Untersee und das Skiff (Foto)

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Auf dem leeren See, trifft man die nettesten Menschen. Nun habe ich auch ein schönes Foto von mir und dem Skiff. Danke an den netten Polizisten von der Wasserschutzpolizei auf der Reichenau. Das was wie ein Rohr (bei den Füssen) aussieht, ist kein Lufteinlass für einen Turbolader, sondern sind meine Gummistiefel. ;-)

Leicht rechts hinter mir ist das „Lieblingsseezeichen 6“, links ist Deutschland (Reichenau) und rechts das Schweizer Ufer. Hinter mir liegt Konstanz und vor mir der Horner Spitz. Das Foto wurde, man glaubt es kaum, am 05. Dezember 07 gemacht.

Der Untersee und sein Farbenspiel

Wenn ich auf den See schaue, gibt es immer etwas zu sehen und neues zu entdecken. Manchmal ist die Veränderungen langsam und ganz dezent, heute dagegen war der Turbo drin. „Die Natur ist der grösste Künstler.“
  
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Wunderschöne Stimmung – fast wie ein altes Ölgemälde.

    
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Das gleiche 5 Minuten später – das Blau war tatsächlich so intensiv.
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Schlechtestes Fangergebnis der Bodenseefischer

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„Warten auf die Fische“

2006 war ein schlechtes Fangjahr – der Trend zu weniger hält an. 2007 haben die Berufsfischer am Bodensee das schlechteste Fangergebnis seit über 50 Jahren erzielt. 470 Tonnen Felchen und 51 Tonnen Barsche bedeuten einen Fangrückgang von 10 bis 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Fischer haben einen Antrag an die Behörden gestellt um engmaschigere Netze zuzulassen. Der Chef des Internationalen Bodensee-Fischerei-Verbandes (IBF) Sigg forderte, deren Zahl weiter zu erhöhen und mehr und grössere Netze zu erlauben.

Der Rückgang der Felchengrösse ist auch Folge der Fischerei selbst, behaupten einige Wissenschaftler. Die sinkende Phospatkonzentration im Bodensee habe damit keinen Zusammenhang.

Wenn engmaschigere Netze verwendet werden, so kann sich jeder Laie ausrechnen, wird der Fischbestand weiter sinken. Die menschliche Eigenschaft, die Lage durch seinen Eingriff zu verschlechtern, „wird sicher den gewünschten Erfolg bringen“. Erfolgreich wird nur der Versuch der Fischer sein, immer kleinere Maschenweiten zu verlangen, mehr und grössere Netzte einzusetzen und die „Schuldigen“ wo anders zu suchen. Da gäbe es zum Beispiel die Klimaerwärmung, der Kormoran und das zu saubere Wasser.

Manchmal hat man den Eindruck, mit dem Wort Unendlichkeit sind auch die natürlichen Ressourcen gemeint. Aber fast alle Wirtschaftssysteme der heutigen Zeit sind auf unbegrenztes Wachstum ausgerichtet. Wie im grossen so im kleinen.

Schon ertönt der Ruf: „Der Bodenseefisch und die Bodenseefischer müssen ein Wahrzeichen unserer Heimat bleiben“. Tradition ist alles. Wenn man die letzten 10 bis 20 Jahre zurückblickt, dann wird man feststellen, dass schon viele Berufe ausgestorben sind. Es ist nunmal so, ob es uns gefällt oder nicht, Stillstand gibt es nicht. Eigentlich verrückt – zum einen wollen wir Tradition und zum anderen Beschleunigen wir dessen Untergang.

Petri Heil!

Das schreibt das Singener Wochenblatt

Konstanz (pr). Am Freitag, 23. November, findet in den Räumen von Casa Mobile by Fetz in Konstanz eine Kunstausstellung von Michael Prax statt. Michael Prax, einer der namenhaftesten Künstler unserer Region, stellt seine Bilder in den Kontext designstarker Möbel und hochwertiger Wohn-Accessiores. 1993 erhielt Michael Prax den Kulturförderpreis der Stadt Singen. Michael Prax zeigt in seiner Ausstellung einen Querschnitt (1993 bis 2007) seiner traditonell gemalten Arbeiten. Die Vernissage beginnt um 18 Uhr und findet in der Max-Stromeyer-Strasse 174 statt. Die Werke sind nur an diesem Abend zu sehen.

