Facebook – der Umkehrschluss (der Nutzer und seine Privatsphäre)

facbookuser.jpgIm letzten Artikel habe ich über die Gefahr der Monopolstellung von Facebook geschrieben.

Nun beleuchten wir das ganze mal von der Benutzerseite aus. Würden wir einen Monatsbeitrag von 1 Euro bezahlen? Das wäre bei 550 Millionen Benutzer immerhin 550 Millionen Euro – eine ganz nette Summe. Damit würden die Kosten für einen reibungsloses und auch zukünftig mit netten Futures gespicktes System mehr als bezahlt sein.

Als Gegenleistung – absolut werbefrei und keine Unternehmen im Sozialen Netzwerk.

Würden die Benutzer dies mitmachen – ich glaube ein Grossteil würde zu kostenlosen Sozial Networks abwandern. Es herrscht ja immer noch die „Geiz ist Geil Mentalität“. Viele werden argumentieren, dass sie die Werbung nicht wahrnehmen – das mag sein, aber – es geht schliesslich um Daten für die Werbung und Manipulation. Die Zukunftsperspektive lautet schliesslich, individualisierte Werbung, die der Benutzer bzw. Konsument nicht mitbekommt. Natürlich hat man kein Problem mit der Manipulation wenn man sie nicht mitbekommt und wie echauffieren sich die Menschen dann später, wenn sie mitbekommen, dass sie manipuliert wurden.

Wieviel ist uns die Privatsphäre wert. Ein lächerlicher Euro im Monat. Würden die Medien dann auch noch in Facebook vertreten sein? Die Unternehmen wären ja dann alle draussen, keine versteckte Produktwerbung, keine User mit 2000 Freunden  – macht ja dann auch keinen Sinn mehr. Würde dieses in der Realität funktionieren. Der Masse scheint Datenschutz und  Privatsphäre vermutlich ziemlich egal zu sein.

Gerade jetzt könnte so eine Entscheidung fallen. Entweder volle Rendite, manipuliertes Konsumverhalten (da verdienen die anderen) oder tatsächlich ein Soziales Netzwerk (hier gewinnen die Benutzer). Das grösste Problem dabei – die Masse – die sich in dieser Frage umorientieren müsste, dazu bräuchte man wiederum die Medien – die Medien haben haben daran natürlich kein Interesse. Sie profitieren schliesslich auch von den gesammelten Daten – also wird sich definitiv nichts verändern. Das ist das Diktat der heutigen Zeit – der sogenannte Turbokapitalismus, wir haben zwar ein schnelles Internet, die Meinungsfreiheit – diese wird aber längst schon manipuliert. Der Markt ist die Religion. Witzigerweise arbeite ich genau in diesem Bereich – Marketing. ;-)

Wer kennt nicht den Film 1984 – London ist eine Stadt des Reiches Ozeanien, das ständig im Krieg mit den Mächten Ostasien oder Eurasien ist. Sie ist Sitz der Partei, die vom Grossen Brudergeleitet wird und alle Bürger auf ihre Treue zum System überwacht. Winston Smith arbeitet für das Ministerium für Wahrheit, das Nachrichten und Informationen zu Gunsten der Vorgaben durch die Partei verdreht, ist Mitglied der Äusseren Partei und beginnt eines Tages, am System zu zweifeln. (wiki)

Diese andere Betrachtungsweise ist eine Ergänzung zu diesem Artikel: Facebook – Hurra, wir schaffen gemeinsam ein Internet-Monopol und das passiert wenn es um das liebe Geld geht, dann muss man schon mal zensieren:

Facebook unter Zensurverdacht (Focus Online)