Seltene Erden (97% fördert China)

In China werden 97 Prozent der weltweiten Menge an Seltenen Erden gefördert. Die Metalle finden in der Hightech-Industrie Verwendung, zum Beispiel bei der Produktion von Computern

China wird in Zukunft möglicherweise keine Exportquoten für Seltene Erden mehr bekanntgeben, berichtet das staatliche „China Securities Journal“. Bislang steht fest, dass die Regierung die Ausfuhr seiner Seltenen Erden in der ersten Jahreshälfte 2011 um 35 Prozent drosseln will. In der Volksrepublik werden 97 Prozent der weltweiten Menge der 17 Metalle gefördert, die in diese Kategorie fallen und in der Hightech-Industrie verwendet werden. Mit der Senkung der Ausfuhrquoten und dem möglichen Informationsstopp beschwört China einen Handelsstreit mit den USA herauf.

Die Senkung des Exportvolumens könnte bedeuten, dass Metalle bei der Herstellung von Computern, Halbleitern, Elektromotoren und Windturbinen knapp werden und die Preise deutlich steigen könnten

Die EU hat 14 Rohstoffe als kritisch eingestuft, weil sie eine hohe ökomische Bedeutung für die Hightech-Industrie haben und zugleich ein hohes Lieferrisiko bergen. Die Stoffe sind:
Antimony, Beryllum, Kobalt, Fluorspar, Gallium, Germanium, Graphite, Indium, Magnesium, Niobium, Metalle der Platinium-Gruppe, Tantalum und Tungsten.

Mal sehen wie sich die ganze Sache entwickelt – mehr Menschen mit westlichen Standard brauchen auch mehr Ressourcen.

Die Unternehmen und der Sozial Media Hype

Social Media – der Begriff der in aller Munde ist – wieder ein weiteres Medium? Ja! Im Social Web findet diese Verknüpfung neben der Information noch zusätzlich über einen sozialen Kontext statt. Sprich: Ich konsumiere ein Medium, weil es mit meinem sozialen Kontext verknüpft ist. Normalerweise wird es von einem Freund auf zum Beispiel Facebook empfohlen und alle wissen es. Die Konsumenten und Interessenten werden zunehmend aktiver und erwarten von ihren Ansprechpartnern ein Miteinander. Sie wollen aktiv auf die Produktentwicklung und Produktgestaltung Einfluss haben und nicht mehr als passive Zielgruppe anonymer Marktprozesse wahrgenommen werden. Im diesem Zusammenhang fällt dann der Begriff “Social Media”. Es geht um Netzwerke wie Flickr oder Wikipedia, wo die soziale Interaktion den Medieneinsatz bestimmt.

Out ist …
Traditionelles Marketing im Internet, was zum Beispiel über Banner die User auf kontextirrelevante Inhalte leiten will, kommt nicht recht zum Erfolg, denn die User pflegen ihre Banner-Blindness.  Da hilft es auch nicht, wenn man statt Banner Pop-Werbung aktiviert. Sofern technisch möglich, wird dies dem Browser unterbunden; wenn dies nicht geht, dann wird Pop-Werbung ungesehen schnellstmöglich weggeklickt. Wer heute noch auf Banner oder kontextbasierende Werbung setzt sollte lieber sein Geld einer gemeinnützigen Organisation spenden – dort ist es sinnvoller angelegt.

Das Unternehmen im Social Web
Das Unternehmen kann ein Gesprächsthema sein, die ein besonders gutes oder schlechtes Produkt hat, das Menschen gerne ihren Freunden empfehlen oder warnen. Auch ein besonders freundlicher und optimaler Service wird gerne honoriert, der schlechte Service spricht sich noch schneller rum. Wenn ein Unternehmen Problemlösungen bereit stellt oder ein lustiges Video erstellt, kann sie ein Gesprächsthema sein. Das Social Web eignet sich daher perfekt für Guerilla-Marketing und Virales Marketing.

