Finanzkrise und der grosse Knall

Wie letzten Sonntag schon kurz angedeutet, hat sich die Finanzkrise erwartungsgemäss rasant verschärft. Nun wird es richtig interessant. Wie schon bei den anderen Berichten (Finanzkrise – das Spiel geht weiter) sehe ich als Grundursache des ganzen Problems den Menschen. Nächste Woche wird sich die Panik, die kollektive Angst, noch deutlich steigern und dann passiert was passieren muss; es geht rasant talwärts, nicht nur am Finanzmarkt sondern auch in der Wirtschaft. Panik war noch nie ein guter Ratgeber.

Erst bläht die Gier die grosse Finanzblase auf und hinterher kracht es wegen den Ängsten. Hat ja schon etwas humorvolles, eben typisch menschliches Verhalten. Man kann es auch so sehen: „Gier und Dummheit liegen oft sehr nah beieinander“, sagt ein weises Sprichwort.

Gekoppelt mit der Gier ist der Aspekt des „Glaubens“. Der Glaube an unbegrenztes Wachstum, der Glaube an die wundersamen Geldvermehrung, der Glaube an grosse Finanzblasen und der Glaube an den „vertrauenswürdigen“ Bankberater der sich später als faules Ei herausstellt.

Der grosse Knall ist wie eine mathematische Formel: Grosses unbegründetes Vertrauen minus schlagartiger Vertrauensverlust = GROSSE KRISE

Krisen bedeutet aber auch Chancen – es müssen konstruktive und vernünftige Taten der Politiker folgen, um den grenzenlosen Finanzmarkt gesunde Regeln vorzuschreiben. Das wäre die Gunst der Stunde. Der Patient ist krank und muss die bittere Medizin schlucken. Nun zeigt die Geschichte, dass der Mensch und besonders der Politiker meistens nichts daraus lernt. Ich persönlich würde raten: „Ruhe bewahren“, denn die grosse Panik fährt auch die grössten Verluste ein – die Angst ist mittlerweile zu einer kollektiven Hysterie herangewachsen. Man weiss wie solche Mechanismen funktionieren. Es ist wie bei einem Kinobrand, die wenigsten sterben am Feuer sondern werden von der in Panik geratenen Masse totgetrampelt. Genauso verhält es sich am Finanzmarkt!

heuschrecke.jpg

Wie erzeugt man schöne Finanzblasen, an der kurzfristig sehr gut zu verdienen ist?
Gesellschaften wie Blackstone, Terra Firma, Cerberus oder Texas Pacific Group sind Heuschrecken. Die Palette der Firmenbeteiligungen ist vielfältig – eine kleine Auswahl: der Nähmaschinenhersteller Pfaff, das Spielzeugunternehmen Märklin, die Tiefkühlfirma Iglo, der Brillenhersteller Rodenstock, die Autobahnrestaurantkette Tank & Rast.

„Heuschrecken“ sind Finanzgesellschaften, die auf dem Kapitalmarkt Geld in Form von verkauften Wertpapieren einsammeln und es über einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren investieren. In der Fachsprache heißen sie „Private Equity“, weil es sich dabei um „privates Eigenkapital“ handelt – im Gegensatz zu Aktien, die öffentlich an Börsen gehandelt werden.

Alle Heuschrecken haben eines gemeinsam – die Erwartung auf extreme Steigerungen stellt die Essenz der Finanzspekulation dar. Die Anlagepolitik der „Heuschrecken“ ist in den meisten Ländern ohne Aufsicht und Beschränkung, die Risiken für die Geldgeber entsprechend gross. Hauptziel sind die Pensionskassen und Versicherungen.

Um die hohen Renditen zu erreichen, greift das von den Finanzinvestoren gestellte oder massgeblich beeinflußte Management zu aggressiven Methoden: Dazu zählen neben Kostensenkungen die profitable Veräußerung von „Filetstücken“ der erworbenen Firma oder die Aufgabe von Produktionsfeldern, die nicht zum Kernbereich des Unternehmens zählen. Alles mit entsprechenden negativen Folgen für die Belegschaften.

„Buy it, strip it, flip it“ („Kauf es, zieh es aus und wirf es weg“) lautet deshalb ein geflügeltes Wort unter Fondsmanagern. Bei fast allen Buy-outs handelt es sich um Unternehmenskäufe, die zum größten Teil mit Schulden finanziert werden. In der Regel bezahlen die Beteiligungsfonds zwei Drittel – manchmal sogar 90 Prozent – des Kaufpreises mit Krediten. Diese dienen den „Heuschrecken“ als „Hebel“, um mit möglichst wenig Eigenkapital, möglicht viele Firmen oder Unternehmen einzukaufen.