Stimmt nicht! Die Ausstellung geht bis zum 28.02.2007 – solange hat der Zollausfuhrschein seine Gültigkeit.

Neue Canon 40D

Die Fotos habe ich mit der neuen Canon EOS 40D gemacht. Meine alte EOS D30 reichte mir wegen der Megapixel nicht mehr aus. Ausserdem hatte der CMOS-Sensor rechts oben einen Fleck, der trotz fachmännischer Reinigung nie ganz weg war. Seit 1 Monat besitze ich die EOS 40D mit dem 17-85 mm Objektiv.

Am Anfang war ich sehr enttäuscht, ich hatte und habe heute noch das Gefühl das der automatische Weissabgleich und die Tiefenschärfe nicht so optimal waren wie ich es mir gewünscht habe. Das lag aber tatsächlich am neuen Objektiv, ich benutze normalerweise das 35-350 mm. Das kleine Objektiv ist sogar lichthungriger als das grossse und verzeichnet im Weitwinkelbereich sehr stark.

Es war ein leichtes Farbrauschen bei den Bildern zu sehen und eigentlich sollte da die 40D ja sehr gut sein. Aber mit sehr schlechten Lichtverhältnissen ist eben auch kein perfektes Foto zu machen. Langsam komme ich mit der neuen besser klar…
Was ich mir aber definitiv kaufe ist eine neue präzisere Mattscheibe (Ef-D).

Nachtrag 04.12.2007:

Da ich noch am austesten bin, habe ich mich auf anderen Webseiten über die EOS 40D informiert. Hier die Links zu den besten Seiten:

Die Fotoredaktion (RAW vs JPEG)
Digitalkamera (Testbericht)
Traumflieger (Bericht und Film über die EOS 40D)

Nachtrag 11.01.2008:

Habe mir nun das Buch gekauft von Data Becker „Das Profi-Handbuch zur Canon EOS 40D“. Kein schlechtes Buch, ein wenig sehr professionell in manchen Abschnitten und ab und zu ziemlich überflüssiges. Trotzdem sehr hilfreich – für mich waren es 50% vom Buch und es bleibt für die Zukunft ein gutes Nachschlagewerk.

Nachtrag 7. Februar 2008:
Der Einbau der Mattscheibe war wirklich easy, es liegt aber auch eine sehr gute Beschreibung dabei. Die Landschaftsfotografien mit dem Raster auf der neuen Mattscheibe sind nun wirklich horizontal und man kann perspektivische Verzeichnungen besser korrigieren. Und nun bin ich auch mit der Qualität der Kamera zufrieden, denn mein altes teures 35-350 mm liefert auch die gestochen scharfen Bilder. Das 17-85 mm Plastik-Objektiv ist für andere Sachen gut, bei Schnappschüssen und wenn man Gewicht sparen will. Das Foto unten, von Mannenbach aufgenommen und über den See fotografiert auf die Reichenau, ca. 1 Kilometer hat die Qualität die ich mir vorstelle – und das bei nicht all zu guten Aufnahmebedingungen. Kurz vor Sonnenuntergang.

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Die Quantenmechanik beim Rudern und deren Wirklichkeit oder was sehe ich tatsächlich

skiff.jpgInteressant ist wenn man rudert, man fährt rückwärts und was sich hinter meinem Rücken befindet sehe ich nicht. Was ich nicht sehe – ist auch nicht da – ich weiss es nur. Das aber ist kein Beweis.

