Zufällig bin ich über die Seite der GWUP – „Die Skeptiker“ gestolpert. Das ist die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e. V..
Zitat der Skeptiker über sich:
Die GWUP setzt sich zusammen aus Wissenschaftlern aller Fachrichtungen und wissenschaftlich Interessierten: Ihre Berufe, Weltanschauungen und politischen Ansichten sind verschieden. Ihre gemeinsame Überzeugung ist jedoch, dass Wissenschaft und kritisches Denken für die gesellschaftlichen Herausforderungen von heute und morgen wichtiger sind denn je. Die GWUP-Mitglieder nennen sich Skeptiker. Das heißt, sie betrachten ungewöhnliche Behauptungen zwar mit Skepsis, lehnen sie aber nicht vorschnell ab, sondern prüfen sie mit wissenschaftlichen Methoden und den Instrumenten des kritischen Denkens.
Da ich mehr für Physik und Naturwissenschaft interessiere, trotzdem mir auch mal gerne die Randbereiche, auch die Esoterik ansehe, sah ich mir die Seiten mal genauer an.
Es gibt viele Bereiche in der Esoterik, wo auch ich manchmal staunend betrachte, zum Beispiel den Kreationismus, neu mittlerweile als Intelligent Design bezeichnet. Wer es glauben mag soll es selbst entscheiden – meine Sache ist es allemal nicht. Die Artikel der verschiedenen Themen auf der Seite sind gut recherchiert und sind eine wissenschaftliche Betrachtungsweise – gefällt mir!.
Interessanterweise gehen sie bei dem Thema Religion, Glaube gerade dem interessanten Aspekt, eben dem wissenschaftlichen Aspekt komplett aus dem Weg. Sie beschäftigen sich nicht mit dem katholischen Glauben oder Islam, andere Religionen oder der Bibel.
Hier sieht man wieder dieses Paradoxum der Wissenschaftler, denn gegen die Kirche trauen sie sich nicht wissenschaftliche Beweise zu sammeln. Die extremen Auswüchse, wie Blutwunder von Neapel oder andere Dinge nehmen sie dagegen sehr wohl wahr.
Dafür gibt es einen ellenlangen Text über die Standortbestimmung Religion – wo sie sich mit allen Mitteln herauswinden um keine Position beziehen müssen. Der gesamte Wissenschaftsrat besteht aus Doktoren und Professoren, was letztlich nichts über die Kompetenz aussagt. Wäre doch interessant, wieviele von diesem Wissenschaftsrat an den „lieben Gott“ glauben und auch Sonntags in die Kirche gehen oder CDU/CSU Mitglieder sind. Nun die grosse Frage – wie kann man den „lieben Gott“ oder „die Bibel“ wissenschaftlich beweisen? Man kann es nicht! Und trotzdem schreiben sie über alles andere, ziemlich paradox, oder.
Kann man dann solchen Wissenschaftler überhaupt ernst nehmen?
Fazit: Es ist alles wie immer, etablierte Systeme wie die Kirche werden nicht wissenschaftlich untersucht. Denn dies könnte erstmal Ärger und grossen Widerstand bedeuten, denn dieser Glauben ist stark in der Gesellschaft verankert, also nimmt man sich Themen vor, wie zum Bespiel Reinkarnation, Wünschelrutengänger, usw.. Im Gegensatz zum Wünschelrutengänger, der in der Gesellschaft zumindest keinen grossen Schaden anrichtet (ausser er findet aus Versehen eine Gashochdruckleitung, die dann angebohrt wird), gäbe es bei der Kirche vermutlich ein Aufschrei in unserer Gesellschaft und bei der Kirche, wenn die Wissenschaftler beweisen würden das dies alles nicht wissenschaftlich beweisbar ist. Also geht man den Weg des geringsten Widerstandes. Letztendlich sind alle anderen esoterischen Phänomene auch eine Glaubensache, genauso wie die Kirche. Also wird hier mit zweierlei Mass gemessen und das macht mich stutzig. Wobei eigentlich klar ist warum dies so ist.
Dann ist mir noch aufgefallen, dass diese Wissenschaftler sehr gegen die Homöopathie sind, machen witzige Aktionen wie Kindergartenkinder: „Am 5. Februar 2011 schluckten Skeptiker in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Überdosis homöopathischer Hochpotenzen.“ Tenor: „Wo keine Wirkung, da keine Nebenwirkung“. Ein sehr dubioses Argument. Davon abgesehen scheint diese Aktion ziemlich daneben gegangen zu sein.
Lassen wir das Ganze mal als Glaubenssache stehen, wer homöopathische Mittel nimmt, der glaubt daran und deshalb funktioniert es.
Man könnte meinen die Skeptiker haben eine Überdosis Wissenschaftswahn genommen, oder werden sie von der Pharmalobby gesponsert? Zum anderen gibt es viele Medikamente die äusserst fragwürdig in der Wirkung sind, aber wissenschaftlich bewiesen sind durch manipulierte Fallstudien – der Pharmamarkt ist ein Segment wo viel verdient wird, die Homöopathie ist Konkurrenz.
;-)
Ich habe wirklich eine Hochachtung von vielen Wissenschaftlern und kenne auch aus verschieden Instituten einige persönlich davon. Nur bei diesem Verein, bei dem bin ich skeptisch geworden – wenn man praktischerweise gewisse Themen einfach ausklammert.
Bildet Euch selbst eure Meinung: https://www.gwup.org/