Ein positiver Aspekt – man kann das soziale Netz nutzen um Kundenmeinungen einzuholen um das Angebot des Unternehmens verbessern. Damit steigerst man eventuell die Kundenzufriedenheit, was wiederum dazu führt ein Gesprächsthema zu sein. Das setzt aber voraus, das man den Kunden ernst nimmt. So war ich zum Beispiel von Apple überrascht wie gut die Qualitätskontrolle bei Problemen ist und der Endverbraucher bekommt von Apple ein Formular um seine Meinung zu schreiben.

Gefahr!
Man hat die Möglichkeit der Moderation. Doch diese wird als Zensur aufgefasst und der Schuss geht ziemlich sicher nach hinten los. Die Meinung der Nutzer vom Unternehmen sinkt und auch diese Meinung wird natürlich sofort verbreitet. Doch wie geht ein Unternehmen mit negativer Kritik um? Hier sollten sich Unternehmen tragfähige Konzepte erarbeiten, ein sogenanntes Krisenmanagement, wenn das Unternehmen im Web zerrissen wird.

Darauf Antworten – so kann man sich bei Kunden bedanken, sich für Fehler entschuldigen und auf Kritik reagieren. Dem Kunden gefällt, dass seine Meinung zählt. Das alles nützt aber nichts, wenn das ganze nur als Marketing angesehen wird und dahinter nur die öde Servicewüste ist.

Neue Arbeitsplätze schaffen
Die Unternehmen haben nun das Sozial Media entdeckt, deshalb werden jetzt neue Stellen im Bereich Social Media Marketing (SMM) und Social Media Optimization (SMO) entstehen – neue Arbeitsplätze braucht das Land.

Social Media Marketing Leistungen:

  • Social Media Marketing Beratung
  • Social Media Marketing Kampagnen Konzeption
  • Social Media Optimization (SMO)
  • Social Community / Network Marketing
  • Corporate Blogs / Unternehmens Blogs

Vorteil: Alles ist neu – die Agenturen können wieder Phantasiepreise verlangen, viel darüber reden und wenig bewirken – genau so wie beim SEO oder SEM, E-Commerce-, Tracking,Webanalytics- oder Usability Marketing. Bedienen wir die neue Blase! ;-)

Die Zukunft (Vor- und Nachteile)
Im grossen und ganzen bewegen sich die grossen Unternehmen, die das SozialMedia als neue Marketingmassnahme sehen auf dünnen Eis. Denn statt schnellem Aktionismus, sollte schon im Vorfeld eine gute Planung stehen, zum Beispiel bietet sich im Consumer-Bereich eine ganz andere Möglichkeit als der Maschinenbau. Im Maschinenbau wäre eher eine interne Wissendatenbank mit Lieferanten, Ingenieuren und Endkunden aufzubauen, im Consumer-Bereich bietet sich das SocialMedia dagegen optimal an.

  • Drei von vier Internet-Usern in den USA benutzen in irgendeiner Weise Sozial-Media-Dienste.
  • Im weltweiten Maßstab besuchen zwei Drittel aller User Sozial-Media-Plattformen.
  • Sozial Media steht an 4. Stelle der Internet-Aktivitäten, noch vor der E-Mail-Nutzung.
  • Die Zeit, die User für soziale Internet-Nutzung verwenden, wächst dreimal so schnell wie die normale Internet-Nutzung.

Natürlich stellt sich auch die Frage, wie viele Ressourcen stellt die Firma genau für das SozialMedia ab, sonst ist es wie mit dem „so tollen Newsletter“ – die ersten 3 Monate gibt man sich redlich Mühe, viele News, danach tröpfelt es nur noch durch die Newsleitung und hinterher ist meist Stille. Die Unternehmen unterschätzen den zeitlichen Aufwand.

Erst gibt es den grossen Run auf das neue Medium, dann die Sättigung und später kommt vermutlich die Schadensbegrenzung. Denn das Web verzeiht und vergisst nichts! Wie schön, dass die Unternehmen erstmal alles durch die rosarote Brille sehen.

Firmen die sich wirklich ernsthaft um Ihre Kunden bemühen werden definitiv die Gewinner sein.