Im sprichwörtlichen Sinne ist hinter mir nichts, keine Realität die ich bewusst wahrnehmen kann. Klar wenn ich den Kopf wende, dann ist sie da weil ich sie sehe. Die Frage ist, entsteht die Realität erst dann wenn ich sie sehe? Oder welchen Zustand hat generell die Realität.

Die Quantenmechanik sagt: „Häufig können die Zustände eines aus mehreren Teilchen zusammengesetzten Systems nicht in unabhängige Zustände für jedes einzelne Teilchen aufgeteilt werden. In diesem Fall spricht man von verschränkten Zuständen. Verschränkte Teilchen weisen bemerkenswerte Eigenschaften auf, die der Intuition widersprechen. Zum Beispiel kann eine Messung an einem Teilchen durch den resultierenden Zusammenfall der Gesamt-Wellenfunktion eine sofortige (instantane) Auswirkung auf ein anderes, unter Umständen weit entferntes Teilchen haben, mit dem es verschränkt ist.“

Könnte es sein, das dass Bewusstsein verschränkt ist mit der Realität, die ich sehe? Manche Wissenschaftler behaupten ja aufgrund der Quantenmechanik, das die Realität die ich sehe dann entsteht, wenn ich sie mit meinen Augen bewusst wahrnehme. Wir haben ja alle einen mächtigen Filter – Wahrnehmen können wir 400 Milliarden Bits pro Sekunde und 2000 Bits gelangen in unser Bewusstsein. Das mit den Augen ist auch so eine Sache, das Bild entsteht in unserem Gehirn und das Bild ist durch unsere Konditionierung schon festgelegt. Also kann ich nur das sehen was ich gelernt habe zu sehen. Interessant wäre es ohne diese Konditionierung zu sehen und eben mit den vollen 400 Milliarden Bits pro Sekunde. Was sehe ich dann?

Manche Wissenschaftler behaupten das die Realität eben eine Konditionierungssache ist. Dadurch stellt sich die Frage, was sieht dann ein kleines Baby das nicht vorkonditioniert ist.

Oder ein aktuelles Beispiel eines Freundes der beim Schlafwandeln aus dem ersten Stock gefallen ist und sich den Oberarm und das Handgelenk gebrochen hat. Wenn das Unterbewusstsein frei von Konditionierung wäre, dann wäre der Aufprall eventuell nie in dieser Konsequenz passiert. Kann das sein?

Als Unterbewusstsein bezeichnen wir alle unseren psychischen Vorgänge, welche von unserem Wachbewusstsein nicht wahrgenommen werden. Unsere im Unterbewusstsein gespeicherten Erinnerungen, Vorstellungen und Gedanken oder anerzogenen Reaktionen haben oftmals einen Einfluss auf unsere heutige bewusstes Handeln und erleben bzw. auf ein Ereignis oder ein Handlungsmotiv. In unserem Unterbewusstsein sind Erfahrungen gespeichert worden.

Dadurch war beim Sturz die Realität, obwohl sie nicht bewusst wahrgenommen wurde, eben die konditionierte Realität und die tut bekanntermassen weh (sorry Lars).

Ähnliches Beispiel mit einem Baby, dadurch das es nicht vorkonditioniert von unserer Umwelt ist, würde auch bei einem Sturz aus dem ersten Stock zu schaden kommen. Also entsteht die Realität nicht, weil wir konditioniert sehen, sondern die Realität ist Realität. Zum anderen beeinflusst die grosse Komplexität der Quantenmechanik das Erscheinungsbild der Erde und die kollektiven Beeinflussungen sind auch sehr undurchsichtig.

Es würde auch keinen Sinn mehr machen auf der Erde zu verweilen, wenn ich die Quantenmechanik vollkommen beherrsche. Da ich ja dann wieder das bin, was ich „ursprünglich“ bin. Nur durch die Beschränkung kann ich erkennen und erfahren was ich bin oder auch nicht. Jedem seine Glaubenssache.

Eventuell kann man tatsächlich die Realität beeinflussen – dazu müsste ich ohne meinen Filter sehen und das gesehene explizit verarbeiten können und noch dazu einen Bewusstseinszustand haben der den kompletten Überblick behält.