Banken und Finanzinstitute verdienen an solchen Übernahmen blendend mit und drücken deshalb auch bei riskanteren Finanzierungsgeschäften gern mal ein Auge zu. Die Schulden werden dann dem erworbenen Unternehmen aufgebürdet, das die damit anfallenden Schuldzinsen aus seinen Mitteln zu tilgen hat. Das wiederum setzt das Firmenmanagement unter erheblichen Druck, die Effizienz zu erhöhen. Um ihre hohen Renditen zu bekommen, setzten die „Heuschrecken“ auch auf den Abbau von Arbeitsplätzen.
Bei der Jagd nach dem schnellen Geld geraten viele der aufgekauften Unternehmen nicht nur in eine Schuldenfalle. Die Gefahr von Konkursen und Pleiten wächst deshalb. (Diverse Quellen: z.B. IG Metall)

Schwere Zeiten für Heuschrecken
Große Deals für kleines Geld

Arbeitslosigkeit?
Nicht die Löhne sind entscheidend für die Höhe der Beschäftigung, es sind vielmehr diese neuen Finanzmärkte, die massgeblich die Arbeitslosigkeit mitbestimmen. Ihre viel zu hohen Renditeansprüche gegenüber der Produktionswirtschaft gefährden auf Dauer die Stabilität des gesamten ökonomischen Systems.
Die Kurzform: Man will sein gespartes Geld für die Rentenversorgung absichern, man gibt im guten Glauben einem Fondmanager sein Kapital, dadurch können die Fondmanager sehr viel Kapital ansammeln, weltweit mehr als 55 Billionen US-Dollar. Die Heuschrecke investiert das Geld in die Firma in der sie arbeiten, das kostet Arbeitsplätze (leider auch ihren), aber die Rendite der Anlage steigt. Ob ihre Anlage tatsächlich sicher ist, wird sich genau jetzt bei der Finanzkrise bewahrheiten.

Es gibt auch positive Aspekte der Finanzkrise
Vorteil: Bei einer Wirtschaftskrise sinkt die Nachfrage, also wird Energie eingespart, dadurch weniger CO2 – aha! Klimaschutz durch Wirtschaftskrise – auch eine Methode um den CO2-Ausstoss zu begrenzen.

Finanzkrise – das Spiel geht weiter

Die grundlegende Frage ist, was ist die Grundursache des Problems der Finanzkrise. Nachdem die Regierung der USA ein Rettungspaket geschnürt aus Steuermitteln, zur Rettung der angeschlagenen Finanzkonzerne abgelehnt hat, sind die Kurse wieder in den Keller gefallen.

finanzmarkt.jpg

Die Krise im Überblick:
Angefangen hat die Krise im Februar 2007. Der US-Hypothekenfinanzierer New Century Financial gerät ins Straucheln und meldet später Insolvenz an. Im Juni 2007 kommen zwei Hedge-Fonds der New Yorker Investmentbank Bear Stearns ins straucheln. Dann geht es Schlag auf Schlag. Im August kommt in Deutschland die IKB, die Sachsen LB, die WestLB und die BayernLB wegen Fehlspekulationen am US-Immobilienmarkt in den Sog der Krise. Im September wird die Northern Rock wird vom Staat übernommen.
Im Oktober 2007 muss Merrill Lynch mehr als 8 Milliarden Dollar abschreiben und beim US-Finanzkonzern Citigroup bricht der Gewinn stark ein.

Im neuen Jahr geht es dann auch gleich weiter. Die französische Société Générale beziffert ihre Belastungen aus dem Subprime-Geschäft mit 2,6 Milliarden Euro. Bear Stearns wird von der Konkurrentin JP Morgan Chase übernommen. Die Schweizer Grossbank UBS gibt bekannt, sie habe wegen der Turbulenzen des US-Immobilienmarkts insgesamt rund 40 Milliarden Franken in den Sand gesetzt. Die kalifornische Hypothekenbank IndyMac bricht zusammen, die US-Hypothekengiganten Fannie Mae und Freddie Mac geraten immer mehr in Bedrängnis und In Spanien muss die Immobilien- und Finanzgruppe Martinsa-Fadesa Konkurs anmelden.

Im September wird die US-Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac werden unter staatliche Führung gestellt. Die US-Regierung kündigt an, die Hypobanken Fannie Mae und Freddie Mac mit 100 Milliarden Dollar vor dem Zusammenbruch zu retten.

Zahlreiche Zentralbanken, darunter auch die Schweizerische Nationalbank, pumpen zur Sicherung der Liquidität Milliarden in den Geldmarkt. Die über 150 Jahre alte Bank Lehman Brothers, die viertgrösste Investmentbank der USA ist zahlungsunfähig. Die Nummer drei der Branche, Merrill Lynch, wird von der Bank of America aufgekauft.
Der Versicherungskonzern American International Group (AIG)bekommt vom Staat einen Kredit in Höhe von 85 Milliarden Dollar.

Um die Finanzwelt zu stabilisieren, greifen die wichtigsten Notenbanken, darunter die Schweizerische Nationalbank, zur Geldspritze. In einer beispiellosen Gemeinschaftsaktion pumpen sie 180 Mrd. Dollar in die Geldmärkte. Die Börsen reagieren vorsichtig positiv.

Die letzten beiden Investment-Banken Goldman Sachs und Morgan Stanley an der Wallstreet verschwinden. Die einst führende US-Sparkasse Washington Mutual bricht zusammen und die US-Bank Wachovia kämpft ums Überleben. Die Regierungen der Benelux-Staaten retten den angeschlagenen niederländisch-belgischen Finanzkonzern Fortis mit 11,2 Milliarden Euro. In England wird die Hypothekenbank Bradford & Bingley mit 28 Milliarden Franken verstaatlicht. In Deutschland helfen Mitbewerber der Münchner Hypo Real Estate aus der Bedrängnis.

