Gut und Böse – Moral und Unmoral

Zu Weihnachten kommen meist die guten Filme, die einen zeigen die typischen Liebesgeschichten und die anderen der Kampf gegen Gut und Böse, beide haben gemeinsam das es ein Happy End gibt.
   
Bei letzteren ist das „Böse“ dargestellt mit hinterhältigen Gesichtern, viel Schleim und sonstigen Zutaten die man mit intuitiv mit schlechten Eigenschaften verbindet. Dafür gibt es auf der anderen Seite das „Gute“, in schönen Kleidern, strahlenden freundlichen Gesichtern und immer mit guten Taten im Gepäck. Die Trennung zwischen gut und böse ist eindeutig und wer zum Schluss den Sieg erringt ist auch klar.

In unsere jetzige Zeit übertragen, müssten die „Bösen“ eigentlich Krawatten und teure Anzüge haben, sind rhetorisch gut geschult und können Unwahrheiten oder egoistische Ausbeuterei als positives Gedankengut verkaufen und haben mehr Erfolg als der emotionale Gutmensch. Was noch ganz wichtig ist – ein Betrüger sieht nicht aus wie ein Betrüger, denn perfekte Betrüger haben Charisma und eine vertrauliche Ausstrahlung. Ziemlich paradox zu den Filmen, oder?

Blocher abgewählt!

Die Diskussion um die Wiederwahl von Christoph Blocher hat die Bundesratswahl bis zum letzten Moment geprägt. Heute ist der umstrittene Schweizer Justizminister ist vom Schweizer Parlament überraschend abgewählt worden. An seiner Stelle wurde die Bündner SVP-Regierungsrätin Eveline Widmer-Schlumpf gewählt. Noch ist unklar, wie die Bündner Finanzdirektorin zur Wahl steht.

14:00 / Die gewählte Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf will für Ihren Entscheid, die Wahl anzunehmen oder auszuschlagen, Bedenkzeit. Die hat sie bis Donnerstag 8:00 Uhr. Der Thriller geht weiter.

Hochachtung! Es ist nicht selbstverständlich, dass sich Politiker Zeit nehmen um eine gute Entscheidung zu fällen.
  
schwarze_schaf.gif
  
Die (vorläufige?) Abwahl wird Herrn Blocher sicherlich einiges mehr Schmerzen bereiten, als sein „Taser-Experiment“. Man könnte sich jetzt fragen „Wer das schwarze Schaf auf den Wahlplakaten ist“.

Donnerstag: Nun ist es amtlich, Eveline Widmer-Schlumpf nimmt Wahl an.

Der ewigwährende Untergang

Was kommt demnächst?

Nun haben wir den Klimawandel – falsch – die Klimakatastrophe, hört sich auch besser an und die Angst davor lässt sich besser verkaufen. Die Bevölkerung hat kurz mal das Licht ausgeschaltet und jetzt? Normalerweise müsste ja demnächst wieder die Vogelgrippe oder eine andere Form von Grippe wieder Schlagzeilen machen. Angst vor der Pandemie, Angst vor der Explosion eines Supervulkans (dann gibt es eben eine Eiszeit) oder Angst vor dem Meteoriten und Kometen, der irgendwann bei uns auf der Erde einschlägt.

Die Überfischung der Ozeane, die Knappheit der natürlichen Ressourcen, Umweltschäden usw. – das sind zwar auch Katastrophen, aber die wirkliche grosse Katastrophe ist nunmal der Mensch mit seiner Profitgier. Aber das scheint keinen zu kümmern bis es 5 nach 12 ist und dann kommt das ganze Gejammer und der übliche blinde Aktionismus. Man kennt es ja.

Katastrophenszenarien liebt der Mensch und das schon seit Jahrtausenden. Darüber gibt es viele, eigentlich witzige Geschichten zu lesen. Angst vor den Marsmenschen – vor mehr als 60 Jahren löste die Rundfunkversion vom fiktiven „Krieg der Sterne“ in den USA eine Massenpanik aus.

Deshalb ist es eher interessant, wie sich die Massen von Medien und Untergangsgeschichten beeinflussen lassen.

Der apokalyptische Bevölkerungsdiskurs im 20. Jahrhundert

Der Historiker Thomas Etzemüller arbeitet in seinem aufschlussreichen Buch „Ein ewigwährender Untergang“ die Grundstruktur der Bevölkerungsdebatte heraus, um ein neues Denken über die Bevölkerung möglich zu machen.

