Mir ist schon klar das in einem Kunstwerk viel Herzensblut drinnen steckt. Aber wäre eine Zerstörung nicht auch ein künstlerischer Akt. Wir leben in einer Zeit wo versucht wird alles zu konservieren. Warum nicht mal einen anderen Weg gehen. Derjenige der ein Bild oder Skulptur erwirbt zerstört es am Lebensende – wäre doch auch mal ein Aspekt.
Muss man immer alles für die Ewigkeit schaffen?
Zum Beispiel die „Campbell`s -Suppendose“ vom Supermarkt, signiert von Andy Warhol. Bei manchen reagiert der Inhalt mit dem Metall der Dose und die droht zu explodieren. Fachleute haben da ja mehrere Möglichkeiten – ist die Dose ohne Inhalt dann noch eine Kunstwerk von Warhol? Oder lässt man sich absolut teuere Methoden einfallen um sie zu retten. Wäre es nicht besser das Geld in neue Kunstobjekte zu investieren.
Ich finde diese Konservierungs- und Erhaltungshysterie mittlerweile für sehr bedenklich. Wenn man sich ansieht was an neue Kunst anfällt. Wird dann der Restaurator zum neuen Zukunftsberuf? Warum das Werk über dessen normalen Zerfalls erhalten? In 100 Jahren muss man grosse Lagerstätten bauen um den ganzen „Kultur-Müll“ zu erhalten, archivieren, verwalten und konservieren. Ist das der richtige Weg?
Was hat der Künstler nach seinem Tod davon?
Natürlich nichts mehr.
Ich ertappe mich oft selbst dabei, wie ich versuche etwas für die Ewigkeit zu manifestieren. Angefangen von der besten Auswahl der Leinwand, den Farben usw. – wie lange muss mich denn das Kunstwerk überdauern? Im Prinzip kann es mir ja nach meinem Tod ziemlich egal sein was daraus wird. Hauptsache zu meinen Lebzeiten blättert die Farbe nicht ab und um da sicher zugehen, gebe ich noch einen Zuschlag auf ein paar hundert Jahre.
Die Berühmtheit nach dem Tode hat noch keinem geholfen, oder geht es Van Gogh jetzt besser – weil er so berühmt ist. Schade das man ihn nicht fragen kann, hat er sich Gedanken gemacht wie seine Kunstwerke überdauern? Das ganze spielt sich doch nur im Kopf ab, es hat mit der Realität nichts zu tun.
Und da gibt es noch die Kunstwerke, die ich so behütete und darauf aufpasste wie auf kein anderes – leider gibt es auch Murphys Gesetz und eine kleine Unachtsamkeit wirkt sich dann so fatal aus, dass dabei das Bild zerstört wurde. Vergänglichkeit ist überall.
Aber nach dem Schmerz der Verlustes, desto mehr die Chance das die Kreativität sich in eine andere Richtung neu entfaltet. Viele hatten sich beklagt das ich oftmals gute Bilder, auch manche die im Kunstkatalog abgebildet sind, übermale. Stimmt, denn aus dem guten möchte ich ein sehr gutes machen, davon abgesehen mache ich es nicht so oft wie manche meinen. Es reizt mich keine Masse zu schaffen, sondern immer wieder zu überprüfen ob es dem jetztigen Zustand von mir entspricht und ich mit meiner subjektiven Anspruch zufrieden bin und ich habe gelernt loszulassen