Verhandlungen über den Rettungsplan im Weissen Haus gehen ohne konkretes Resultat zu Ende.

Update (01.10.2008) Hoffnung auf Rettungspaket beschert US-Börsen Erholung. Einen Tag nach dem schwersten Ausverkauf seit 21 Jahren haben sich die US-Börsen am Dienstag deutlich erholt. Investoren waren hoffnungsvoll, dass der Kongress doch noch bald das geplante Milliarden-Rettungspaket für die Finanzbranche verabschieden wird. Zusätzlichen Auftrieb lieferten Konjunkturdaten. Schnäppchenjäger stürzten sich auf Aktien, die in den vergangenen Tagen schwere Verluste hinnehmen mussten.

Interessant wie das Prinzip „Hoffnung“ an den Börsen funktioniert. Wobei „Hoffnung“ ein typisch menschliche Eigenschaft ist – wenn Menschen in prekären Situationen sind, schicken sie auch gerne ein Stossgebet zum lieben Gott, auch wenn sie vorher nie an den lieben Gott geglaubt haben. Mit diversen Versprechen an ihm, wenn er hilft, geht man dafür jeden Sonntag in die Kirche. Hier der liebe Gott der helfen soll – am Finanzmarkt sind es die Steuerzahler und versprochen wird auch viel.

Update (02.10.2008): Also doch! US-Senat billigt 700-Milliarden-Paket – der Steuerzahler darf das Missmanagement der Finanzjongleure geradestehen. Neue Hoffnung für die Finanzwelt: Der US-Senat hat einer leicht veränderten Version des Banken-Rettungspakets zugestimmt. Damit ist die erste Hürde gemeistert – doch nun bangt die Branche um die Entscheidung des Repräsentantenhauses. Der Bericht von der Süddeutschen Zeitung

Aber es geht um die Ursache und nicht um die Symptome wie oben beschrieben.
Die Ursache ist die Einschätzung der Menschheit über sich selbst – das falsche Bild von seiner angeblichen guten Moral die meist auf der Strecke bleibt, den einzig wahren Glaubenssätzen und der „ungesunde Egoismus“. Genau hier ist die Menschheit vor tausenden Jahren stecken geblieben. Ausser einer rasanten technischen Entwicklung und explosionsartiger Vermehrung ist nichts grundlegendes im sozialen Miteinander oder in einer gerechter Verteilung der Ressourcen passiert. Die unglückliche Kombination von Macht, kurzfristigen Profitdenken, der Glaube an unbegrenzten Wachstum, unfähiges Sozialdenken gepaart mit der menschliche Gier ruft diese Krisen hervor. Der Finanzmarkt ist stellvertretend für die anderen Probleme auf dieser Welt.

Der Mensch ist nicht der Gutmensch wie er sich gerne definiert; der seine eigenen Grenzen erkennt und optimale und wohl überlegte Entscheidungen trifft. Deshalb ist diese Grenzenlosigkeit als Ursache anzusehen. Enge Grenzen schätzt niemand, die Symptome aber entstehen automatisch durch die Grenzenlosigkeit. Es wäre also an der Zeit diese extremen Auswüchse einzuengen und die Ursache „Mensch“ in zukünftige Überlegungen mit einzubeziehen.

Hier ein Beispiel der Auswüchse (UBS-Aktie: Spielball der Spekulanten – SF1):

Die hohen Schwankungen der UBS-Aktie locken immer mehr Spekulanten an. Die Volumen von Call- und Put-Optionen auf die UBS-Aktie sind in den letzten Monaten enorm gestiegen. «ECO» zeigt die Tricks der Spekulanten, wer davon profitiert und wieso ein rasches Ende des Spekulierens nicht in Sicht ist.

Spekulanten sind das Krebsgeschwür des Finanzmarktes!

Der gierige Mensch und Spekulant
Der Mensch ist nunmal gierig, lebt in einem kurzfristigen Zeitfenster und sieht nicht die Konsequenzen aus seinem Tun (ausser es ist mal wieder zu spät). Deshalb müssen Gesetze die den Menschen wie er nunmal ist, berücksichtigen, um diese Auswüchse stoppen. Unbequem für einige, aber für die grosse Masse optimal. Der freie Markt ist nicht so frei wie alle meinen, vielmehr unterliegt er den Gesetzen der Dummheit und Ignoranz von wenigen Menschen. Bezahlt wird es aber von allen.

Sicher ist dies sehr pauschal gefasst, aber jeder versteht den Inhalt – es ist nicht so komplex wie es immer dargestellt wird. Denn nur die Symptome sind komplex, die Ursache ist viel einfacher. Daher kann man die Ursache langfristig mit einfachen Mitteln lösen, es muss definierte Grenzen im Finanzbereich und Finanzmarkt geben.
Wer liebt schon Grenzen? Meine Erfahrung zeigt, eine gesunde Grenze kann im Leben eine grosse Bereicherung sein. Nehmen wir zum Beispiel die Freiheit; es gibt keine „Grenzenlose Freiheit“, diese endet meist in Unzufriedenheit. Unzufriedenheit kann aber auch genauso bei zu engen Grenzen entstehen und die Mitte zwischen beiden extremen ist die gefühlte reale Freiheit.