Das Buch bietet einen hervorragenden Einstieg ins Denken über Bevölkerungen und seine Beschränktheiten. Link

Kirche und Glauben ohne Vergangenheit

blutsee.jpg
  
Am Sonntag (wie passend) hatte ich mir den Film „Stigmata“ zum erstem mal angesehen. Da ich kein Kino- und TV-Junkie bin, sehe ich Kinofilme oft einige Jahre später.

Stigmata ist ein religiöser Mystery-Thriller von Rupert Wainwright aus dem Jahr 1999. Der Film beschreibt den Konflikt zwischen Frankie, einer atheistischen jungen Frau aus Pittsburgh, bei der Stigmata auftreten, und Pater Kiernan, einem ordinierten Priester, der Wunder im Auftrag des Vatikans auch aus naturwissenschaftlicher Sicht untersucht.

Als Bayer mit erzkatholischer Grundausbildung und versuchter Gehirnwäsche von diversen Pfarrern fand ich den Film sehr spannend. Im Prinzip ist es ja die Bibel oder der Koran ein gutes Modell für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft.

Wenn Glaube, Machtanspruch, Hierarchische Ordnung und der Mensch zusammentreffen, entsteht gerne ein System, das mit Angst und Druck arbeitet. Früher gab es das kirchliche Gewaltmonopol, heute funktioniert es mit Moral, den üblichen Traditionen und modernster Medienpräsenz. Gute Ideen sind schon oft an der menschlichen Umsetzung gescheitert.

Tragend in dem Film war, dass der „Glaube“ immer aus Schmerz, Blut, Leid und Gewalt besteht. Wenn man dieses System mit einem grösseren Abstand betrachtet, dann scheint es fast so, als wäre das Ergebnis eine selbsterfüllenden Prophezeiung hier auf Erden. Der Globalplayer Kirche schafft den sündigen Rahmen, damit es im Paradies besser ist.

Das brachte mich auf den Gedanken, wie würde man die Kirche sehen wenn …

Die Kirche lebt von dem historischen Kontext. Nehmen wir an, es gäbe keinen Jesus und keine Kirche. Die Kirche hätte keine gesellschaftliche Anerkennung, die komplette Vergangenheit der Kirche existiert nicht und jetzt in unserer Gegenwart wird die Jesusgeschichte publik – was für eine Sichtweise der Gesellschaft und Gläubigen würde in unserer Zeit entstehen. Wir sehen einen Film über den Vatikanstaat – wie würden die Rituale, Glaubenssätze, der Gekreuzigte und die vielen alten Herren auf uns wirken?

Könnte es nicht sein, dass in der Gesellschaft und Politik eine Diskussion losgetreten wird über verherrlichende Gewaltdarstellung. Könnte das Abendmal als archaisches Theater wirken? Wie würde sich die Kirche und der Glaube entwickeln, wenn sie in unserer heutigen Zeit zum ersten Mal verkündet würde? Wie würde heute unsere Gesellschaft darauf reagieren, wenn der Papst erklärt, er sei Gottes Stellvertreter auf Erden?

Schmiergeld bei Pisa – na und!

pisa.jpgAlle lieben Studien, Statistiken und Vergleiche und um diese zum Eigennutz zu optimieren wird ganz gerne manipuliert. Eigentlich ist das die Normalität und keiner will es wahrhaben. Ab und zu fliegt dann wieder so ein Betrug auf, dann kommt der grosse Aufschrei.

Warum auch nicht bei der Pisa-Studie. Da haben einige Länder ihre Schüler mit Geld und Geschenken angespornt, damit sie beim internationalen Leistungsvergleich Pisa mitmachten. Amerikanische Schüler erhielten im vergangenen Jahr bis zu 50 Dollar pro Kopf, wenn sie die Pisa-Fragebögen ausfüllten – das geht aus einem internen Papier des Pisa-Konsortiums Deutschland hervor. In den Niederlanden bekamen Schüler 10-Euro-Gutscheine fürs Mitmachen. In Großbritannien floss Geld, wenn bestimmte Teilnehmerquoten erreicht wurden. In Slowenien wiederum gab es einen Tag schulfrei.
In der Bundesrepublik wurden nur Stifte mit dem Aufdruck „Pisa“ als Souvenirs an die Schüler verteilt – geiziges Deutschland. Nun ist das Wort Pisa optimal für diesen Vorgang – gibt es nicht den „schiefen Turm von Pisa“? Der muss auch künstlich gestützt werden damit er nicht irgendwann umfällt.