Natürlich gibt es auch ein Nebenprodukt:
Auch Soziale Netzwerke bleiben 2011 ein Quell steter Freude für Phisher und Spammer, ganz gleich, ob es um den Diebstahl spezieller Daten oder von Identitäten geht. Daneben werden Kriminelle ihre Cyber-Angriffe im kommenden Jahr noch zielgerichteter und damit effektiver auslegen. Diese Entwicklung begann bereits 2010 und wird sich verstärkt fortsetzen.

Operation Payback

Nach Assanges Verhaftung am Dienstag war es zunächst zu DDoS-Attacken gegen die Website der schwedischen Staatsanwaltschaft, gefolgt von Angriffen gegen die Webpräsenz und das E-Mail-System des schwedischen Anwalts, der das Mandat der Klägerinnen inne hat.

Weitere Attacken auf die Webseiten des Internetbezahldienstes Paypal sowie des Versandhändlers Amazon sind geplant. Paypal sei das nächste Ziel, um Amazon erfolgreich anzugreifen sei die Gruppierung im Moment noch nicht stark genug, erklärte einer der Aktivisten gegenüber dem britischen Fernsehsender BBC. Unterdessen wurde in den Niederlanden ein 16-Jähriger verhaftet, der sich an den Attacken beteiligt hatte. Die Aktivistengruppe, die dem Sicherheitssoftware-Hersteller Panda Security zufolge aus der 4 Chan Internet-Community entstanden ist, führt koordinierte, so genannte Denial of Service-Attacken auf die Server der jeweiligen Webseiten durch. Dabei werden die Rechner durch Überlastung zum Absturz gebracht. Amazon verbannte dagegen die Enthüllungsplattform von seinen Web-Servern. Gerüchten zufolge sollen die Unternehmen auf Druck der US-Regierung gehandelt haben.

Dabei bitten die Hintermänner der Rache-Aktion um freiwillige Mithilfe von Sympathisanten.

Durch das Ausführen eines Programmcodes soll der Rechner Teil eines Botnetzes werden und auf diese Weise die illegalen Angriffe gegen Behörden und Finanzinstitute unterstützen. Manche Nutzer sollen zu diesem Zweck auch Zweitrechner aufgesetzt haben.

Daneben stehen auch prominente Anhänger bereit, Assange aus der Klemme zu helfen – zum Beispiel durch Zahlung einer Kaution. Darunter bekannte Namen wie der britische Regisseur Ken Loach (74, „Looking for Eric“), der australische Filmemacher John Pilger (71) und Jemima Khan (36), die schillernde Ex von Schauspieler Hugh Grant (50).

Der angesehen Journalistik-Professor und Blogger Jeff Jarvis schrieb beispielsweise via Twitter: „Ich kann meine Visa und Mastercard nutzen um Pornos zu bezahlen, oder fanatische Abtreibungsgegner, homosexuellen-feindliche Organisationen oder den Ku Klux Klan zu unterstützen. Aber ich kann sie oder Paypal nicht nutzen, um Wikileaks zu unterstützen, das sich für Pressefreiheit, Transparenz und eine wirkliche Regierungsreformen einsetzt.“

So gesehen sind diese Aktionen sinnvoller als die üblichen Demonstrationen oder Unterschriftenlisten. Besser gesagt, es ist die zeitgenössische Form des Widerstands, ein Form von direkter Demokratie. Denn gegen die Ohnmacht von Zensur und Manipulation lässt sich nicht durch passiven Widerstand kompensieren. Es wird noch spannend! Die Veröffentlichung der Diplomatendepechen hat sich alleine schon aus dem Grund rentiert um zu sehen wie die Weltpolitik auf lächerliche Art und Weise die Hosen runterlässt um Assange aus dem Verkehr zu ziehen. Selbst die dümmsten unter uns wissen jetzt wie die Politik auf unglaubliche Art und Weise sowohl Druck auf Medien als auch auf Privatpersonen ausübt um ihre korrupten Machenschaften zu vertuschen.