Ich bin gegen Panikmache, aber auch andere Meinungen sind interessant:
Wir stehen vor einer weltweiten Finanzkrise auf die Sie sich jetzt vorbereiten müssen
oder vom deutschen Bundestag:
Regulierung von Marktplätzen und Marktakteuren – Offshore Zentren: weitgehend unregulierte Marktplätze

Doch wenn man nur diskutiert und keine Konsequenzen daraus entstehen, so wird sich auch nichts ändern. Man kennt es ja – die Geschichte ist der beste Lehrmeister.

5. Oktober 2008: UBS-Kurer hält an Millionenlöhnen fest
Bei der Grossbank seien auch in Zukunft Gehälter von 10 Millionen und mehr möglich – allerdings nur in Ausnahmesituationen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Die UBS hat im letzten Jahr zehn Milliarden Franken an Boni ausgeschüttet.

Die UBS zeigt mal wieder wie es geht.

Bankenkrise in den USA – die Zeche zahlt der Steuerzahler

finanzspritze.jpgAlles jubelt, aber der Bankencrash in den USA kommt die Steuerzahler teuer zu stehen. Die öffentliche Finanzspritze der US-Regierung kostet Milliarden. In Deutschland sieht es ähnlich aus. Der Bund haut die IKB raus, die Länder greifen den Landesbanken unter die Arme, und die Privatbanken hängen sich, wenn es eng wird, an den Geld-Tropf der amerikanischen Notenbank.

Im Kern heisst dies, die Verluste der Bankenkrise werden verstaatlicht, siehe IKB und der Steuerzahler zahlt die Zeche von 9,2 Milliarden Euro. Die Hauptverantwortlichen bei der IKB sind die BDI-Präsidenten und Roland Koch. Heuschrecke LoneStar will für die IKB rund 115 Millionen Euro zahlen.
Das Argument, wenn der Staat nicht eingreift, dass alles noch schlimmer kommt ist sicher richtig. Angefangen hat es aber nicht mit der Börsenkrise, sondern das die KfW-Kontrolle kein gutes Beispiel für staatliche Aufsicht ist. Die Suspendierung der Verantwortlichen des Kontrollgremiums, ist zumindest schon mal der richtige Schritt.

Bedenklich ist aber, wenn diese unfähigen Manager und Aufsichtsräte Mist bauen, das der Staat bzw. Steuerzahler dafür geradesteht. Das Sozialsystem wird sukzessive abgebaut, immer mehr Menschen kommen in die Armutsfalle und die Herren in ihren massgeschneiderten Anzügen kommen so einfach davon. All jene sollten für die nächsten 5 Jahre ein Berufsverbot im Finanzbereich bekommen und diese Zeit in einem sozialen Dienst arbeiten, zum Beispiel als Altenpfleger und genau mit dem gleichen Einkommen das für diesen Berufsstand bezahlt wird.

Es ist ein genereller Missstand, dass die Gier nach mehr Profit auch noch belohnt wird. Wenn jetzt keine Gesetze folgen um den miesen Spekulanten Einhalt gebieten, ist das ganze sowieso eine Farce und wird sich in ein paar Jahren wiederholen.

In der Krise funktioniert es ja. Dafür sorgte das Verbot von Leerverkäufen für Finanzwerte in den USA und Grossbritannien für Deckungskäufe. Zwecks Marktberuhigung sind auch gedeckte Leerverkäufe vorübergehend nicht mehr möglich. An der Schweizer Börse bleiben gedeckte Leerverkäufe indes erlaubt – (habe gerade die Info bekommen, das dies nicht stimmt). SWX (als PDF)

Die Finanzmarktheinis werden definitiv so weiter machen, denn in ein paar Jahren ist wieder alles vergessen und irgendwann kracht es ganz gewaltig. Man sollte mal lieber unser ganzes Wirtschaftssystem unter die Lupe nehmen und dabei nicht den Menschen der es erschafft vergessen – ansonsten hätte der Kommunismus eventuell auch eine Chance gehabt. Die Börse ist mittlerweile zu einer zweitklasse Spielbank verkommen und nimmt die ihr zugedachten Aufgaben längst nicht mehr war. Das sieht man, wenn vermeindlich wichtige Sesselfurzer ein Statement abgeben, z.B. das Öl wird knapp (in 30 Jahren) und kurze Zeit später die Ölpreise explodieren.

Was wird sich nun ändern, vermutlich nichts.

Aber spinnen wir das Thema einmal weiter
Immer wieder werden die viel zitierten „besseren Selbstheilungskräfte“ ins Spiel gebracht, wenn es um die Überlebensfähigkeit der USA geht. Doch sich selbst heilen kann nur, wer noch über Substanz verfügt. Das kann beim US-Finanzsystem derzeit bezweifelt werden. Aktuell sei die Regierung für 53 Billionen Dollar in ausstehenden Forderungen und bereits zugesagten, nicht finanzierten Verpflichtungen verantwortlich. Damit steht jeder Haushalt rein rechnerisch mit 455.000 Dollar in der Kreide, was etwa zehn Mal so hoch ist wie das durchschnittliche Jahreseinkommen dieser selben Haushalte. Die Tendenz ist steigend.