Ohne Schmiergeld funktioniert es so: Die arme Schweiz – Immigranten drücken auf die Pisa-Noten.

Was bringts?
Man fragt sich, was dies tatsächlich bringt, denn wer setzt die Massstäbe, wer macht die Statistiken und Bewertungssysteme und wer bestimmt was Bildung ist und wer hat etwas davon. Und ist die Pisa Studie überhaupt notwendig?

Wer macht die Statistik und wie wird sie interpretiert
So habe ich auch im Bericht „Zeit, Weiterbildung und Arbeitsleben“ geschrieben, was die NZZ berichtete: „Nicht weniger als 76 Prozent aller Einwohner und 83 Prozent aller Erwerbstätigen haben nämlich nach diesen Angaben innerhalb des Zeitraumes von einem Jahr mindestens eine Weiterbildungsaktivität unternommen“. Tatsächlich wurde jeder gezählt der einmal in ein Fachbuch gesehen hat. Dieses wurde aber nicht genau definiert im Bericht der NZZ und so entsteht ein ganz bestimmter Eindruck „alle bilden sich weiter“. Deshalb haben auch die Weiterbildungsfirmen einen enormen Zulauf – denn keiner will von sich sagen, dass er sich nicht weiterbildet.

Das liebe Geld

Wie funktioniert das mit dem Geld? Diesen genialen Clip habe ich bei youtube gefunden.

Wie funktioniert Geld – Teil 1

Wie funktioniert Geld – Teil 2

Wie funktioniert Geld – Teil 3

Hinterher ist man immer schlauer. Also ansehen! Passt auch gut zum Bericht „Schlechtestes Ergebnis der Bodenseefischer“.

Anleitung zum Bau einer Bombe

Im 3-Sat wurde heute die Sendung „Neues“ gezeigt. Dabei wurde berichtetet, wie einfach es ist, für eine Bombe eine Bauanleitung im Internet zu finden. Der Bericht war sehr gut, aber hatte den Nachgeschmack, das jetzt noch einige mehr Menschen darauf können kommen, so etwas zu bauen. Ich habe es gleich mal überprüft ob das auch so stimmt. Tatsächlich finden sich sehr viele Links zu diesem Thema. Es gibt ja jede Menge von Bomben, die Rohrbombe, Splitterbombe, Autobombe und die Selbstmordattentäterbombe. Die beste Anleitung dafür habe ich hier gefunden:

So funktioniert die perfekte …..bombe. Die kann dann auch wirklich jeder machen. Wird sie aus grosser Höhe abgeworfen, ist es die perfekte Bombe für Selbstmordattentäter.

Amoklauf im Internet

Amoklauf im Internet geht natürlich nicht, aber ihn anzukündigen ist eine feine Sache. Davon mal abgesehen wird ja so ziemlich alles im Internet angekündigt.

Nur wer kann zwischen einem ernsten Hintergrund oder einem Spass unterscheiden? Im jugendliche Alter probiert man vielleicht einmal aus, wenn man einen Amoklauf ankündigt, was dann tatsächlich passiert. Überreaktion seitens der Behörden und Medien ist mit Sicherheit zu erwarten. Die Medien haben sich mittlerweile von einer vernünftigen und sachlichen Berichterstattung seit Jahren verabschiedet. Dafür stimmt dann die Höhe der Auflage.

Die Presse hat die Geschichte vom verhinderten Schulmassaker in Köln in ihrer üblichen reisserischen Art berichtet: Zwei Jugendliche im Alter von 17 und 18 Jahren, die ihre Lehrer und Mitschüler am Georg-Büchner-Gymnasium nach dem Vorbild US-amerikanischer Amokläufe kaltblütig niedermetzeln wollten.
Die mit Softair-Waffen und Armbrüsten geplante Kölner Tat habe nach der entdeckten Vorankündigung im Internet nur durch schnelles Handeln von Schulleitung und Polizei verhindert werden können. Nun stellt sich inzwischen heraus, dass zumindest der ältere der beiden Schüler die Pläne für einen Amoklauf bereits vor vier Wochen aufgegeben hat. Dies hätten Computerdateien und Chat-Protokolle auf den sichergestellten Computern der Jugendlichen belegt, erklärte der Kölner Oberstaatsanwalt Alf Willwacher am heutigen Montag.

