Schlechtestes Fangergebnis der Bodenseefischer

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„Warten auf die Fische“

2006 war ein schlechtes Fangjahr – der Trend zu weniger hält an. 2007 haben die Berufsfischer am Bodensee das schlechteste Fangergebnis seit über 50 Jahren erzielt. 470 Tonnen Felchen und 51 Tonnen Barsche bedeuten einen Fangrückgang von 10 bis 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Fischer haben einen Antrag an die Behörden gestellt um engmaschigere Netze zuzulassen. Der Chef des Internationalen Bodensee-Fischerei-Verbandes (IBF) Sigg forderte, deren Zahl weiter zu erhöhen und mehr und grössere Netze zu erlauben.

Der Rückgang der Felchengrösse ist auch Folge der Fischerei selbst, behaupten einige Wissenschaftler. Die sinkende Phospatkonzentration im Bodensee habe damit keinen Zusammenhang.

Wenn engmaschigere Netze verwendet werden, so kann sich jeder Laie ausrechnen, wird der Fischbestand weiter sinken. Die menschliche Eigenschaft, die Lage durch seinen Eingriff zu verschlechtern, „wird sicher den gewünschten Erfolg bringen“. Erfolgreich wird nur der Versuch der Fischer sein, immer kleinere Maschenweiten zu verlangen, mehr und grössere Netzte einzusetzen und die „Schuldigen“ wo anders zu suchen. Da gäbe es zum Beispiel die Klimaerwärmung, der Kormoran und das zu saubere Wasser.

Manchmal hat man den Eindruck, mit dem Wort Unendlichkeit sind auch die natürlichen Ressourcen gemeint. Aber fast alle Wirtschaftssysteme der heutigen Zeit sind auf unbegrenztes Wachstum ausgerichtet. Wie im grossen so im kleinen.

Schon ertönt der Ruf: „Der Bodenseefisch und die Bodenseefischer müssen ein Wahrzeichen unserer Heimat bleiben“. Tradition ist alles. Wenn man die letzten 10 bis 20 Jahre zurückblickt, dann wird man feststellen, dass schon viele Berufe ausgestorben sind. Es ist nunmal so, ob es uns gefällt oder nicht, Stillstand gibt es nicht. Eigentlich verrückt – zum einen wollen wir Tradition und zum anderen Beschleunigen wir dessen Untergang.

Petri Heil!