-boehner.de

ArtDomain Galerie und der THE PALM ART AWARD (Deutschland)
Erst mal muss man für die Vorrunde sein Geld abdrücken: „Bitte beachten Sie, daß mit der Anmeldung eine Gebühr von 28 Euro fällig wird. Sie bekommen die Bankdaten nach Eingang der Anmeldung.“

Für die Teilnahme an unseren Finalisten-Ausstellungen zum Palm Art Award mit drei Werken wird eine Buchungs-Gebühr von 130 Euro (zzgl. USt*) fällig. *Für Künstler, die nicht in Deutschland leben und eine gültige USt-Nummer angeben können, beträgt die Gebühr 130 Euro ohne USt. Ein zweiter Betrag in Höhe von 190 Euro ist zahlbar bis spätestens 8 Wochen vor Ausstellungs-Eröffnung. (28+130+190= 348.- Euro – das waren mal 700.- DM)
„An Preisgeldern sind mindestens 2000 Euro vorgesehen (Ob es mehr wird, hängt von unseren Sponsoren ab)“. Toll wenn Künstler, die gleichzeitig als Sponsoren den Kunstpreis selbst finanzieren. Das ist eine der üblen Maschen auf dem Kunstmarkt.
https://www.art-domain.com/index-de.html

Im Prinzip solltet ihr alle Angebote, besonders die per Mail zu euch kommen, ganz genau überprüfen. Es scheint, dass die finanziellen Risiken der Galerien mittlerweile der Künstler tragen sollte. Wenn ihr solche Galerien unterstützen wollt ist eure Sache.

Update: 2011 – scheint das immer noch jede Menge Künstler auf den Palm-Award reinfallen. Dieser Award ist absolut nichts wert, aber wer es braucht soll bitte teilnehmen. Mittlerweile steht auf der Webseite nichts mehr von sonstigen Gebühren, ausser der Anmeldegebühr von 35.- Euro. Kein Wunder, mittlerweile ist es ein reiner Online-Award – also absolute nichts wert, scheint so das sich die Galerie nicht besonders gut getragen hat. ;-)

17 Antworten auf „Die dubiosen Kunstaussteller“

  1. Vielen Dank für die Warnung von Ludmilla vom 28.3.2018
    Ich wollte schon eine Bewerbung losschicken!
    Obwohl mir alles bereits spanisch vorkam. Wo findet man schon eine Galerie die Künstler sucht. die suchen doch alle nur Käufer!!!

  2. Ich habe schlechte Erfahrungen mit der Galerie https://www.dianaachtzig.de oder https://berlin-produzentengalerie.de, was unter der gleichen Adresse in Berlin agiert. Warnung an die Künstler, die in dieser Galerie ausstellen möchten!!! Die Informationen und Fotos auf der Internetseite sind täuschend und irreführend. Es werden Professionalität und große Räumlichkeiten vorgetäuscht, was nicht der Realität entspricht.
    Bei der Galerie handelt es sich um drei kleine Räume in einer Seitenstrasse. Die Besitzerin nimmt jeden, der bereit ist 700€ dafür zu zahlen um eine kleine Wand zu „mieten“ und seine Werke für 2 Wochen dort hängen zu lassen. Das ist ihr „Geschäftsmodell“. An Verkäufen oder einer langfristigen Zusammenarbeit ist die absolut nicht interessiert.
    Für Künstler ist es zum Fenster weggeschmissenes Geld! Ich möchte sehr gerne andere davon warnen,

  3. Bei der Auflistung dubioser Kunstpreise fehlt der ‚Worpsweder Kunstpreis‘. Ich war einer der nominierten Künstler 2016, gottseidank ohne ‚Preisgeld‘. Die ausgelobten Preisgelder, von 10.000 € (1. Platz), 5000 € bis 2.500 € (3.Platz) wurden nie ausgezahlt ! Inzwischen hat bereits die ‚Prämierung‘ 2017 stattgefunden und der veranstaltende ‚Kunstverein‘ ist pleite. Also Finger weg !

  4. Hallo, für alle, die eine Anfrage der Galerie „Kleiner Prinz“ bekommen aus Baden-Baden:
    Hände weg von dieser Galerie. Man bezahlt m-Preis (weiss nicht mehr genau wieviel, aber genug) % werden nicht genomme. Es werden so viel we möglich Künstler reingepfercht, mit Zwischen-Stellwänden. Galerie befindet sich weit ausserhalb des Zentrums – falls Besucher kämen, müssen sie zuerst klingeln……

  5. @Katharina: Jeder ist frei dieses Angebot von der Galerie Böhner anzunehmen. Deshalb wechseln auch viele Künstler in den Bereich der Kunstvermarktung, denn hier lässt sich immerhin noch Geld verdienen und der Künstler trägt das volle Risiko.

    Ich persönlich gebe lieber meinen Vermittlern eine höhere Provision, je mehr sie verkaufen umso mehr verdienen sie. Ich mache seit 20 Jahren Kunst und würde nie solche Beiträge einer soggenannten Galerie in den Rachen werfen.