Wäre ich Schüler in der heutigen Zeit, dann würde ich den Klassenstreber oder unliebsamen Mitschüler als Urheber eines geplanten Amoklaufs in Internet bringen. Ich kann mir vorstellen, dass zum Beispiel diese Idee von Schülern in ihre Überlegungen einfliesst. Wir leben in einer Zeit, in der hinter jeden Jugendstreich etwas gefährliches vermutet wird. Früher war es die Rauferei auf dem Pausenplatz und heute ist es Nötigung und Körperverletzung. Es wird von den Medien übersensibel, fast schon hysterisch berichtet. Das Internet eignet sich perfekt um Verwirrung zu stiften, deshalb werden in den nächsten Wochen oder Monaten solche Fälle zunehmen. Es ist die Aussicht ins Fernsehen zu kommen und welcher Jugendliche findet es nicht spannend wenn ein Streich Deutschlandweit ausgestrahlt wird.

Gibt es schon so eine Plattform wie Amoklauf.xx in der man dann seinen Amoklauf ankündigen kann? Das wäre doch eine gute Idee, eine zentrale Plattform für Amokläufer und Politiker.

Das muss noch sein: Ich kenne auch so einen Amokläufer, eine verbaler Amokläufer. Er sitzt irgendwo in Deutschland, vermutlich in Berlin. Derjenige sitzt im Rollstuhl und warnt vor Menschen die so sind wie er. Das sind die gefährlichsten Amokläufer (oder besser Amokroller).

Nachtrag 25.11.07: Doch es geht auch im Internet, nämlich bei Second Life – wundert mich das dort noch nie etwas in dieser Richtung passiert ist. Von virtuellen Vergewaltigungen und Kinderschändung dagegen schon.

Big Brother Awards in der Schweiz verliehen

234x60_b_on_w.gifIn St. Gallen wurde der schweizer Big Brother Awards verliehen. Die Preise wurden in vier regulären Kategorien verliehen, zusätzlich gab es einen Positivpreis, der vom Publikum verliehen wurde.

Abräumer des Abends war der Bundesrat Christoph Blocher (SVP), der gleich zwei Preise mit nach Hause hätte nehmen können, wenn er denn erschienen wäre: Blocher wurde sowohl für die Revision „Bundesgesetz über Massnahmen zur Wahrung der inneren Sicherheit“, mit dem Blocher die Befugnisse der Bundespolizei drastisch erweitern will, als auch für sein gesamtes Lebenswerk ausgezeichnet.

In der Kategorie „Business“ wurde die Helsana Krankenkasse für ein Controllingsystem für Leistungen in Pflegeheimen ausgezeichnet. Hierbei erhalten die Controller auch ohne Zustimmung der Betroffenen Zugriff auf Patientendossiers mit sensiblen Informationen.

Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und das Bundesamt für Verkehr (BAV) wurden in der Kategorie „Arbeitsplatz“ für die Einführung willkürlicher Drogen- und Alkoholtests bei Angestellten im öffentlichen Verkehr geehrt.

Der Publikumspreis, die einzige Positivauszeichnung des Abends, ging an den schweizer Blogger Thomas „BloggingTom“ Brühwiler. (Quelle: datenschutz.de / bigbrotherawards.ch)

Meine Lieblingskundin

Es gibt Kunden die habe ich zum fressen gerne. Besonders auffällig sind deutsche Kunden mit der „Geiz ist Geil Mentalität“. Bei Schweizer Käufern habe ich in dieser Form noch nie Probleme gehabt, im Gegenteil.
Besonders eine deutsche Kundin die generell den Preis zu drücken versucht fällt sehr unangenehm auf. Sie stellt dann auch noch irgendwelche Extrawünsche und am besten dann noch alles zum Schleuderpreis. Ich glaube sogar sie ist von sich als soziales und gerechtes Wesen überzeugt. Da sieht mann wieder wie die Realitäten auseinander driften. Zukünftig werde ich bei ihr die Preise verdoppeln und im Gegenzug 30% Rabatt geben. Sie ist dann zufrieden weil sie es günstiger bekommt und ich verdiene sogar mehr.

Geiz mit positiven Nebeneffekt – und wir beide sind glücklich. Bescheuerte Welt, oder?