Soweit die Theorie.

Der Beitrag weiter unten zeigt die quantenmechanische Welt eines Vogeljägers und dessen Realität.

Die Wahrscheinlichkeit einer Berechnung unter der Berücksichtigung der äusseren Parameter

oder Frau, Mann, Kuh, Haarschneidemaschine und rechts hinten das schwarze Loch. Wobei dieser Titel absolut irreführend ist. Tasächlich geht es um den Zufall oder auch um den „nicht Zufall“, dann würde es wohl „Bestimmung“ heissen. Warum ist Abwesenheit vom Zufall immer eine Bestimmung?

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Die Bestimmung oder Zufall?
Vier Kunstinteressierte und ein Bild, das kommt nicht oft vor. Zufall oder Berechnung? Wie kann es geschehen, dass an einem Tag vier unterschiedliche Menschen das gleiche wollen und das mit einem zeitlichen Intervall von circa 2 Stunden. Es gibt bestimmte Parameter, die bei allen gleich sind. Das Kunstinteresse, das bestimmte Bild, ein ähnliche Zeitspanne und der fast gleichzeitige Entschluss. Weshalb und wie diese Kaufentscheidung getroffen wurde entzieht sich.
Gibt es einen Zufall oder entzieht sich dieser nur durch grosse Komplexität der Parameter, die zu genau dieser Entscheidung geführt haben. Da generell jedes Ergebnis ein eigenständiges Ergebnis* darstellt ist es auch wahrscheinlich, dass 10 Menschen genau die gleiche Idee haben können. (*ohne konditioniertes Bewertungssystem)

Die Kausalzusammenhänge und deren Berechnung
Dem zufolge kann man alles berechnen wenn man alle Parameter kennt und die dazu gehörige Formel besitzt. Viele Vorgänge sind so extrem Komplex das es unmöglich ist alle Parameter zu kennen – dann wird es auch schwierig zu entscheiden ob die Lösung stimmt. Interessanterweise hat die Mathematik ihre Tücken, auch wenn viele meinen sie wäre absolut logisch. Wer höhere Mathematik kennt, weiss, dass dieses System Lücken aufweist. Somit wären wir beim Flügelschlag des Schmetterlings angelangt, der der Auslöser für einen Hurrikan ist.

Kausalität (v. lat.: causa = Ursache) bezeichnet die Beziehung (Relation) zwischen Ursache und Wirkung, also die Einheit beider Ereignisse/Zustände zusammen. Die Kausalität (ein kausales Ereignis) hat eine feste zeitliche Richtung, die immer von der Ursache ausgeht, auf das die Wirkung folgt.

Ist die Kunstkaufentscheidung eine Monokausalität, eine Multikausalität oder eine Polykausalität? Ich glaube es ist letztere, aber wer weiss es schon ganz genau. Entscheidend ist – es gibt eine Ausgangslage und eine Endposition, dazwischen tummelt sich die Kausalität.
 
Eine andere Sichtweise …
Würde es man aus einer anderen Warte betrachten, zum Beispiel aus spiritueller Sicht, dann gewinnt man die Erkenntnis, dass es keinen Zufall geben kann an. Da in dieser Sichtweise alle Parameter sich in einem Urzustand befinden – ohne Bewertungssystem. Auch die Zeit unterliegt nicht der menschlichen Ebene. In diesem Zustand ist alles hier und jetzt aber auch dort und irgendwann. Dies ist kein analytischer Zustand, sondern eine Erfahrung. Damit erweitert sich das Bewusstsein in einen grösseren Raum der Betrachtungsweise – das analytische Denken vermag es zwar zu berechnen, aber kann es als gesamtes nicht erfassen.