Um aus einem Schuldenloch von 53 Billionen Dollar herauszukommen, müsse das Wirtschaftswachstum mehrere Jahrzehnte lang im zweistelligen Prozentbereich liegen, hat man berechnet. Das ist unmöglich; selbst in den boomenden Neunzigerjahren legte das US-Bruttoinlandsprodukt im Jahresdurchschnitt gerade einmal um 3,2 Prozent zu.

Der grosse Knall kann trotz des Eingreifens der USA noch kommen. Wenn ihr Nachbar hoffnungslos überschuldet ist, würden Sie ihm dann noch Geld leihen? Sicher nicht, oder? Aber wenn man selbst extrem hoch verschuldet ist und der Nachbar könnte die Ursache für eine Verschärfung des eigenen Problems darstellen, dann leiht man ihm doch gerne Geld das man selbst nicht besitzt. Und genauso macht es die USA.

Tobinsteuer
Deshalb ist es an der Zeit an die Tobinsteuer zu denken. Denn wenn es eine Lehre aus dieser Krise gibt, besteht sie darin, die Spielregeln so zu verschärfen, dass Institute nur noch Risiken eingehen dürfen, die sie auch tragen können. Gegen diesen selbstverständlichen Grundsatz ist in der Vergangenheit im großen Stil verstossen worden, weil viele Banken die Risiken vor Anlegern und Aufsichtsbehörden versteckt hatten. Diese progressive Devisenumsatzsteuer soll ein Instrument sein zur Kontrolle ausufernder Devisenmärkte und schneller Geldgeschäfte; sie soll kurzfristige Devisengeschäfte verteuern, also bestrafen und langfristige begünstigen. Die Tobin-Steuer würde all diejenigen hart treffen, die täglich oder gar alle paar Minuten riesige Devisenkäufe tätigen

Finanzmärkte: Die Krise liegt im System!
Ein Jahr nach Ausbruch der globalen Finanzkrise
Anatomie und Eskalation der Subprime-Krise
Finanzmärkte brauchen Kontrolle

Die obigen Links/Informationen sind von Attac. Viele haben ja gegen Attac grosse Bedenken und verbinden sie gerne mit Chaoten. Die richtigen Chaoten sind aber woanders. Wer lieber der Märchenstunde gewisse Finanzgurus glauben möchte, der kann ja Josef Ackermann oder gewissen Politikern zuhören. Hinterher weiss man dann zumindest, was der Begriff „Worthülse“ bedeutet.

Zum Abschluss noch ein interessanter Satz von John Maynard Keynes
John Maynard Keynes pflegt auf die Bemerkung „langfristig nützt die Globalisierung allen Menschen“ zu antworten: „Langfristig sind wir alle tot.“ Er meint damit, dass es nicht reicht, darauf zu warten, dass der große Reichtum, der sich oben sammelt, irgendwann nach unten durchtröpfelt und sich dort verteilt. Das sei „Polit-Rhetorik“. Von Politik müsse man aber mehr verlangen können als Rhetorik.

Langfristig sind wir alle tot – zum 125. Geburtstag von John Maynard Keynse (Quelle: Heise Online)
John Maynard Keynes (Quelle: Wikipedia)

01.10.2008 auf Seeblog der neue Bericht: Finanzkrise – das Spiel geht weiter

Recht hat er! Oder ist es doch eher so: Das Finanzsystem kann nur noch auf diesem Weg gerettet werden, eine neue Blase muss her! Nicht das ich Pessimist wäre, aber das Kursfeuerwerk wird sehr schnell verpuffen und zwar aus dem Grund wie oben beschrieben: „Wenn ihr Nachbar hoffnungslos überschuldet ist, …“

Flugreisen 2020: Schockarmbänder für alle Passagiere?

Im Kampf gegen den internationalen Terrorismus sind bekanntlich auch „unkonventionelle“ Ideen gefordert. Nun wurde jedoch in den USA eine neue Entwicklung vorgestellt, die geradezu bedrohlich wirkt: Ferngesteuerte „Schockarmbänder“ für alle Passagiere. ….

Gefunden bei scienceblogs Absolut lesenswert der Artikel von Christian Reinboth. Auf solche Ideen können eigentlich nur die Amis kommen. Die USA ist jetzt schon eine geschlossene Anstalt für Angstneurotiker, naja die Deutschen sind da auch nicht so weit weg. Damit meine ich nicht die Bevölkerung, sondern die Politiker.

