Eine Wochenarbeitszeit von 45 Stunden wird laut IWH-Forscher Blum bald zur Normalität. Und es könnte noch weiter nach oben gehen.
Blum führt den Anstieg der Arbeitszeit auch auf die Rente mit 67 zurück. Es sei unmöglich, schwere körperliche Tätigkeiten bis in dieses hohe Alter auszuüben. Deshalb müssten viele Arbeitnehmer im Alter zwischen 50 und 55 Jahren umgeschult werden. Ein Dachdecker könnte etwa eine Ausbildung zum Altenpfleger absolvieren. Das Problem: Die Fortbildung reißt den Arbeitnehmer für eine längere Zeit aus dem Berufsleben. Der Staat sei finanziell nicht in der Lage, die Beschäftigten während dieser Umschulungszeit zu unterstützen. „Deshalb muss ein Arbeitnehmer in den Jahren zuvor auf seinem Arbeitszeitkonto ein Puffer aufgebaut haben, von dem er in dieser Phase zehren kann“, sagt Blum.
Originalartikel „Die Welt“
Natürlich muss der Deutsche länger arbeiten, wie soll er sonst mit 7 € Stundenlohn auskommen. Die 45-Stunden-Woche ist ein gutes Beispiel für Wachstum und steht im Einklang mit steigenden Krankenkassenbeiträgen, befristete Zeitarbeitsverträgen, Abbau von Sozialnetzen, steigende Energiekosten und sinkenden Rentenansprüchen. Das sind die tragenden Säulen des Aufschwungs (das Sponsoring der Banken nicht zu vergessen).
Besser wäre es die Stundenzahl auf 50 Stunden erhöhen, den Stundenlohn absenken damit es nicht zu teuer wird … Arbeit muss sich wieder lohnen.
Blum erkennt es als folgerichtig: „Wenn bei schweren körperlichen Tätigkeiten es unmöglich ist bis zum Rentenalter zu kommen, so ist der Arbeitnehmer natürlich auch selbst schuld, wenn er umgeschult werden muss. Deshalb, so laut Blum, muss der Arbeitnehmer gefälligst auch die Umschulung selbst bezahlen.