Die Zukunft wird den Politikern letztendlich auf die Schliche kommen. Eine Zukunft, die mit unvorstellbaren Werkzeugen der Transparenz operiert. Am Ende wird man gesehen haben, was Sie getan haben.

Den Deutschen droht die 45-Stunden-Woche

Eine Wochenarbeitszeit von 45 Stunden wird laut IWH-Forscher Blum bald zur Normalität. Und es könnte noch weiter nach oben gehen.

Blum führt den Anstieg der Arbeitszeit auch auf die Rente mit 67 zurück. Es sei unmöglich, schwere körperliche Tätigkeiten bis in dieses hohe Alter auszuüben. Deshalb müssten viele Arbeitnehmer im Alter zwischen 50 und 55 Jahren umgeschult werden. Ein Dachdecker könnte etwa eine Ausbildung zum Altenpfleger absolvieren. Das Problem: Die Fortbildung reißt den Arbeitnehmer für eine längere Zeit aus dem Berufsleben. Der Staat sei finanziell nicht in der Lage, die Beschäftigten während dieser Umschulungszeit zu unterstützen. „Deshalb muss ein Arbeitnehmer in den Jahren zuvor auf seinem Arbeitszeitkonto ein Puffer aufgebaut haben, von dem er in dieser Phase zehren kann“, sagt Blum.

Originalartikel „Die Welt“

Natürlich muss der Deutsche länger arbeiten, wie soll er sonst mit 7 € Stundenlohn auskommen. Die 45-Stunden-Woche ist ein gutes Beispiel für Wachstum und steht im Einklang mit steigenden Krankenkassenbeiträgen, befristete Zeitarbeitsverträgen, Abbau von Sozialnetzen, steigende Energiekosten und sinkenden Rentenansprüchen. Das sind die tragenden Säulen des Aufschwungs (das Sponsoring der Banken nicht zu vergessen).

Besser wäre es die Stundenzahl auf 50 Stunden erhöhen, den Stundenlohn absenken damit es nicht zu teuer wird … Arbeit muss sich wieder lohnen.

Blum erkennt es als folgerichtig: „Wenn bei schweren körperlichen Tätigkeiten es unmöglich ist bis zum Rentenalter zu kommen, so ist der Arbeitnehmer natürlich auch selbst schuld, wenn er umgeschult werden muss. Deshalb, so laut Blum, muss der Arbeitnehmer gefälligst auch die Umschulung selbst bezahlen.

Wikileaks geht nach Schweden

Die schwedische Piratenpartei, die für Bürgerrechte im Internet eintritt, stellt der Enthüllungsplattform rechtlich geschützte Server zur Verfügung. Die Webseite will sich so gegen Angriffe schützen. Mit ihren Enthüllungen stellte sie den US-Einsatz in Afghanistan bloss.

„Lagern die Daten auf einem normalen Server, gibt es ein hohes Risiko, dass sie beschlagnahmt werden. Bei einer politischen Partei gibt es dafür einen höheren politischen Preis für die Exekutive zu zahlen“ , sagte Anna Troberg, Vizechefin der Piratenpartei. Man kann nur hoffen, dass sie recht behält.

Wikileaks-Gründer Julian Assange will nicht nur seine Webseiten vor dem Zugriff der Vereinigten Staaten schützen, sondern auch sich selbst. Er fühle sich sogar physisch von der US-Regierung bedroht. An und für sich kein Wunder, kritische Menschen lebten schon immer sehr gefährlich, besonders dann wenn die Wahrheit auf den Tisch kommt.

Weltweit verstärken Regierungen ihre Angriffe auf den Aufdecker-Website, der im Juli mit der Veröffentlichung von 15.000 Seiten an geheimen US-Papieren Schlagzeilen machte. Razzien werden befürchtet. Wikileaks hatte bisher bereits Server in Schweden sowie in Belgien genutzt. Schaffen die Regierungen es nicht auf legalen demokratischen Weg, so kommt demnächst der Illegale.