Dein Mörder wartet im Supermarkt

Dazu gehört auch der Bericht: Monsanto, mit Gift und Genen. Schliesslich ist Monsanto der Hersteller von Aspartam!

light2.jpgWie ein süßer Killer für bittere Erfahrungen sorgt

Sie gehören zu den besonders Gesundheitsbewussten und essen daher gern Vieles ohne Zucker? Sie fühlen sich dabei auf der sicheren Seite? Gehören Cola-Light, Kaugummis ohne Zucker, Menthol- und Pfefferminzbonbons und -pastillen, vorgesüßte Fertigsuppen und –saucen, Diät-Speiseeis, diverse Konfitüren, Süßigkeiten und Getränke ohne Zucker, Süßstoffperlen aus der Dose zu Ihrem täglichen Ernährungsplan? Sie sind stolz darauf, zur völlig übergewichtigen „McDonald’s-Generation“ zu gehören, deren Ess- und Trinkgewohnheiten Sie gottlob niemals angenommen haben?

Aspartam, auch bekannt unter den Bezeichnungen „NutraSweet“, „E951“, „Canderel“, „Sanecta“, „Equal“ und „Spoonfull“ bekannt, besitzt als Zuckeraustauschstoff etwa die 200-fache Süßkraft von ganz normalem Zucker und ist inzwischen in mehr als 9000 Produkten enthalten und damit frei verkäuflich. Es ist ein chemisch-synthetisch, gentechnisch hergestellter Intensiv-Süßstoff.

Die wenigsten Menschen unter uns wissen, dass ihre Krankheitssymptome möglicherweise von einem regelmäßigen Verzehr von Aspartam her rühren. Nahezu verharmlosend berichteten bislang einige Medien über einen möglichen Krebsverdacht bei Verwendung von Aspartam und ließen die viel schwerwiegenderen Risiken vielfach unerwähnt. Nach dem Motto ‚Eine Perle für die Oma bewirkt noch keinesfalls ihr Koma’ wollte man die Volksseele wohl nicht unnötig verunsichern, während man potentiellen Schwiegermütter-Attentätern erst gar keinen Grund dazu gab, Aspartam haltige Geburtstagskuchen und Pralinen bei ihrem nächsten Besuch an diese zu verschenken.

Eine der gefährlichsten Substanzen, die jemals auf die Menschheit losgelassen wurden

Unter den Cola-Light-Trinkern breitete sich beispielsweise „Lupus erythematodes“ in beängstigender Anzahl aus. Die meisten dieser Konsumenten tranken etwa die Menge von drei Dosen Cola-Light pro Tag und litten, ohne es zu wissen, unter einer Methanol-Vergiftung. Die sich bemerkbar machenden Krankheitssymptome verschwinden in aller Regel wieder, wenn die Aufnahme von Aspartam und Aspartamhaltigen Lebensmitteln gestoppt wird, leider aber sind die damit bereits eingeleiteten Krankheitsfolgen nicht mehr umkehrbar.

Bei Aspartam stellt sich das Problem, dass es vermutlich eine der gefährlichsten Substanzen ist, die jemals auf die Menschheit losgelassen wurden. Diese Tatsache erhärtet sich dadurch, dass Aspartam nach Verzehr im menschlichen Körper wieder in seine Grundsubstanzen, nämlich in Phenylalanin zu 50 %, Asparaginsäure zu 40 % und Methanol zu 10 %, zerlegt wird:

1. Ein erhöhter Phenylalanin-Gehalt im Blut verursacht einen niedrigen Serotoninspiegel im Gehirn, der unter anderem zu Gefühlsstörungen und Depressionen führen kann. Für Menschen mit der angeborenen Stoffwechselkrankheit „PKU“ seien die Folgen hingegen fatal.

2. Methanol wird im Körper zu Formaldehyd (Formalin) und Ameisensäure abgebaut. Formalin aber ist ein Nervengift, das sich vorwiegend auf Hirnzellen und Sehnerven äußerst schädigend auswirken kann. Im Vergleich dazu, was möglicherweise Ihre Möbel an Formaldehyd in die Wohnungsluft abgeben, obgleich auch dies eigentlich nicht sein sollte und sich in aller Regel durch Krankheitssymptome bemerkbar macht, ist die Freisetzung dieses stark schädigenden Stoffes durch den Verzehr von Aspartam um ein Vielfaches höher. Eine Beschleunigung der Methanol-Absorption durch den Körper registrieren wir vor allem dann, wenn unserem Körper ungebundenes Methanol zugeführt wird. Dies geschieht, wenn man Aspartam über 28,5°C erhitzt. Selbst eine “Cola light” während des Hochsommers im Straßen-Café kann durchaus und schnell solche Temperaturen erreichen. Wenn Aspartam als „Canderel“-Süßstoffperle dem heißen Kaffee oder Tee zugefügt wird, entsteht naturgemäß das gleiche Problem. In diesem Zusammenhang wird weiter berichtet, dass zudem „DKP“ (Diketeropiperazin) ebenfalls frei gesetzt wird und von Fachmedizinern mit der Entstehung von Hirntumoren in Verbindung gebracht wird. Fast unglaublich mutet es hier an, dass die „Food & Drug Administration“ (FDA) als Gesundheitsbehörde der USA im Jahre 1993 die Verwendung von Lebensmitteln freigab, die in der Regel über 30°C erhitzt werden müssen.

3. Der Asparaginsäure wird von mehr als 500 wissenschaftlichen Referenzen nachgewiesen, der Auslöser schwerster neurologischer Störungen zu sein, die einen überwiegend chronischen Verlauf zur Folge hatten.