  6. Um die Galerie Böhner anzusprechen….die Fixkosten von ca 500,- Euro sind doch ok, es handelt sich immerhin um ene Laufzeit von fast 3 Monaten…wer hier glaubt ohne Einsatz von Materiellen Kosten bekommt man Ausstellungskonditionen, der sollte mal scharf nachdenken…..das ist Illuion

  7. Meine Erfahrung mit “Preis auf Anfrage” ist folgende, diese Bilder werden am wenigsten gekauft. Vor allem sollte man eine möglichst klare transparente Preispolitik haben, dadurch werden sich nur die Interessierten melden die auch echtes Kaufinteresse haben und man erspart sich viel bla bla.

  8. Vielen Dank für deine Antwort.
    Jemand sagte mir auch ich sollte das Bild nicht für weniger als 6000 Euro verkaufen. Das mit dem NettoPreis finde ich sehr gut. Ich halbiere den „Zusatzpreis“ aber denke ich bei kleineren Bildern.
    Ich glaube auch, dass es am besten ist Bei größeren Bildern „Preis auf Anfrage“ hinzuzuschreiben, weil bei bestimmten Käufern mehr zu „holen“ ist, als bei anderen.

    Ich bedanke mich sehr Herzlich!

    jujajuja

  9. Ich würde die 1500 € als dein Netto sehen und die 540 € draufschlagen. Damit hättest du die Jahresgebühr weg. Aber Preise sind tatsächlich relativ, du könntest auch 15.000 € verlangen. Ich denke für dein Bild in dieser Grösse kann man zwischen 2000 und 6000 € verlangen.

  10. Also mir wurde gesagt, dass bei den vernissagen immer Bilderverkauft wurden und als ich am Montag da war war dort jemand, der gleich drei Bilder gekauft hat. Jetzt frag ich mich nur für wie viel ich sie nun verkaufen kann?

    Hast du da vielleicht einen Tipp. Ich sehe es ehrlich gesagt nicht ein ein 4 Monatiges Ölbild mit feinstem Pinselduktus und guter Idee bloß für 1500 Euro zu verkaufen. Das Ölbild ist 100x200cm groß. Und ich habe fast nichts woran ich mich richten kann, weil das Kunstgeschäft sooo relativ ist:-(

    lieben Gruß

  11. Schaut auf den ersten Blick nicht schlecht aus – das kostet dich immerhin im Jahr 540 Euro. Jetzt kommt es darauf an wieviel Bilder du verkaufst. Vielleicht solltest du dich mit Künstlern in Kontakt setzen die bei dieser Galerie schon dabei sind. Da bekommt man die besten Infos ob es sich lohnt.

    Ich persönlich würde es nicht machen, denn hier liegt das Risiko eindeutig beim Künstler und die Galerie hält sich Schadlos. Lieber 40% Provision zahlen und keine Gebühren.

  12. Es ist eine richtige. Die waren auch bei der artcolone und ich bin jetzt schon dabei…bzw. ab den 1.8. Übrigens bekommt die Galerie 20 % von jedem Bild, das verkauft worden ist. der Künstler setzt den Preis fest. Da bin ich mir auch so unsicher wie hoch der Preis sein soll.

    Du kannst ja mal auf die Internetseite schauen http://www.artclub-galerie.de

  13. Das ist doch eine klare Ansage – dubios ist das nicht, nur teuer. Ich persönlich würde die Finger davon lassen, da dies meistens nicht bringt. Ist das eine Internetgalerie oder eine richtige?
    ;-)

  14. Findet ihr es auch schlimm, wenn man 120 Euro als Startgeür für eine Galerie zahlen muss und jeden Monat 35 Euro. Weitere versteckte Kosten gibt es nicht. Ist das dubios?

  15. @Sylvia: Seetalwettbewerb? Schwer zu sagen. Vom Palm Art Award habe ich nur negatives gehört. Habe die Preis-Aussage korrigiert, es war ein Preis für eine Sonderausstellung. Das andere ist auch nicht viel besser, im Gegenteil, dies ist eine der üblen Abzocke.

    Ich denke ich werde diese Liste wieder beenden. Ist mir doch zu viel Arbeit alles genau zu recherchieren und ich stelle ja sowieso kaum mehr aus.

    Liebe Grüsse
    Michael

  16. Hallo Michael,

    die Angaben zur Art Domain Gallery kann ich nicht nachvollziehen, würde mich interessieren, woher Du die Informationen hast. 8-10 m Hängefläche sind dort gar nicht am Stück gegeben und von 30 % Provision höre ich auch zum ersten mal. Meines Erachtens bekommt man die Grundkosten bei insgesamt 1000 Euro Umsatz erstattet, bin mir aber nicht sicher. Habe selbst am PAA 2007 teilgenommen und kann nun wirklich nichts negatives berichten, ganz im Gegenteil.

    Wie steht es mit Deiner Einschätzung zum Seetalwettbewerb? https://www.kunstforuminternational.ch/

    Liebe Grüße
    Sylvia

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