Aus den Thermodynamischen Hauptsätzen abgeleitet würde das bedeuten: das analytische System ist zu träge, da eine Formel und eine Berechnung der gesamten Parameter viel Energie und auch Zeit kostet. Wie viel Energie muss ich aufwenden um an ein Ergebnis zu kommen und wie steht dies im Verhältnis – Energie und Lösung. So gesehen wäre das spirituelle Modell energiesparender als eine analytische Vorgehensweise. Aber wie bei allen Betrachtungen, scheint sich auch hier die Mitte zu bewähren. Ein etwas höherer Energieaufwand mit einem verifizierbaren Ergebnis. Leider lässt die Naturwissenschaft dies nicht zu, denn was nicht Beweisbar ist – ist auch nicht existent. Aber bringt der mathematische Beweis mehr Klarheit – ich fürchte nicht. Aber man kann dafür behaupten das es berechnet ist, deshalb wird es aber nicht wahrer oder realer.

Die Wahrscheinlichkeit einer Berechnung unter der Berücksichtigung der äusseren Parameter

Nehmen wir einmal an, dieses Bild soll durch 4 Personen geteilt werden. Wie würde eine Frau, ein Mann und ein Künstler es teilen, um es nicht zu einfach zu machen – kein monochromes Bild sondern ein klares gegenständliches – wo man nicht viel deuten muss. Bei einem monochromen Bild wären die Teilungen, ausser die des/der KünstlerIn, im Ergebnis gleich. So gesehen ist auch das Bild primär an der Entscheidung beteiligt. Die etwas humorvollere Betrachtung nimmt sich einfach andere Parameter um dem berechenbaren Zufall auf die Spur zu kommen.

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 Die Frau und …
 
Das erste Bild zeigt die Teilung einer Frau, schon fast eine Gaussche Normalverteilung – gerecht verteilt ohne bestimmte Präferenzen – eine sehr demokratische und gerechte Entscheidung. Das Bild ist in vier gleich grosse Abschnitte eingeteilt, doch um ein Gleichgewicht zu halten, würden auch eine andere Kombination gewählt werden, zum Beispiel eine diagonale Teilung. Hätte man etwas anderes erwartet?
Wahrscheinlichkeit 70%.
 
 
 
 
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 Der Mann – die Diktatur der … (Gene?)
 
Bei Bild zwei verhält es sich anders, uninteressante Bildelemente werden ausgeblendet – hier werden die elementarsten Bildsegmente favorisiert. Dieses Vorgehen erscheint keinem demokratischen Prozess zu unterliegen, vielmehr werden hier typisch männliche Grundelemente bevorzugt. Die Bildausschnitte und deren Grösse spiegeln die hierarchische Entscheidung der elementaren Instinkte wider.
Wahrscheinlichkeit 90%.

 
 
 
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 Der/die KünstlerIn und dessen Idee …
 
Bei Bild drei geht die Entscheidungsfindung von einem komplexeren Prozess aus, die innere Umrisshülle verbleibt beim KünstlerIn und das äussere Bildelement wird durch vier geteilt. Das setzt eine gewisse Kreativität und neue Sichtweisen voraus. Die gesellschaftliche Normgrösse wird neu definiert. Jetzt könnte man sagen, das Bild besteht aus fünf teilen – fast richtig. Aber der Künstler als einziger kann definieren, welcher Bestandteil des Bildes ein Kunstwerk ist und welcher nicht. Somit kann die Teilung wiederum einen neuen künstlerischen Prozess hervorbringen und das Kunstwerk neu definieren. Und jetzt wissen wir warum mittlerweile jeder zweite ein Künstler ist.

 

Exzessiv und die Wut die entsteht wenn man nicht malen kann

Mein Künstlerkollege, dessen Namen ich nicht erwähnen darf, gab in einer Gesprächsrunde seinen künstlerischen Prozess zum Besten. Seine wichtigsten Sätze zusammengefasst: „Mir muss es richtig dreckig gehen oder ich muss eine Stinkwut haben und dann saufe ich mich total zu, dann nehme ich irgendeinen Pinsel oder egal was ich zu greifen bekomme und rotze die Farbe auf die Leinwand, ich schau auch nicht mal richtig hin welche Farbe das ist, wenn`s richtig geil ist beim Malen, onaniere ich noch auf die Leinwand, dann kommt mein Servus darunter und gut ist es – und irgendein Arsch wird mir dann das abkaufen“.