Auch Demokratien lieben nicht die ungeschminkte Wahrheit, so zum Beispiel die Steuersünder CD`s aus der Schweiz. Intern bei der Recherche im Behördenzimmer, verschwinden genau die Bankdaten die Politiker, die in den Medien über die üblen Steuerhinterzieher jammern und den moralischen Zeigefinger hochhalten.

WikiLeaks.org: Wikileaks
WikiLeaks blog (official)
WikiLeaks in the news (Google)
WikiLeaks in blogs (Icerocket)
WikiLeaks on Twitter (Icerocket)

Der Fall Kaczynski

Es ist wohl so – ein tragischer Tod versöhnt besonders. Lech Kaczynski, der verunglückte polnische Präsident, war durch seine populistisch-konservative Politik bei seinen Landsleuten alles andere als unumstritten. Der Wille zum Ausgleich ging ihm gänzlich ab. Statt die weltanschaulichen Lager zu versöhnen, versuchte er sie gegeneinander auszuspielen. Die Mehrheit der Polen aber schätzte Kaczynskis im positiven Sinne unprofessionelle, ungekünstelte Menschlichkeit – und seine Ehrlichkeit. Dennoch, seine Wiederwahl für eine zweite Amtszeit bei den Präsidentenwahlen im kommenden Herbst erschien laut Umfragen so gut wie ausgeschlossen.

Nun startet die grosse Heuchelei
Kondolenzbotschaft um Kondolenzbotschaft aus dem Aus- und aus dem Inland – gerade auch von Kaczynskis politischen Gegnern. Trauer als Imageträger. US-Präsident Barack Obama telefonierte mit Tusk. „Der heutige Verlust ist verheerend für Polen, die USA und die Welt“, hieß es in einer schriftlichen Erklärung Obamas. Was bitte ist verheerend? Einer, den keiner mochte, ist nicht mehr unter uns? Leben wir nur noch in einer Welt von Heuchelei und Medieninteresse. In Europa hatte kaum ein polnischer Politiker in den letzten Jahren für so viele Kontroversen gesorgt wie der 1949 in Warschau geborene Lech Kaczynski. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Jaroslaw, dem konservativen Oppositionschef, wollte Lech das Land moralisch erneuern, den Traum einer national-katholischen Wiedergeburt Polens in der sogenannten „Vierten Republik“ realisieren.

Nun eint Lech Kaczynski Europa in einem Ozean aus Teelichtern, ein Tod auf dem Schlachtfeld der Erinnerung, der Kommandos von Kommentatoren zu schwelgerischen Lobeshymnen anregt. Arme Welt – ein grosser Haufen an Heuchlern. Trotzdem hat der Unfall eine interessante Seite: so nebulös wie seine gesamte Taktik war und der populistische Ruf nach Erinnerung der Toten der Vergangenheit – nun hat es ihn eingeholt. Die „Vierte Republik“ – bei nebligem Wetter vier Landeversuche? Wollte er nicht die Todesstrafe wieder einführen? Nun ist sie vollstreckt!

Heisst es nicht, man trifft sich zweimal im Leben, die ausgleichende Gerechtigkeit?  Im Weltbild der Kaczynskis heiligt der Zweck die Mittel  – richtig! Diesmal ist es passiert. Warum die ganze Heuchelei? Hinter vorgehaltener Hand empfinden viele den Unfall als ausgleichende Gerechtigkeit. Aber das wäre ja im höchsten Sinne unmoralisch, deshalb auch das andere extrem – die Heuchelei – eine normale menschliche Eigenschaft. „The Show must go on“. Und wenn der Fluglotse, wie Verschwörungstheorien munkeln, tatsächlich zuviel Alkohol intus hatte – so war das ein wohlwollendes Schicksal. Was kommt als Nächstes? Sein Bruder wird sich, weil die Bevölkerung es (so wird es sicher publiziert) wünscht, sich als Präsident aufstellen lassen. ;-) … die Welt funktioniert so durchschaubar.

Wenn die Polen trauern, ist das verständlich, aber der Rest ist nur reine Heuchelei.