BIOCHEMISCHER KAMPFSTOFF und POTENTIELLES MITTEL DER KRIEGSFÜHRUNG

Bis zur Mitte der siebziger Jahre stand Aspartam übrigens als BIOCHEMISCHER KAMPFSTOFF und POTENTIELLES MITTEL DER KRIEGSFÜHRUNG auf den Listen der CIA (Quelle: naturheilkunde-chemnitz als PDF). Der amerikanische Hersteller von Aspartam, „Monsanto“, soll nach einer Offenlegung durch die „New York Times“ die „American Dietetic“-Gesellschaft sowie die Konferenz des „American College Of Physicians“ in großem Umfang finanziert haben. Dafür würden Produkte, wie Aspartam, viel Förderung und gute Public Relations erfahren.

Zwischenzeitlich gibt es über 100 zuverlässige, aber auch gleichfalls beängstigende Dokumente, die die Symptome einer Aspartam-Vergiftung darlegen. Von ihnen sollen die meisten neurologischer Art sein, da Aspartam das Nervensystem zerstören soll.

Eine riesige, nahezu undurchschaubare, von Amerika gesteuerte und weltweite Wirtschaftslobby ließe es bis dato nicht zu, dass beispielsweise harmlose, pflanzliche Süßungsmittel wie „STEVIA“ für das ungefährliche, kalorienfreie Süßen von Lebensmitteln verwendet wird und damit Aspartam vom Markt verdränge. Auch die amerikanische Gesundheitsbehörde „FDA“ habe dies bis heute erfolgreich verhindern können.

Bevor ich Ihnen zum Abschluss dieses Artikels die von der amerikanischen Gesundheitsbehörde eindeutig festgestellten Nebenwirkungen und Gesundheitsrisiken von Aspartam auflisten werde, kann nur dringend dazu geraten werden, sich vor dem Kauf von Lebensmitteln und Fertigprodukten anhand der Inhalts- und Zutatenliste davon zu überzeugen, dass Ihr Essen kein Aspartam (oder eben auch: NutraSweet / E951 / Canderel / Sanecta / Equal / Spoonfull) enthält. Nur auf diese Weise schützen Sie sich und Ihre Gesundheit.

Nebenwirkungen und Gesundheitsrisiken von Aspartam
(Veröffentlicht von der Federal Drug and Food Administration (F.D.A), der amerikanischen Zulassungsbehörde für Lebensmittel und Medikamente):

Angstzustände, Arthritis, Asthma, Asthmatische Reaktionen, Unterleibschmerzen, Probleme der Blutzuckerkontrolle (Hypoglykämie / Hyperglykämie), Gehirnkrebs (nachgewiesen), Atembeschwerden, Brennen der Augen und des Rachens, Schmerzen beim Urinieren, Hüftschmerzen, Chronischer Husten, Chronische Müdigkeit, Tod, Depressionen, Durchfall, Gedächtnisverlust, Müdigkeit, Extremer Durst oder Hunger, Durchblutungsstörungen, Haarausfall, Kopfschmerzen, Migräne, Herzrythmusstörungen, Hoher Blutdruck, Impotenz und Sexualprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, Infektionskrankheiten, Kehlkopfentzündung, Schlafstörungen, Juckreiz und Hautbeschwerden, Schwellungen, Muskelkrämpfe, Schwindelanfälle, Zittern, Nervöse Beschwerden, Gelenkschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Atembeschwerden, Hörbeschwerden, Tinnitus, Menstruationsbeschwerden und Zyklusveränderungen, Gliederschmerzen und Beschwerden, Allergische Reaktionen, Panikzustände, Phobien, Sprachstörungen, Persönlichkeitsveränderungen, Schluckbeschwerden, Sehbeschwerden, Gewichtszunahme.

Quelle: Julien Germain / ReadersEdition (Link zum Originaltext: Dein Mörder wartet im Supermarkt

Es gibt auch Meinungen die dem Artikel widersprechen, diese will ich nicht vorenthalten. Ich persönlich kann den Wahrheitsgehalt des obigen Artikels nicht verifizieren.

Lebensmittelzusatzstoffe und Süßstoffe: Gesundheitsschädlich oder harmlos? Krebsinformationsdienst
Warnung vor Aspartam – Gerüchte im Internet verbreiten allerlei Unsinn TU-Berlin
Aspartam und seine Auswirkungen auf die Gesundheit Aspartam-Info mit Referenzen

Die meisten die viel Aspartanhaltiges zu sich nehmen, gehören sehr oft in die Gruppe „Wir wollen abnehmen“ und sehen im Zucker das Übel, weichen deshalb gerne auf diese Getränke aus. Ob es nun gesund oder ungesund ist spielt für mich keine Rolle, ich trinke diese Lightgetränke sowieso nicht. Das ganze ist ein riesiger Markt und da die westliche Welt in einem Abnehmwahn ist, kann man damit gut Geld verdienen. Es gibt sicher ungesünderes im Leben. Entscheidend für mich persönlich ist: Aspartam gehört zu dem Saatgut-Monopolisten Monsanto und diese Firma treibt sehr viele Bauern in der dritten Welt in den Ruin.