Nicht schlecht! Er war schon ein wenig angetrunken, aber das exzessive liegt ihm schon sehr – ist eben eine andere Art zu malen als ich. Schade das er nur uns es erzählt und es nicht bei einer Vernissage preisgibt. Ich kann mir vorstellen bei einem gewissen Publikum kommt das gut an. Oder sollte man da vorher lieber schon eine gewisse Bekanntheit haben?

atelier_1.jpgDie Wut die entsteht wenn man nicht malen kann – das Gegenteil der Malwut
Weil der heutig Tag (nicht nur der heutige) für mich mit einem leichten Wutausbruch begann, kam mir genau dieses Gespräch in den Sinn. Am heutigen Tage konnte ich ziemlich gut nachvollziehen – wenn man sich so auslebt. Denn ich kann zur Zeit meine Kreativität nicht ausleben – der Stau der Kreativität macht aggresiv! Mein Atelier, das mir sowieso schon zu klein ist, ist hoffnungslos vollgestellt. Ich weiss nicht wohin mit den Sachen, also kann ich nicht spontan malen und das macht mich wahnsinnig. Vermutlich bin ich dann vom impulsiven Malakt meines Kollegen nicht sehr weit entfernt – zumindest nicht beim ersten Bild – falls es überlebt. Die ursprüngliche Idee war, dass ich erstmal draussen meine Kunst weiterführen wollte (Lichtobjekte im Garten, einen neuen Kunstfilm), habe aber meine Liebe und Sucht zur Malerei sträflich unterschätzt. Aber ich bin auf der Suche nach einer Lösung. Die liegt definitiv in einem grösseren Raum – der bezahlbar ist und nicht zu weit weg von meiner Wohnung ist. Hohe Ansprüche eben!

Aber … vielleicht liegts ja auch am Wetter. Und der übliche Sprung am Morgen direkt nach dem Aufstehen ins Wasser, war auch sehr erfrischend – der See ist gut durchgemischt – also kalt!

Unscharf, die Kuh auf dem heiligen Rasen und die Kunstpilger

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Unscharf fand ich das nach den Fotos mein Hut verloren ging. Ganz neu und nicht ganz billig. Aber im Wasser kommen mir immer die besten Ideen, deshalb auch die vielen Fotos rund ums Nass und im Wasser. Scharf dagegen waren die Fotos die ich heute von den neuen Lichtobjekten (Feb. und März) gemacht habe. Endlich kommen sie ins Internet – vermutlich sind sie Ende der Woche drinnen.
Zum anderen fiel mir zur documenta etwas neues ein, vielleicht auch deshalb weil ich gestern im Fernsehen die Aktion mit den Sandhäusern auf Langeoog gesehen habe. Hier ging es um Vergänglichkeit – ein sehr interessantes Thema. Die Flut schluckte die ganzen Sandhäuschen, ich glaube es waren an die 3500. Noch dazu war die ART-Basel der ich gerne fernbleibe, die Besucherzahlen schnellen in die Höhe – die Massen konsumieren Kunst. Wohl bekommts.

Die Wallfahrt zur Kunst
Diese ganze Kunstpilgerei scheint ja mittlerweile ein Volkssport zu sein. Ich komme aus der Nähe eines Wallfahrtsortes in Bayern. Deshalb kenne ich diese ganze Pilgerei, machmal grenzt es schon an Pilgerwahn – eben der KUNSTpilgerwahn. Menschenmassen die sich Kunst reinziehen wie andere Drogen oder Religion. Immerhin ist Kunst ungefährlich – ausser es stürzt etwas ein, aber dann wird es eher teuerer als gefährlich.