Artenschutz – Gier frisst Verstand

Japan sieht Sushi bedroht – nicht den Thunfisch. Die Artenschutzkonferenz in Doha wird für Natur- und Umweltschützer mehr und mehr zur Farce. In Katar haben die Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzabkommens am Donnerstag gegen ein Handelsverbot für Eisbären und Roten Thunfisch gestimmt. Bei der Abstimmung auf dem Treffen der Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzabkommens Cites in Doha stimmten 68 Länder gegen den Vorschlag Monacos, den Roten Thunfisch auf die Liste der besonders bedrohten Tierarten zu setzen. Der Grund für Monacos Vorstoss: In den letzten zwei-drei Jahrzehnten hat rücksichtslose Überfischung die Bestände laut Internationaler Kommission zum Schutz des Thunfischs (ICCAT) um 85 bis 90 Prozent dezimiert. Auch der internationale Handel mit Eisbären bleibt unter Auflagen erlaubt.

Damit dürfte für beide Arten das Todesurteil gesprochen worden sein.

Besonders dramatisch ist die Lage für den Roten Thunfisch, der vielen unter der Bezeichnung Blauflossen-Thunfisch und als Sushi bekannt ist. Vor allem durch Protest japanischer Sushi-Esser. Nicht nur die Japaner halten einen fragwürdigen Weltrekord: Kein anderes Volk der Erde verspeist mehr Thunfische pro Jahr (450.000 Tonnen Thunfisch). Auch Frankreich verdient an diesem System: Kein anderes Land exportiert so viel Thunfisch. 78 Prozent des weltweiten Fangs an Thunfisch landet auf japanischen Tellern. Umweltschützer gehen davon aus, dass die Bestände in wenigen Jahren dramatisch zurückgehen werden und der Thunfisch ausstirbt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Konsumgesellschaft könnte es daher passieren, dass die Menschheit einen wichtigen Speisefisch so lange isst, bis nichts mehr von seiner Art übrig ist. Knapp 80 Prozent der Bestände im Mittelmeer sind abgefischt. Um die verbliebenen Tiere kämpfen die Fischerei-Nationen mit immer größeren Spezialschiffen, mit Radarüberwachung und Flugzeugaufklärung.

Was wird logischerweise passieren?
Die Ware wird sich verteuern. Die Japaner werden als Ausgleich zum verstärkten Fang in den Pazifik ausrücken und diesen leer fischen. Eine der wirtschaftlichen Lösungen dagegen wäre: „Exocet-MM38-Lenkrakete„, das sollte ausreichen. (Anm.: Natürlich ist das keine gute Lösung, da dieses Handeln wiederum andere Konsequenzen haben wird  – aber zumindest wäre es eine). Also, versenkt die Japaner.

Man muss aber keine schlechtes Gewissen haben, weiterhin Thunfisch zu essen, denn der Thunfisch kommt ja nicht aus dem Meer, sondern bekanntermassen aus der Dose. Wieso die ganze Aufregung? Noch kein Kandidat für die Rote Liste in Katar ist der weisse Thunfisch, der vor allem in Konservendosen in unsere Supermärkte kommt und anschließend in der Spaghetti-Sosse, auf der Pizza oder im Salat beim Italiener an der Ecke landet.

Auch der Schutz von Hai-Arten wird abgelehnt. Beim Tiger hat die internationale Gemeinschaft bereits versagt. Nur 3200 dieser Raubkatzen leben noch in freier Wildbahn. Drei Unterarten gelten als ausgestorben. Die Chinesen züchten mittlerweile Tiger für ihre Potenzmittel. Naja – was soll man über die Chinesen überhaupt noch schreiben, sie gehen mit den eigenen Landsleuten auch nicht besser um. So gesehen, geht es dem einfachen Chinesen nicht besser als den Tieren in China, nur, dass er nicht gegessen oder als Potenzmittel verarbeitet wird.