Fruchtzucker

Was ich ganz sicher weiss ist, das der Zuckerersatz „Fruchtzucker“ sich ungemein gesund anhört. Das glaubte ich auch eine sehr lange Zeit. Denn Zucker aus Früchten gewonnen hört sich sehr gesund an, obwohl der andere Zucker auch ein Naturprodukt ist (Zuckerrüben). Ein Forscherteam aus Florida hat schon vor einigen Jahren herausgefunden, dass Fructose die Harnsäurekonzentration nach oben treibt. Das wiederum führt zur Insulinresistenz und damit zur mangelhaften Verwertung von Zucker und anderen energiereichen Nährstoffen durch die Zellen.

Reiner Fruchtzucker allerdings findet sich tatsächlich in vielen Nahrungsmitteln, in denen er gar nichts zu suchen hätte: in Puddings, Joghurts, Softdrinks oder Kaugummi, zum Beispiel. Fruchtzucker schmeckt dazu noch deutlich süßer als normaler Zucker – kein Wunder, dass Fruktose als Ersatz für Kristallzucker genommen wird.

Was die meisten nicht wissen: Die Süße aus der Frucht ist in erster Linie für die Lebensmittelindustrie gesund, und nicht für den Verbraucher. Mit Maisstärkesirup gemixt, lässt sich Fruktose zum Beispiel in Tankwagen transportieren und erleichtert die industrielle Verarbeitung. Außerdem ist sie ein heißer Kandidat, um den Absatz zu steigern. Mit Fruchtzucker gesüßtes Eis zum Beispiel macht nur zögerlich satt, sodass der Konsument deutlich mehr davon verputzt, als seinem Körper lieb ist.

Fruchtzucker muss erst chemisch umgestrickt werden, bevor der Stoffwechsel ihn abbauen kann. Glukose wird im Darm sehr schnell, Fruktose dagegen nur sehr langsam resorbiert. Je mehr von dem langsamen Zucker aber in unserem Verdauungstrakt auf den Transport ins Blut wartet, desto mehr Wasser wird als Verdünnung in den Darm gezogen.

Artikel über Fruchtzucker und jede Menge Ernährungs – Links:
Süßes Bauchweh Die Zeit
Der Stoff, nach dem wir süchtig sind Die Zeit

151.000 Zivilisten im Irak zwischen 2003 und 2006 getötet

urne.jpgIn den ersten drei Jahren des Irak-Kriegs wurden der Weltgesundheitsorganisation zufolge etwa 151.000 Zivilisten getötet. Die Zahlen fussten auf Hochrechnungen nach der Befragung von 10.000 irakischen Haushalten, teilte die WHO am Mittwoch in Genf mit. Demnach liege die Zahl der Getöteten von März 2003 bis Juni 2006 zwischen 104.000 und 223.000. Die Studie ist die bislang umfangreichste zu dem Thema. Eine 2006 veröffentlichte Erhebung der Universität Johns Hopkins, die auf 600.000 Tote kam, war wegen einer zu geringen Zahl an Befragten kritisiert worden. Die Vereinten Nationen gehen von 80.000 bis 87.000 getöteten Zivilisten in dem Zeitraum aus.

Die Zahl der im Irak getöteten US-Soldaten liegt derzeit bei etwa 4000 (da könnte es gerne einiges höher sein). Zu getöteten irakischen Sicherheitskräften gibt es keine genauen Zahlen. Schätzungen gehen von 5000 bis 6000 aus. (Quelle Reuters)

Die westliche Friedensstrategie im Irak scheint mehr Probleme zu bereiten als zu lösen. Was aber vorher schon klar war, besonders deshalb, weil der Einmarsch auf einer klassischen Lüge beruht. Der schlimme Diktator, mittlerweile hingerichtet, hatte sicher auch viele Menschen auf dem Gewissen, nun stellt sich die Frage ob die Amerikaner und Engländer moralisch viel besser sind als Saddam Hussein. Ach, hätte ich ganz vergessen, es ging ja um das Öl nicht um die Massenvernichtungswaffen.

Vergleicht man das mit anderen Zahlen, so gibt es in Europa täglich 13,7 Verkehrstote (5000 im Jahr) oder in Deutschland 1,65 Verkehrstote am Tag bzw. 600 im Jahr (2006). Extremer sieht es bei den verhungerten Kindern aus, hier sind es 16.438 jeden Tag oder 6 Millionen jedes Jahr. Interessant wird es auch beim Tabakkonsum, dort sterben jeden Tag 13.698 Raucher weltweit oder 5 Millionen im Jahr.

Soweit die Sache mit der Statistik und jeder halbwegs intelligente Mensch weiss – eine Statistik sagt überhaupt nichts aus – trotzdem sind Statistiken wichtig: Sie geben Entscheidungshilfen in Politik und Wirtschaft. Das ist die gute Seite. Aber es gibt auch eine schlechte:
Mit statistischen Wahrheiten lässt es sich vortrefflich lügen. Wer mehr darüber lesen möchte: Statistik – Mittel für Manipulation

* Das Bild oben ist eine Design-Urne, hat aber den Charakter einer Bombe – deshalb passt sie gut zu dem Thema.