Der grossen Kunst-Event oder Kühe an die Macht (Tränke der Macht)
Kuh.jpgMan sollte ein paar hundert Kühe auf den heiligen Rasen eines grossen Fussballstadion treiben und dann können von den Rängen die Kunstpilgerer denen bein Schei**** zuschauen.
Das ganze als Aktionskunst deklarieren und … hochgeistige blablabla von sich geben – und das geht so:

Die Kühe auf den Rasen repräsentieren die Gesellschaft der Kunstpilgerer und Wallfahrer der Kunst. Muhend und vor sich hingrasend bewegt sich die Kuhmasse in einem genau definierten räumlichen Gebiet, der Fussballplatz als Nabel der Welt – eine grosse Kunsthalle. In der Mitte steht eine Kuhtränke – nicht einfach eine Kuhtränke – sondern eine künstlerisch definierte Kuhtränke. Man sieht zwar keinen Unterschied zu einer normalen Kuhtränke, aber man will ja das Publikum das an die documenta gewöhnt ist nicht überfordern.

Die Kühe arrangieren sich um diese Kuhtränke und wenn eine davon trinkt, erscheint auf dem grossen Stadiondisplay die Worte „Wasser = Leben“ und es ertönt aus dem Stadionslautsprecher das Geräusch einer Toilettenspülung.
Künstlerisches Statement: „Zum einen wird unterstrichen wie unsere Gesellschaft unverantwortlich mit der Ressource Wasser umgeht und zum anderen zeigt es die Kunstpilgerer die aus der Tränke der Kulturschaffenden getränkt werden. Schon zu kompliziert?“

Und was passiert wenn eine Kuh scheisst?
Entschuldigt den Ausdruck, aber ich denke bei einer Kuh kann man das so sagen. Dann erscheinen die Worte „Transformation“ und als Audiounterstützung „Tor und Jubel“ (alternativ: „Kunst kommt von können“) – man ist ja schliesslich in einem Fussballstadion. Zusätzlich ist die Unterstützung eines mobilen Videoteams nötig, um die ganzen Aktionen der Kühe visuell festzuhalten und es realtime auf die grosse Videoleinwand zu projizieren. So mit Zeitlupe und allem drum und dran – wie bei einem Fussballspiel. Mit den zig Wiederholungen der gleichen Szene von verschiedenen Seiten – so wird der Akt des Auswurfs des Kuhfladens (schön umschrieben, oder?) zum medialen Ereignis.

Irgenwann muss noch gemolken werden. Vielleicht kann man dazu auch Prominente gewinnen – ich wäre für Stefan Raab und Dieter Bohlen – nicht seitlich melken wie normal, sondern hinter dem Schwanz. Restrisiko muss sein! Denn die heutige Kunst ist schliesslich auch mit einem Restrisiko der Beliebigkeit verhaftet.
Den Haupteil der Kühe dürfen dann die Kunstpilgerer melken – Kunst hautnah, als direktes Kunsterlebnis. Das Euter als Kunstobjekt! Plastikeuter als Franchiseartikel würden dann der Renner sein. Limitierte Auflage und Handsigniert von mir. Greifen sie zu – das Kunst-Euter von Michael Prax!

Die Medien werden es fressen wie die Kühe das Gras und schon schaut die ganze Welt dorthin. Ich hoffe keiner klaut mir die Idee. Vor allem – sie ist genial ausbaufähig.

Empirischen Kulturwissenschaft an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen

Am Mittwoch den 13. Juni besuchten und interviewten mich 2 Studenten der Empirischen Kulturwissenschaft an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Sie schreiben zu einem dreisemestrigen Studienprojekt zum Thema „Einheit in der Vielfalt. Rhetorik und Praxis grenzüberschreitender Regionen: Der Bodenseeraum“.

Es war ein sehr interessantes Gespräch mit den beiden. Schade das sie ihre Badesachen nicht dabei hatten. Wäre nach dem interessante Interview noch eine gute Abkühlung geworden – für die Zurückreise nach Tübingen. Kommunikation ist eine der wichtigsten Pfeiler der Kunst – zumindest für mich.