In einer Chinesischen Zuchtfarm vegetieren 1500 Tiger. (BZ)
Tiger aus NRW zu Potenzmittel verarbeitet? (Focus)

PEKING, März 2010. Im Skandal um den Hungertod von mindestens elf Sibirischen Tigern gibt es neue Vorwürfe gegen die Betreiber des chinesischen Zoos. Wie die Zeitung „Beijing News“ berichtete, sollen aus den Knochen der toten Tiere Potenzmittel hergestellt worden sein.(AFP)

Wie gehabt und nichts Neues: Bei Wirtschaftsinteressen muss der Artenschutz  hinten anstehen, aber nicht nur der, auch der Mensch. Nettes Wort: „Wirtschaftsinteressen“ sollte wohl heissen „Gier frisst Verstand“.

Diese Arten stehen unter besonderen Schutz:
Bei speziellen Arten klappt immerhin der Artenschutz, obwohl diese nicht vom Aussterben bedroht sind, im Gegenteil. Diese Artenvielfalt ist in vielen politischen Einrichtungen anzutreffen: „Der schleimige Sesselkleber“ oder die „Dumm-dreiste Sprachtüte“, im Finanzbereich der „Gemeine Millionenverzocker“, der weltweit verbreitete „Menschliche Mastdarmkriecher“ und der im Wirtschaftsbereich anzutreffende „Gierige Dummhirnler“ oder auch „Gieriger Volksparasit“ genannt. Nicht zu vergessen die bekannte „Aalglatte Worthülse“, die „Geflügelte Amnesie“ und die vielen Arten, die in Paralleluniversen zuhause sind. Die Aufzählung ist nicht als abschliessend zu verstehen. ;-)

Was bedeutet das nun?
Leer und voll hängen im Gegensatz zueinander ab. Wenn das Meer leergefischt ist, hängt das von der Gegensätzlichkeit der Wahrnehmung der Dinge und dem Ausblenden der Konsequenzen des Tuns ab. Ab diesem Moment ist die Erkenntnis das Ergebnis der Vergangenheit. Der Mensch schafft sich selbst diese Umstände und wird wiederum auf den Umstand, dass ihm eine Nahrungsquelle abhanden gekommen ist, mit Gegenmassnahmen beginnen. Diese sind konsequenterweise nicht durchdacht und verursachen dadurch wiederum neue Probleme. Da der Mensch seit Jahrtausenden aus diesem Verfahren nichts gelernt hat, wird es einfach so weitergehen wie bisher.
Warum lernt der Mensch nicht daraus? Weil er den Bezug bzw. die Gegensätzlichkeit der Dualität als gegeben ansieht und nicht erkennt, dass er die Gegensätzlichkeiten selbst schafft. (siehe „Die Kunst zu leben im Nichts …„)

Die Welt gleicht einem Kahlköpfigen, der eine Perücke anlegt.

Margot Käßmann – Respekt

Längst auf dem seeblog überfällig: Respekt vor Menschen wie Margot Käßmann. Die Bischöfin und Chefin der evangelischen Kirche überfuhr mit 1,54 Promille eine rote Ampel, wobei – gottlob – niemand zu Schaden kam. Sie reagierte nach Politikermanier und zeigte sich erschrocken über ihren Fehler. Einen Tag später besann sie sich und reagierte angemessen. Das macht kein Politiker. Im Gegenteil – aussitzen, lamentieren und wenn gar nichts mehr geht, der Rücktritt – aber sehr selten. Es hat mich sehr beeindruckt, wie Margot Käßmann ihren Rücktritt erklärt hat und für ihr Handeln die Konsequenzen gezogen hat.

Erinnert sich noch jemand an den CSU-Politiker Otto Wiesheu, der 1983 bei einem Unfall im Suff (1,75 Promille) einen Menschen tötete? Mehr noch: Unter Edmund Stoiber wurde der wegen grob fahrlässiger Tötung rechtskräftig zu zwölf Monaten auf Bewährung und 20.000 DM Geldstrafe Verurteilte bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Verkehr und Technologie. So wird das unter Männern (Politiker) gehandhabt.

Übrigens, ähnlicher Fall in der Zeit von Wiesheu in meiner Heimatstadt. Ein Familienvater, 1,4 Promille hat einen unbeleuchteten Fahrradfahrer (auch betrunken) getötet. 2 Jahre ohne Bewährung. Vor dem Gesetz sind alle gleich – dachte ich. Wie es wirklich aussieht, weiss ja jeder.

Da drängt sich aber noch ein anderer Verdacht auf: Männern werden „moralische Verfehlungen“ immer noch eher nachgesehen als Frauen. „Geschieden, vorlaut und jetzt fährt sie auch noch besoffen Auto. Oder liegt es daran, dass die grössten Idioten meistens auch gerne an ihren Sesseln kleben. Die grössten Moralisten und Gutmenschen sind meistens auch die ausgeprägtesten Egomanen – die leben gerne in Paralleluniversen. Da soll mal einer sagen, es gäbe bei uns keine Aliens (siehe Westerwelle).

Nach Anzeigen wegen des Verdachts auf Geheimnisverrat im Fall Käßmann ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft Lüneburg. Hintergrund ist die Frage, warum die Alkoholfahrt der ehemaligen EKD-Ratsvorsitzenden Margot Käßmann so schnell publik wurde. Ein Antragsteller vermutet, ein Polizist habe die Information an die Bild-Zeitung weitergegeben. Über Bildzeitungsleser muss man ja nichts schreiben – diese haben noch das Weltbild im Kopf als die Erde noch eine Scheibe war.

Die Bombenbauanleitung – Statistik

So, nun hat die Bombenbauanleitung vom 25. September 2007 den 200.000 Besucher, wobei 95% der Besucher aus Deutschland sind. Deutschland scheint ein Pulverfass zu sein. ;-)
Sollte das zum Nachdenken anregen? Gibt es tatsächlich so viele unzufriedene Bürger? Vielleicht sollte man eine Umfrage starten, wofür die Besucher die Bomben bauen wollen. In den letzten Jahren ist ja keine Bombe hochgegangen in Deutschland – also nur reines Interesse, wie es technisch geht? Aktueller wäre sicher eine Anleitung zum Amoklauf oder noch besser: Warum Frauen einfach nicht Amoklaufen können (Geschlechterforschung). Lesenswert!

Kinderpornografie – Betrachten heisst besitzen

Bereits das Betrachten von Kinderpornos im Internet ist strafbar. Das entschied das Oberlandesgericht Hamburg. Schon das bewusste und gewollte Abrufen und Betrachten der Kinderporno-Dateien ist strafbar. Der Nutzer habe bereits beim Aufrufen die volle Verfügungsgewalt über die Daten, sagte der Vorsitzende Richter, Gerd Harder. So könne er entscheiden, wie lange er die Bilder anschaut und beispielsweise Ausschnitte vergrößern und heranzoomen. (Anm.: Das ist in Ordnung – denn solche Menschen schaffen ja erst den Markt)

Der kirchliche Missbrauch
Was bei den Jesuiten begann, zieht inzwischen Kreise in weiten Teilen der katholischen Kirche. Längst wird wieder die Diskussion über den Zölibat als triebfeindliches Instrument geführt, das Geistliche zu Kinderschändern mache. Kirchenkritiker wie Eugen Drewermann, die seit Jahrzehnten den Zölibat als kardinalen Fehler der katholischen Kirche brandmarken, werden wieder gehört. Auch Laienbündnisse wie „Kirche von unten“ oder „Wir sind Kirche“ fordern vehement ein Ende der verbiesterten Sexualmoral in der Amtskirche. (Anm.: ABSOLUT RICHTIG)

Umkehrschluss
Wenn das bewusste Betrachten von Kinderpornos strafbar ist, sollte das Zölibat genauso strafbar sein, denn es macht schliesslich die Geistlichen zu Kinderschändern. Das wäre zumindest konsequent. (Anm.: Ich gebe zu, das ist eine gewagte These – aber irgendwie doch plausibel)

Missbrauch in der Kirche (Focus)
Betrachten heisst besitzen (Süddeutsche)